Der Versöhnungstheoretiker-Blog/

Geschichten, Gedichte, Gedanken und aktuelle Neuigkeiten von womöglich hysterischer Bedeutung.

Mehr lesen - siehe unten. 


TOURTERMINE 2025

Jens Böttcher Live – Konzert und Lesung 

14.3. BUCHHOLZ i.d. Nordheide, EMPORE (Special Guest beim Poetry Slam "Macht Worte")
22.3. BERLIN, MESOPOTAMIA
10.4. KANDERN
11.4 ANDELFINGEN (CH) Impuls-Kirche
12.4. BÜSINGEN-GAILINGEN Dorfkirche
13.4. PFÄFFIKON ZH (CH) VIVA KIRCHE
18.5. HAMBURG-Eißendorf - Apostelkirche (im Punkt 11-Gottesdienst)
13.6. HAMBURG-Eißendorf - Apostelkirche (Benefizkonzert) 
28.6. HANSTEDT (Privatkonzert) 
03.10. Neuruppin (tbc)
22.11. HAMBURG STELLWERK (HARBURG CALLING #3 mit Dark Wednesday Club und A Life in a Minute)
29.11. Engelskirchen-Schnellenbach (Konzert, Evangelische Kirche)
30.11. Engelskirchen-Schnellenbach (im Gottesdienst)


Wortgewordener Gedankenflug  

März 2025

Die Sonne scheint in Strömen und der Regen blendet mich.

Wir leben in verrückten Zeiten, es ist so vieles durcheinander, sogar das Durcheinander ist durcheinander: links ist rechts und rechts ist links und oben unten und Krieg ist Frieden und Solidarität ist Unterwerfung und Rechthaben ist wichtiger als Versöhnung. 

So vieles ist nicht klar und doch bleibt eins ja zuverlässig wahr:

Worte haben Kraft, Worte haben Macht.

Die Worte, die wir machen, haben mehr Kraft, als die Worte, die wir nur denken, deshalb mache ich diese – mir zunutze, um in dieser kostbaren Stunde einen winzigen Teil dessen zu verkünden, was ich zu glauben glaube. 


Worte, Worte, was machst du mit ihnen heute Abend, morgen früh, in zehn Jahren? Erzählst du mir in ihnen von deinem Sein, deiner Trauer, deiner Liebe, deiner sonderbaren Wesenhaftigkeit, die so schrullig und neurotisch ist wie meine und doch dir ganz allein gehört? Erzählst du mir von deinen Sehnsüchten, deinen Träumen, deinen inneren Räumen, die niemand sieht? Wirst du dich mir mitteilen, deine Tiefen also mit mir teilen? Erzählst du mir von dir oder erzählst du mir nur eine Geschichte, die du dir über dich und die Welt ausgedacht hast? Füllst du deine Worte mit dem was du bist oder versteckst du dich hinter leeren Worten, die du herausschleuderst und mit gespielter, voller Überzeugung sagst, damit niemand je erfährt, was du selbst in dir nie zu artikulieren wagst?


Hast du den Mut, sie zu nutzen, deine Worte, um dich dir selbst zu zeigen, um in ihnen zu entschlüsseln wer du bist? Verrätst du mir mit deinen Worten, was dich beseelt, was dich 

be-geist-ert? Interessierst du dich dabei vielleicht sogar für mich, interessierst du dich sogar für dich und ist es nicht vielleicht das gleiche? – oder machst du die Worte nur, um zu verschleiern, wer du eigentlich bist und vielleicht sein wirst, sind sie der Vorhang, der dich schützt vor dem Wahnsinn in allem und der verblüffenden, entwaffnenden Schönheit dieser Welt, in die wir alle geboren sind und in der wir täglich wählen können, ob wir den Lebenszauber oder den ohnmächtigen Irrsinn neu gebären … mit wortgewordenen Gedanken... 


Die Sonne scheint in Strömen. Es regnet alte Katzen.


Könnten wir die Worte, könnten wir das Reden nicht auch einfach lassen?


Wären wir nichts, was zu greifen wäre und wenn wir nicht zu greifen wären, wären wir dann überhaupt irgendwas oder wären wir nichts? Wohl kaum, das scheint unmöglich. Ein Nichts kann es nicht geben, solange du und ich durchs Universum spazieren, solange wir existieren, solange wir leben. 


Ich mache Worte also bin ich – doch was bin ich, wenn ich keine passenden Worte habe in Zeiten der Verdrehung, in denen Krieg der neue Frieden ist – und jede sehnsuchtsvolle, gewaltverachtende Seele nur ein Lumpenpazifist?


Schon am Anfang war das Wort. Aber warum? Weil es Leben kreiert, Wahrheiten manifestiert. Und Lügen natürlich. Worte beschreiben, was ist, was wäre, was sein könnte, was sein möge. Ob sie wahr sind oder nicht.

Die Frage ist und bleibt: Folgen wir den weisen Worten derer, die sich dazu bekennen, die Wahrheit nicht zu kennen oder folgen wir denen, die schon lügen und betrügen, wenn sie ihre Interpretation der Wahrheit etwas Absolutes nennen?


Wenn du lügst, lass deine Lüge ehrlich sein, hörte ich einst einen Traumdealer sagen: 

Lass sie etwas sein, von dem du nicht weißt, was sie ist. Wenn du dich selbst belügst, wirst du unterwegs allerdings merken, dass auf den modrigen Wegen der Lüge keine Blumen wachsen, sondern immer nur rostige Ketten. Rostige Ketten stellt man aber nicht in Blumentöpfe. Man webt sie immer nur um müde Füße, denen man nicht gönnt, dass sie Wege ins Glück suchen. Während wir so durch die verwinkelten Länder unserer Seelen pilgern, durch das Geheimnis unserer Leben ziehen... spüren wir im Weitergehen... die wahren Worte sind den Gelogenen durchaus vorzuziehen... 


Und dann... vielleicht … wenn du dich unterwegs auf deiner Reise in ihnen findest, findest du auch mich, ganz zufällig, vielleicht hängt das alles zusammen. Vielleicht haben deine Worte dann auch die Kraft, die rostigen Ketten an meinen Gelenken aufzuweichen … hm... ja, und ist das nicht interessant? Worte... Gelenke kann man ja auch Fesseln nennen … 


Worte haben Kraft, Worte haben Macht. Wir alle dürfen doch lernen, sie zu erspüren, mit ihnen zu tanzen, auch wenn der einzige Tanz, denn wir zu doch eigentlich zu beherrschen suchen, ein Substanz ist. 


Früher, als ich auf meiner eigenen Wort- und Lügen- und Wahrheitssuche noch ein Welpe war, dachte ich zum Beispiel, nur jemand aus der Automobilbranche dürfte eine Autobiografie schreiben. Vielleicht Herr Opel oder Herr Toyota oder Mister Ford, aber war Mr. Ford nicht auch der Präsident der vereinigten Staaten von Angelika? Dann hörte ich das erste Mal von der Autokratie, auch von der Auto-Aggression. Ich kam ins dunkle Grübeln, während die Sonne unablässig weiter in Strömen auf meine seltsamen Gedanken herabprasselte. Doch ich lernte!


Ein geheimnisvoller Fremder wies mich ein in die neblige Subjektivität seiner Wahrheit und erklärte mir zunächst, er habe zwar Depressionen, würde davon aber keine schlechte Laune bekommen, das sei ihm wichtig, da er ein positiver Denker sei, überdies: er lebe seine Aggression im Auto aus, beteuerte aber, das sei deshalb nicht automatisch Auto-Aggression. Spätestens da merkte ich: es ist nicht alles wie es scheint und das was scheint, scheint gar nicht immer nur in Strömen. Und Ströme fließen nicht nur durch Auen und Täler, sondern auch durch elektrische Leitungen. Worte, was können sie nicht alles sagen und geben wir ihnen nicht sowieso immer nur die Bedeutung, die wir wünschen? Warum nennt man einen Tisch einen Tisch, den wertebasierten Westen wertebasiert und warum gibt es im modernen Fußball jetzt eine hängende Neun und keine schwebende Sechs oder eine verzweifelte acht? Leere Worte, die wir füllen mit Fantasie! Ein Raclette zum Beispiel, das hielt ich selbst eine Weile lang für möglich, könnte doch auch eine kleine scharfe Waffe sein. Oder eine literarische Gattung. Wie wohl es doch klingt: Er war ein begnadeter Dichter, er schrieb ein feinfühliges Raclette, das mich zu Tränen rührte, obwohl es doch vielleicht … ganz und gar gelogen war. 


Heute Abend sind wir miteinander, beieinander, heute Abend wird nicht ferngesehen. Lasst uns nah sehen. Lasst uns hier und heute Worte machen, die vom Wesentlichen künden. Von der Suche, vom Gefundensein. Die letzten Worte, die ich machen werde, möchten für diese Minuten deshalb die kostbarsten sein: 


Worte tragen die Kraft in sich, uns zu erheitern, unseren Horizont uns zu erweitern, sie können auf- und anregen, sie können schwer sein oder leicht, doch ganz gleich was sie sind... lasst uns Worte machen, die unsere Ideen von Schuld entlarven als etwas, das uns lähmt und plagt und wenn jemand Schweres sagt, dann lasst uns wissen, dass das Gewicht der Schuld auf unseren Schultern … niemals ruht... sondern schmerzt und weh tut... darum lasst uns Worte machen, die ermutigen, die davon künden, dass da etwas ist, das uns verbindet und deshalb lasst uns Worte machen, die verbinden – uns miteinander und die Wunden, die die Worte jener in unsere Seelen schlugen, die nicht wussten was sie taten, was sie sagten... 


Ich selbst... ich habe nichts als Worte... und ich hatte doch nie mehr als sie... ich werde nicht aufhören, sie hinaus zu schreiben in eine Welt, in der, ja... alles derart durcheinander ist, dass sogar dem Durcheinander schwindelig wird... Die Sonne scheint in Strömen und der Regen blendet mich … lasst uns die Worte feiern wie sie fallen, auf dass sie uns berühren, auf dass sie sanft unsere müden Seelen küssen wie unsere Haut im Frühling ein schöner warmer Wind, auf dass sie uns beflügeln und uns lehren … wer wir sind. 


***




Beglückend kreativ unterwegs – 

Jens Böttcher


Kurz vor der Veröffentlichung von "VII: Die Wunden und die Wunder":

Ein Essay von Rainer Buck – leidenschaftlicher Musikblogger und Autor zahlreicher Romane (u.a. „Aljoscha“, „44 Tage mit Paul“, „Tims Arche“), sowie Biografien über Fjodor M. Dostojewski und Karl May. 


Meine Güte! Schon über 20 Jahre ist es her, seit mir Jens Böttcher und seine Musik zum Begriff wurde. Kurz vor Weihnachten 2002 erschien das Debütalbum von ihm und seinem damaligen musikalischen Partner Mark Rosenbrock. Es hieß ganz schlicht „rosenbrock & böttcher“ und die ersten Fans dieser Platte machten sich wohl noch einige Zeit lang keine großen Gedanken darüber, wer im Duo der schwarz gekleideten Herren Rosenbrock und Böttcher nun eher Paul Simon und wer Art Garfunkel war. Okay, wenn man historisch forschend an die Sache heranging, stieß man in der Vergangenheit der beiden Hamburger auf eine Band namens „Böttcher“, was einen Hinweis darauf gab, wer in kreativer Hinsicht das Mastermind des Projekts bildete. 


Frischer (Wüsten-) Wind

Damals hat sicher mancher Schreiber die Floskel gebraucht, dass Rosenbrock und Böttcher „frischen Wind“ in die christliche Musikszene brachten. Treffender ausgedrückt, brachten sie Staub und Straßendreck und das verrauchte Flair alter Schwarz-Weiß-Filme. Da wurde ein Link geschaffen zu so zwielichtigen Typen wie Hank Williams und Johnny Cash, die Samstagsabends in den Bars rowdyhaft über die Stränge schlugen, um Sonntagmorgens im gebügelten Hemd, aber mit verknittertem Gesicht in der Kirche Hymnen und Gospels anzustimmen. Diese „walking contradictions“ waren eine US-amerikanische Spezialität. Hierzulande trennte man gesellschaftlich und musikalisch eher sauber zwischen den Welten – und der christlichen Popmusik fehlte im Regelfall dieser erdige Touch und die spannende Zwielichtigkeit, für die Hank, Johnny, Waylon, Kris oder Willie standen.


„Rosenbrock & Böttcher“ hörte man die Verbundenheit zur „Roots“-Musik an; einige Stücke waren sogar Übersetzungen von US-Gospelsongs (unter anderem von Hank Williams) und die Texte waren für deutsche Ohren schwierig einzuordnen. Darin ging es durchaus um Todesengel und Höllenfeuer, womit man liberalen Theologen einen Schrecken einjagen konnte. Möglicherweise war bei den damals frisch-konvertierten Hamburger Punk-Musikern durchaus mehr heiliger Ernst im Spiel, als man heute dem unermüdlich „Liebe über alles“ verkündenden Jens Böttcher zutrauen möchte, aber wer ihn kennenlernte und bei Auftritten erlebte, konnte schnell feststellen, dass es schon damals nicht darum ging, die Leute mit einem Weltbild aus Heulen und Zähneklappern zu infiltrieren.

Meine erste Begegnung mit Jens Böttcher fand in der denkbar abgelegensten Ecke des Internets statt, wo zwei Menschen mit unterschiedlichstem Background in einem kaum frequentierten Forum feststellten, dass sie sich einträchtig für Elvis und Johnny Cash begeisterten. Und es stellte sich heraus, dass einer der beiden kurz zuvor die CD des anderen gehört hatte und sich wie ein Schneekönig darüber gefreut hatte, dass etwas bis dahin nie Dagewesenes in der deutschen christlichen Musikszene Einzug gehalten hatte. 


Willkommen in der real existierenden Kirche! 

Das Werk zu bewundern ist das Eine, sich für den Menschen dahinter zu interessieren nochmal etwas anderes. Über die Glaubensgeschichte von Jens Böttcher wurde damals öfter geschrieben; ein Erweckungserlebnis während einer Fernsehpredigt, später die Taufe durch eben diesen TV-Prediger (einer von den Guten!) in einer Hotel-Badewanne, die ersten Schritte in einer charismatischen Gemeinde. Als vergleichsweise abgeklärtem Kirchenkenner schwante mir, dass ein frischgebackener Christ, der Enthusiasmus, Geradlinigkeit, Sensibilität und eine große Sehnsucht nach Liebe mitbrachte, durchaus gefährdet war. Nach ersten Schritten im Glauben und Erfahrungen in der christlichen Gemeinde würde er sicherlich nicht ungebrochen von einer Segenserfahrung zur nächsten fortschreiten, sondern mit Widerständen und Anfechtungen konfrontiert werden und vielleicht schon bald manches Dogma in Frage stellen.  

Die Stürme kamen heftiger als ich es mir hätte vorstellen können. Zugleich erwies sich Jens Böttcher darin als stärker, widerständiger und eigenständiger als ich erwartet hätte.


Jens goes „solo“ und zeigt sein großes Himmelherz

Seine Lieder und Texte wandelten sich recht bald. Das Duo war nach dem zweiten starken Album „Parousia“ (2002) leider Geschichte (die inoffizielle Version unter Freunden lautet, dass Jens Böttcher nie verwinden konnte, dass er nicht auf die Benennung „Böttcher & Rosenbrock“ bestanden hatte; offiziell hieß es, dass Mark Rosenbrock aus familiären Gründen kürzer treten musste). Bald darauf gab es aber schon das erste Solo-Album „Himmelherz“ (2005). Zwischen beiden Alben liegen keine Welten, denn schon „Parousia“ hatte weniger Anteile von US-Hillbilly-Theologie zugunsten von markanten Originalsongs mit seelsorgerlichen und verhältnismäßig undogmatischen Texten. Das Solo-Album war musikalisch eine Spur sanfter, aber in seinen christlichen Aussagen noch deutlich genug, dass es in der evangelikal geprägten christlichen Musikszene, aber natürlich nicht nur dort, Anklang fand.


An dieser Stelle sollte man spätestens die langjährigen Mitspieler und -produzenten Henry Sperling und Karsten Deutschmann erwähnen, die den erdigen Sound der Böttcher-Produktionen mitverantworteten und ihre musikalischen Talente einbrachten. Dazu gesellten sich verschiedene Mitwirkende, die immer wieder bei Bedarf auftauchten, z.B. die Cellisten Anne Maren Falk oder Mitglieder der früheren Band „Böttcher“.


„Himmelherz“ ist unter dem Aspekt Songwriting aus heutiger Sicht noch nicht ganz so individuell und nahezu ausschließlich aus dem eigenen Seelenleben gespeist wie spätere Alben. Es sind noch Böttcher-Versionen von „Kirchenklassikern“ wie „Welch ein Freund ist unser Jesus“ enthalten und es gibt Storytelling-Songs, die, wie damals in einer Zeitung zu lesen war, „weniger missionieren als vielmehr infizieren“ und „deutlich machen, dass das Evangelium eine frohmachende Sache und vor allem eine Botschaft der Liebe ist“. 


Wäre Jens Böttcher ein Jahrzehnt früher auf der Bildfläche der christlichen Musikszene erschienen, hätte er noch von fetteren Jahren und etwas stärkerer kommerzieller Power bei den christlichen Labels profitieren können. Voraussetzung wäre natürlich gewesen, dass er auf einige der wenigen Leute gestoßen wäre, deren Musikverständnis über den damaligen Mainstream hinausreichte. Nach der Jahrtausendwende stießen die Labels immer mehr an Grenzen. Es gab keine kauffreudige Generation mehr, die vornehmlich christliche Musik und christliche Bücher las. Die kleiner werdende Stammkundschaft verlangte nach „bewährten Namen“ und solidem Stoff zur Erbauung. Nun war Jens allerdings auch einer der Ersten, die sich gegen das Etikett „christlicher Künstler“ sträubten und sich stattdessen einfach als Christen sahen, die Lieder über das schrieben, was sie bewegte. Ob es in den Texten nun um Jesus ging oder nicht – es sollten authentische Songs sein, die auch Menschen über die Gemeindegrenzen hinaus ansprechen konnten.

Die Firma „Asaph“ brachte 2005 noch die DVD „Kein Weg zu weit“, nach meiner Recherche lange Zeit die weit und breit einzige professionell gefilmte Konzertproduktion eines deutschsprachigen christlichen Künstlers. Wer sie zu sehen bekommt, darf sich auf ein wunderschönes Unplugged- Konzerterlebnis mit einem gelungenen Querschnitt der ersten drei Alben freuen.


Vielseitigkeit und Kontinuität

An Einschnitten im Leben von Jens fehlte es sicherlich nicht, doch seine Entwicklung vom in der christlichen Musikszene willkommen geheißenen Ex-Punk oder Emo-Rocker, der nach einem Erweckungserlebnis seine Gospelseite für viele musikalisch und inhaltlich so beglückend ausgelebt hatte, hin zum Poeten, der konfessionell von niemandem mehr vereinnahmt werden kann, vollzog sich ohne künstlerische Brüche oder gar Bitterkeit. Später konnte man sich sogar anhand einer Anthologie der Band „Böttcher“ davon überzeugen, dass auch das rockende Frühwerk von Jens keine Schockwirkung auf später hinzugekommene Freunde seiner Kunst haben dürfte. Schämen muss sich Jens auch keineswegs dafür, dass er Rundfunksender und auch Extra 3 jahrelang mit Comedy belieferte – sein Hörspiel-Held „Reverend Eminent“ war zum Beispiel schon ein absolut liebenswerter Ratgeber für viele Lebenslagen, lange bevor Jens selbst auf die Idee kam, sich auf dem Gebiet der Lebensberatung zu engagieren und  über seine Homepage Rat und Hilfe anzubieten.


Reisefieber und Aufbruch ins Ungewisse

Mit dem 2007 erschienenen Doppelalbum „Reisefieber“ begann dann Jens Böttchers Weg in die Unabhängigkeit vom bisherigen christlichen Musiklabel, die später zum eigenen Markenzeichen „schwarzweissradio“ führte. 32 neue Songs auf einen Schlag: die Sortierung in ein Bandalbum (CD 1) und ein Akustik-Album (CD 2) gab dem Hörer eine Anregung für die passende Dosierung. Ich erinnere mich allerdings noch, dass ich das Doppelalbum ohne weiteres am Stück konsumierte und weder Füllmaterial noch Schwachstellen auf dem opulenten Werk ausmachte. Erstaunlich für mich war, mit wieviel verschiedenen Ansätzen Jens seine Texte über einen liebenden Gott im Himmel und die irdische Pilgerschaft der Gläubigen und Suchenden formulieren konnte, ohne sich offensichtlich zu wiederholen. Auch bei der musikalischen Verpackung herrschte Abwechslung. Wenn man sich dafür Zeit nahm, konnte einem praktisch jeder Song in irgendeiner Form wichtig werden und ans Herz wachsen.

Der Nachfolger „Viva Dolorosa“ (2010) war mit 13 Songs dann wesentlich weniger herausfordernd für die Aufmerksamkeitsspanne des Durchschnittshörers. Auch musikalisch wirkte es verhältnismäßig geglättet. Im Gegensatz zum „Reisefieber“ enthielt „Viva Dolorosa“ nun keine Texte mit explizit biblischen Themen oder Aussagen mehr, sieht man mal vom Begriff „Liebe“ ab, der ja in der Bibel durchaus hochgehalten wird. Dies bedeutete keinen wirklichen Bruch mit den stärker christlich geprägten Alben, zumal diese Platte einige tief seelsorgerliche Stücke wie „Ich kenn das auch“ oder das wunderschöne „Novemberbaum“ enthielt. Zum Albumtitel muss man sagen, dass Kenner des Jerusalemer Kreuzwegs „via dolorosa“ wohl das leicht sarkastische Wortspiel verstehen, mit denen der Künstler den Schmerz in seinem Leben als Quelle tiefer mitfühlender Texte willkommen bzw. hochleben hieß; linguistisch oder grammatikalisch wird man freilich zu keinem befriedigenden Ergebnis kommen.


Der Schriftsteller – die Anfänge

Spätestens ab hier kann man die Künstlervita von Jens eigentlich nicht mehr ausschließlich anhand der Musikalben darstellen, denn zu dieser Zeit ist Jens auch schon ein ziemlich produktiver Buchautor. Sein im Herbst 2007 erschienener erster Roman „Steiner“ war gleich ein 400 Seiten-Werk, das es in sich hatte: Formal angelehnt an den klassischen Entwicklungs- und Bildungsroman, erzählt Jens die „merkwürdige Lebensgeschichte“ des Millionenerben und Sanatorium-Insassen Johannes Steiner, den immerwährend die Frage begleitet, ob er selbst oder die Welt um ihn herum verrückt sei. Es ist die Geschichte einer zielgeführten Suche nach Gott, in deren 60 Kapitel der Autor allerlei Tiefgründiges und Skurriles eingewoben hat. Tiefe Wahrheiten sind humoristisch verpackt, doch zugleich führt ein flüssiger und gewandter Erzählstil den Leser auch durch Episoden, in denen eine eher melancholische oder gar beklemmende Stimmung aufkommt. Wo die Komik dominiert, kann man bisweilen herzlich und anhaltend lachen. Der literarische Erstling von Jens bereitet Lesevergnügen auf hohem Niveau und ist eine Bereicherung für die zeitgenössische christliche Belletristik. 

Die Kurzgeschichtensammlung „Der Tag des Schmetterling“ (2009) überrascht mit variantenreich erzählten Geschichten. Mal ganz lakonisch und nüchtern, dann poetisch dicht und ab und zu mit liebenswertem Humor gewürzt. Es geht oft um die Begegnung mit dem Übersinnlichen. Auf unterschiedliche Weise begegnen Menschen Engeln und anderen Liebesboten: mal ist es der unsichtbare Begleiter eines liebenswerten Zugreisenden; dann ein aus heiterem Himmel zugeflogener Schmetterling oder ein alter Liebesbrief. Kopf und Herz werden durch die Shortstories gleichermaßen bedient.


Der Teufel kommt ins Spiel

2013 erscheint dann mit dem „Interview mit dem Teufel“ ein weiteres Büchlein, das in Form eines Theaterstücks ein Blick in die Karten von Gottes ewigem Widersacher erlaubt. In gewissem Sinn nimmt es die Ansätze späterer größerer Werke vorweg. Die Bedeutung der Handlung tritt zurück zugunsten philosophischen Gehalts. Die Fiktionalität lässt Raum für eine poetische, bilderreiche Sprache, mit der Jens eine wachsende Leserschaft beglücken kann.

„Herr Sturm und die Farbe des Windes: Eine fabelhafte Reise durch die Welt des Glaubens“ (2016) ist gewissermaßen ein Pendant zum Erstlingsroman, allerdings nun nicht mehr nur als Suche nach Gott angelegt, sondern als Begegnung mit verschiedenen Gottesbildern. Das nächste Großwerk hieß dann „Der Tag, an dem Gott nicht mehr Gott heißen wollte“ (2019) und deutet schon an, dass Jens sich von der christlichen Apologetik des literarischen Frühwerks weiterentwickelt hat zu einer universellen Botschaft der Liebe. Die Auszeichnung mit dem „Blauen Löwen“, einem niedersächsischen Kulturpreis, zeigt, dass Jens Böttcher inzwischen in immer weiteren Kreisen Beachtung findet.

 Zuletzt erschien im letzten Jahr ein Büchlein mit dem Titel „Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst - Eine poetische Hymne auf das Wunder des Seins“. In zauberhaft poetischer Sprache preist Jens die heilsame Kraft der Liebe – ein lyrischer, berührender und ermutigender Text als Anregung zur Meditation und Reflektion, zum Nachdenken, zum stillen Schwelgen und Genießen.


Orchester des himmlischen Friedens – Begegnungen mit Seelenverwandten

Die letzten Bücher korrespondieren somit stark mit den Liedsammlungen, die seit „IV: Revolution“ (2013) mit Nummerierung im Titel erscheinen, wie man es von der „American“ Serie von Johnny Cash kennt.  Seine Begleitung nennt sich fortan das „Orchester des himmlischen Friedens“ und tatsächlich schlägt der Sänger und Songwriter nun trotz des kämpferischen Titels eher leise Töne an. Es sind Kleinode, die vom Leben, Lieben, Überleben erzählen und weil gar nicht alle Ideen auf ein Album passen, gibt es dazu noch eine EP mit sechs weiteren Titeln. Erstmals singt Jens auf „Revolution“ im Duett mit der wunderbaren Dania König, einer ebenso feinsinnigen Songpoetin, die auch auf dem neuen Album von 2024 wieder prominent vertreten sein wird.

Künstlerfreundschaften gewinnen für Jens an Gewicht und in seiner TV-Serie „Tiefsehtauchen“ führt er entspannte Gespräche mit Musikern, Schriftstellern, Philosophen und sonstigen interessanten Geistern. Das „Tiefsehtauchen“ gebar inzwischen eine formatsprengende Fortsetzung in den “Lichtspielhaus“-Podcasts, wo die Begegnungen noch intensiver, die Vielfalt der Gäste und die Spannweite der Themen noch größer sind. Jens Böttcher ist auf seiner Pilgerschaft nicht allein mit seiner Sehnsucht nach Liebe und Frieden; auch wenn man ihn mit Fug und Recht als Individualisten bezeichnen kann, sind doch etliche seelenverwandte Menschen mit auf dem Weg, und ab und zu kreuzen sich die Pfade. „V: Unsterblich“ (2016) ist wieder ein Doppelalbum und bringt unter anderem Duette mit Dania König, Cynthia Nikschas und Judith Neumann-Rath. Im Booklet heißt es: „Die Revolution geht weiter“, was die Kontinuität zum Vorgänger-Album auf den Punkt bringt. Mit „Heimweh nach einem Traum“ folgt schon ein Jahr später ein literarisch-musikalisches Crossover-Werk.


„VI: Haben oder Sein“ (2020) bleibt mit 13 Liedern im Rahmen eines klassischen Albums, setzt im Artwork auf viel edles Schwarz, sorgt aber lyrisch und musikalisch für manchen Lichtblick, der sich gegen das Dunkel stellt: „Alles wird neu und alles wird Licht. Es ist die Stimme des Himmels die sanft zu uns spricht.“ Im Titelstück besingt Jens eine auf Wachstum ausgerichtete Gesellschaft, die ihrem Fall entgegen wächst. Viele seiner weiteren Lieder weisen Wege aus dem täglichen Wahnsinn. Für dieses Werk erntet Jens den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“.  Auch zu „Haben oder Sein“ gibt es als Zugabe eine EP für alle, die noch ein paar Schritte in die Seelenwelt des Künstlers mitgehen wollen. 


Asylplätze in einer verrückt gewordenen Zeit

Die Refugien, die uns die Lieder von Jens anbieten, sein unermüdliches „Flagge hissen“ für die Liebe – in der Darstellung seines Werdegangs nunmehr in der Gegenwart angekommen, können wir darauf weniger denn je verzichten. Die Welt ist ja in den letzten Jahren noch ein bisschen verrückter, kälter und unerbittlicher geworden. Für 2024 hat Jens deshalb ein besonderes Care-Paket für seine Freunde gefüllt: Es handelt sich um ein „reguläres Album“ und dazu ein „special gift“ in Form eines Bonusalbums für alle, die seine Kunst fördern und mittragen.


Erster Vorbote von „VII: Die Wunden und die Wunder“ ist die Single „Wunder der Welt“. Ein sanftes Lied, das „keine Klage in sich trägt“ und den heiligen Momenten unseres Daseins einen schlichten Altar errichtet. Die zweite Single hat einen völlig anderen Charakter. „Sag nein“ ist ein wehrhafter Song, der sich widerständig zeigt gegenüber allem, was sich unserem Menschsein in den Weg stellen will.   


Das umfangreiche digitale Booklet zu den neuen Werken stimmt auf eine Weise auf die neuen Liedkollektionen ein, dass man sich fragt, wie man wohl am besten den Weihemoment gestaltet, da man die neuen Lieder zum ersten mal bei sich daheim erklingen lässt. Jens nimmt uns mit an den Schreibtisch seiner Dichterklause, lässt uns Teil daran haben, wie sein versonnener Blick über eine Wiese zum nahen Waldrand schweift, wo Züge unbekannte Menschen von da nach dort befördern. Sein alte Reisefieber ist einer allenfalls leicht erhöhten Temperatur gewichen. 

Jens beschreibt seinen inneren Zustand natürlich viel schöner und poetischer als ich es je wiedergeben könnte, was beim Lesen seiner feinsinnigen Worte die Sehnsucht in mir weckt, nun alsbald in der eigenen stillen Kammer mit den neuen Songs abzutauchen, mich sanft berühren oder auch mal ein wenig (achtsam) in den Hintern treten zu lassen oder an gemeinsame musikalische Helden erinnert zu werden.


Und dann bietet das Album natürlich ein wunderbares Stelldichein von musikalischen Gefährten aus allen Epochen; ja, tatsächlich fehlt auch Mark Rosenbrock nicht in der langen Liste der Freunde, die Jens  zum Musizieren versammelte. 

Will The Circle Be Unbroken? 


***

LICHT.SPIEL.HAUS

Der Talk.

Jetzt auch als Audio-Podcast bei Podigee.

Lichtspielhaus-Talk in der YouTube  

Seit März 2024 könnt ihr meinen "Lichtspielhaus-Talk" in der Youtube sehen. Er wird zunächst im 14-Tages-Rhythmus ausgestrahlt, ihr findet dann alle Folgen in der Lichtspielhaus-Playlist. Bitte hier entlang ... 

Aktuelles aus der Schreibstube

Liebe Freundinnen und Freunde und Herzensmenschen, :-))

Frische Infos und Updates: 

- Derzeit könnt ihr an jedem zweiten Samstag meine Kolumne "Böttchers innere Reisen" in der Süd-Ausgabe des Hamburger Abendblattes lesen. 
- Ich bereite für das nächste Jahr (2024) viele neue Projekte vor: es wird neue Musik geben und neue Schriften und ein neues Talkformat, in dem ich den Geist des "Tiefsehtauchens" weiter und wieder in die Welt hinauswehen lassen möchte.
- Falls es euch interessiert und wenn ihr mögt, könnt ihr in meinen Lichtspielhaus-Club eintreten. Es ist ein Supporter-Club, in dem ihr für einen monatlichen Beitrag eurer Wahl immer Zugang zu ganz frischen Infos, Essays, Kolumnen und Goodies bekommt. Bei Interesse: schreibt mir einfach eine Nachricht hier über den Kontaktbutton. 

Allerherzlichste Grüße und bis ganz bald!
Jens 

VON WILDEN SEELENGÄRTEN, MÜDEN HOFFNUNGEN UND WACHSENDEN LICHTSPIELHÄUSERN … 


Tourtermine +++ Offizielle Buch-Veröffentlichung „Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst“ im Kampenwand-Verlag +++ Zoom-Sessions: Seelische Begleitung und Lebensberatung ++ Neue Stoffe, neue Songs ++ Lyrikvideos

Liebe Freunde und Freundinnen, liebe Herzensmenschen,

willkommen in diesem neuen Newsletter. Es sind weiter herausfordernde Zeiten. Und für uns alle gilt es weiter die Balance zu halten, zwischen dem, was wir beeinflussen können und dem, was wir eben nicht verändern können (jedenfalls nicht akut – z.B. dass das Mittelalter offensichtlich immer noch nicht überwunden ist und es immer noch eine große Gruppe Menschen zu geben scheint, die an die Doktrin glaubt, man würde Gewalt benötigen, um Frieden zu erlangen. Aber: nur, weil es Menschen gibt, die das so betrachten, müssen wir selbst uns diesem Glauben ja nicht anschließen. Es bleibt trotzdem immer wieder ein seelischer Drahtseilakt – zumal nicht nur die Welt da draußen am Rad dreht, sondern dann ja auch immer noch die persönlichen Themen und inneren Entwicklungen dazukommen. Das Leben kann zuweilen doch recht anstrengend sein (keine wirkliche Neuigkeit, oder?) Glücklicherweise hört es aber gleichzeitig auch nicht damit auf, ein aufregendes und abenteuerliches Wunder zu sein. :-)

Dazu passend: Draußen kann sich das Wetter grade nicht entscheiden, ob Winter oder Frühling ist. Als ich soeben die Überschrift tippte, tobte vor meinem Fenster heftiges Schneegestöber. Nur fünf geschriebene Zeilen später flutet die Sonne das schöne Feld vor dem Haus auf derart prächtige Weise, dass ich geneigt bin, leichtbekleidet rauszustürzen, auf irgendeiner nahen Wiese spontan ein kleines Frühlingsnickerchen zu machen und es den berühmten Lilien auf dem Felde gleichzutun. Natürlich wäre das in diesem Fall sogar für meine Verhältnisse ein bisschen zu irre – aber es bleibt ja immer noch die Möglichkeit in den eigenen wilden Seelengarten hinabzusteigen und dort die bunte Vielfalt des eigenen Seins zu bestaunen und darin zu verweilen. Dieser Newsletter wird nicht ganz so lang wie die letzten, weil ich morgen in die Schweiz reise und die Koffer noch nicht gepackt sind (siehe gleich weiter unten Tourtermine etc.). :-) Also beschränke ich mich heute mal auf die wichtigsten News.

BERATUNGSTERMINE UND LICHTSPIELHAUS

Ich freue mich ganz riesig über das wachsende Interesse an meinen Lebensberatungs-Sessions. Wie ich schon schrieb, könnt ihr Zoom-Treffen mit mir buchen und dann alle Themen mitbringen, die euch beschäftigen (bitte empfehlt es auch gern weiter, wenn ihr jemanden kennt, der ein offenes Ohr und ein offenes Herz als Gesprächspartner benötigt). Für mehr Infos schreibt mir einfach eine Mail an [email protected].

Parallel dazu ist auch bereits eine wunderbare monatliche Gruppe entstanden, die ebenfalls via Zoom-Konferenz stattfindet. Wir sprechen darin offenherzig über alle „großen Lebensthemen“ und es fühlt sich immer wieder an, als würde ein Refugium entstehen, in dem tatsächlich alles erlaubt ist und alle Beteiligten das Gefühl haben, sein zu dürfen, wie sie wirklich sind. Auch hier gilt: falls ihr Interesse daran habt oder mehr erfahren möchtet, schreibt mir einfach. Vielleicht wird eines Tages eine zweite Gruppe entstehen.

Diese Treffen, wie auch schon meine jüngste Buch-Veröffentlichung „Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst“ (siehe unten), sehe ich als Teil eines langsam wachsenden Mutterprojekts, das ich unterwegs „Lichtspielhaus“ getauft habe. Ich erzähle euch im nächsten Newsletter mehr davon. Für den Moment sei nur gesagt, dass ich wieder mit dem Gedanken spiele, einen richtigen Club daraus zu machen. :-) Falls das bei euch ein Lächeln oder spontane Lust aufs Dabeisein auslöst, meldet euch auch gern. Ansonsten, wie gesagt, mehr Details und Ideen dazu im Mai. :-)

NEUE LYRIK-VIDEOS IN DER YOUTUBE

In den letzten Tagen habe ich zwei Lyrik-Videos in der YouTube veröffentlicht. Nummer 1 ist der Song „Lass mich nicht allein“. Er ist mir immer sehr wichtig gewesen, blieb aber stets ein bisschen „versteckt“ auf dem Mini-Album, das Teil des „Heimweh nach einem Traum“-Buches war. Ich habe ihn auch nur auf der Tour 2018 gespielt (weil das Band-Arrangement live so schwer umzusetzen war). Nun flüstert der Song mir seit einer ganzen Weile zu, dass er gern mal wieder in die Welt hinaus klingen möchte. Ich habe ihm den Wunsch gern erfüllt. Ein Lied über das tiefe Gefühl sprachloser Einsamkeit. Es kommt aus der Stille. Auch wenn es nicht still bleibt.

Lass mich nicht allein
https://www.youtube.com/watch?v=OsLZhumiz0g

Und apropos Stille: das zweite Video ist eine Lesung. Kapitel 3 aus dem neuen Buch „Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst“, mit dem Titel... :-) … ja, genau... „Die Stille“.

Die Stille (Hörbuch-Auszug)
https://www.youtube.com/watch?v=3jDJC9hEQwo

Vielleicht habt ihr ja Lust, in beide Videos mal reinzuschauen und reinzuhören. :-)


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TATA! OFFIZIELLE VERÖFFENTLICHUNG „DAS LEBEN IST SINNLOS, WENN DU NICHT LIEBST“ (NEUES BUCH)

Die offizielle Version meines neuen Buches „DAS LEBEN IST SINNLOS, WENN DU NICHT LIEBST“ erscheint am 4.4. im Kampenwand-Verlag. Viele von euch hatten ja bereits die Limited-Edition bei mir erworben (und sind somit bereits jetzt im Besitz eines seltenen Sammlerstücks, da diese besondere Ausgabe nun endgültig vergriffen ist!) :-) Allen anderen empfehle ich natürlich auch diese neue (wirklich wunderschöne Leinen-) Version, die es nun hoffentlich auch in die Buchhandlungen schaffen wird.

Oh, und dazu eine Bitte: Falls ihr Lust und Zeit habt, auf Amazon u.ä. eine Rezension zu schreiben, würde mich das sehr freuen! Danke!!! Hier der Link zum Buch:

https://www.amazon.de/Leben-sinnlos-wenn-nicht-liebst/dp/3986601058/ref=sr_1_4?crid=2KMTF3L82S01W&keywords=jens+böttcher&qid=1679921537&sprefix=Jens+Böttcher%2Caps%2C86&sr=8-4

Ach ja, das Hörbuch mit allen 12 Kapiteln gibt es ab 4.4. dann auch als Download auf allen denkbaren Plattformen.

TOUR-TERMINE SOLOKONZERTE/LESUNGEN

Was für ein schönes Gefühl es war, kürzlich mal wieder ein paar Konzerte und Lesungen zu geben. Wir hatten als Band eine tolle Zeit in Engelskirchen, auch mein Solokonzert mit Lesung in Wedel war sehr besonders. Nun werde ich in die Schweiz reisen und dort in Burgdorf ein Konzert (mit Lesung) spielen, ein paar Tage später bin ich dann in Bern für einen Talk bei einer Aufzeichnung des „Fensters zum Sonntag“ zu Gast. Die Sendung wird dann im Mai im schweizer Fernsehen ausgestrahlt – ich werde im nächsten Newsletter vielleicht schon einen Link posten können (kommt dann auch in der YouTube). Am 20.5. spiele ich ein weiteres Solo-Konzert im Stellwerk in Hamburg-Harburg. Das wird sehr speziell! Ich werde einen Schwung Songs spielen, die ich seit Jahren nicht angerührt habe. Als sehr besondere Gäste sind dabei: Herr Svenson singt Liebeslieder, Mark Rosenbrock und Janny-Only! Kommt gerne vorbei, das wird schön!

2.4. Burgdorf (CH) – Bigudi Le Stübli 17h 
4.4. TV-Aufzeichnung „Fenster zum Sonntag“, Bern (CH) 
20.5. Stellwerk Hamburg-Harburg 20h
24.6. Baumhaus (Thale) 
02.07. Apostelkirche Eißendorf (11h als Gast im Gottesdienst) 

Weitere Tourtermine sind in Planung.

***

NEUE STOFFE, NEUE SONGS, NEUE PROJEKTE 

Wenn da nicht das unbequeme Thema „Finanzierung“ wäre, würde ich mich ganz sicher schon in Aufnahmesessions für ein neues Album befinden. :-) Ich habe nämlich mittlerweile einen Riesenschwung neuer Songs und es kommen wöchentlich neue dazu. Manche davon spiele ich bei den aktuellen Konzerten bereits – und sie fühlen sich schon ziemlich nah an. Ein gutes Zeichen. :-) Also freue ich mich einfach unverdrossen auf den Moment, an dem ich loslegen kann und lege es weiterhin in Gottes Hände, wann es soweit sein wird. Gleiches gilt auch für neue Buchstoffe und Veröffentlichungen und den oben erwähnten Lichtspielhaus-Club. Mein Kopf und mein Herz sind voller Ideen und Pläne und Baustellen (na, das ist mal ein schön ambivalenter Satz! :-))

Falls ihr auf dem Herzen haben solltet, mich und meine Arbeit zu unterstützen könnt ihr das jederzeit gern tun: paypal.me/jensboettchersupport

Aus besonderem Grund möchte ich am Ende dieser Zeilen besondere Grüße und gute Gedankenschwünge senden – an all jene unter euch, denen es dieser Tage nicht gut geht, die zweifeln, die körperlich und/oder seelisch leiden.

Lasst euch nicht einreden, dass ihr irgendetwas anderes seid, als wundervoll! 

Dazu passend … zum Schluss ein wunderbares Zitat von Khalil Gibran. Möge es auch in euren Herzen und euren wilden Seelengärten den Duft des Frühlings verströmen … und sogar die müden, erschöpften Hoffnungen wecken.

Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit, eure Freundschaft, eure Liebe, eure Unterstützung, euer Sein. Wir sehen uns unterwegs!

Godspeed
jens 



Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst

Mein neues Buch. Nach der limitierten Auflage nun auch offiziell veröffentlicht im Kampenwand Verlag. VÖ 4.4.2023.

VOM GEIST DES PAZIFISMUS, DEM KOLLEKTIVEN SCHMERZ FORTSCHREITENDER ENT-SPIRITUALISIERUNG ++ UND: ZWISCHENDURCH MAL RAUS AUS DER SEELISCHEN SPRACHLOSKEIT (LIVE-TERMINE)

FEBRUAR 2023

# JENS BÖTTCHER NEWSLETTER/BLOG 02/2023

Liebe Freundinnen und Freunde, oder auch einfach so:
Ihr lieben Menschen, :-)

willkommen in meinem Newsletter/Blog mit frischen Februar-Gedanken … wobei gleich zu Beginn erwähnt sei, dass mir dieser Tage der schöne Spruch nicht mehr aus dem Kopf weht, der wohl zurecht Heinz Erhardt zugeschrieben wird, nämlich: „Man darf nicht alles glauben, was man denkt“. Eine fabelhafte Ergänzung dazu ist weiterhin das berühmte Sokrates-Zitat „Ich weiß, dass ich nichts weiß – und nichtmal das weiß ich genau.“

Und dennoch, auch in vollem Bewusstsein der tiefen Wahrheit dieser beiden Sätze, scheint es mir doch wichtig zu sein und zu bleiben, dass wir uns erlauben, all das was uns umtreibt, was wir fühlen, was wir denken, trotzdem mehr oder weniger unerschrocken zum Ausdruck zu bringen. Man nennt das in Fachkreisen auch Kommunikation.

Genau die scheint aber dieser Wochen und Monate immer schwieriger zu werden. Es ist, als würde eine große Wolldecke über allem liegen, als würden immer weniger Seelen es wagen, sich zu öffnen, ihre Gedanken, Ängste, Sorgen, Ideen zu Worten zu formen. Ist natürlich auch kein Wunder, da das Risiko, „politisch unkorrekt“ zu wirken sonderbarerweise auf ganz vielen Ebenen immer größer wird. Übrigens nicht nur „da draußen in der großen Welt“, sondern spätestens seit den vielen Corona-Debatten und individuellen Befindlichkeiten diesbezüglich auch in unseren Beziehungen, unseren Familien und Freundeskreisen. Aber warum eigentlich? Was ist das für ein Mechanismus? Warum geht es mittlerweile so schnell mit dem Urteilen? Wer hat uns da K.O.-Tropfen in den Tee gemischt? Habe nur ich das Gefühl, dass es immer mehr so ist, als würden sich quasi-religiöse Fronten bilden und konstruktive Gespräche immer unmöglicher machen?

Sind wir mittlerweile alle Ideologen?
Dazu verdammt, stets auf Seiten derer zu stehen, die „Recht haben“?

In mir bleibt das hoffnungsfrohe Gefühl, dass wir selbst das ziemlich schnell ändern könnten. Jedenfalls in unserer eigenen kleinen Welt, die doch aber immer die Möglichkeit in sich trägt, in die nächstgrößere kleine Welt hinaus zu strahlen.

Nur: was ist denn nun so schwer an friedvoller, versöhnlicher Kommunikation? Die Frage bleibt zunächst mal im Raum stehen: Woher diese Entwicklung? Ist das alles nicht woke? Ich persönlich kann ehrlich gesagt, mit dem Begriff „woke“ erstmal leider so überhaupt nichts anfangen. Irgendwo war zu lesen, dass das Wort von „Awakening“ abgeleitet ist (im Sinne von „we woke up“). Mag sein. Dann verstehe ich es allerdings noch weniger, bzw., naja, vielleicht doch, aber dann würde ich gern anmerken, dass wann-immer-ich-jemanden-getroffen-habe-der-behauptet-hat-zu-den-“Erwachten“-zu-gehören, dieser Jemand sich letztlich immer zuverlässig als Aufschneider und Augenwischer entpuppt hat. Und zwar eben drum. Echte Weisheit, echtes Wachsein brüllt nicht, drängt nicht, zwingt nicht – die bewährten Zutaten positiven Miteinanders sind ganz sacht und sanft und still und wirken im Zweifel eher beruhigend, in jedem Falle aber versöhnlich und verbindend. Ich bin dabei weiter fest davon überzeugt, dass jemand, der wirklich zu den „Erwachten“ gehört, diesen inneren Zustand verbal tunlichst und demütig für sich behalten würde. Er würde sich nicht gebärden, als hätte er Weisheit und Moral von großen Löffeln gelutscht, sondern stattdessen auf ganz andere Weise wirken und glänzen. Statt darüber zu reden oder gleich eine Ideologie oder Religion daraus zu bauen, würde dieser Jemand sicher lieber aus der Stille heraus losgehen, um die Welt mit praktizierter Güte zu überzeugen, sie mit kluger Milde zu Gunsten aller zu verbessern.

Lange Rede, ziemlich kurzer Sinn: Ich möchte mit der übergriffigen Wokeness-Religion nur sehr ungern etwas zu tun haben, genau wie mit allen anderen Zwangs-Religionen. Nicht, weil da nicht überall auch ganz viele kluge und schöne und wertvolle grundsätzliche Ideen drin wären (Klar! Kein Zweifel!), sondern weil man all das Schöne und all das Wichtige und all das Wertvolle auf dieser Welt eben nie zwingen oder verordnen kann. Deshalb glaube ich nicht an dieses neue Placebo der Weltreligionen. Es regt sich Widerstand in mir. Haben die Seelen nicht genug gelitten an den Zwängen und den ideologischen Scharmützeln?? Wäre es nicht Zeit, mal wieder durchzuatmen, sich die Freiheit des Gedanken zu erlauben, dass es uns allen verflixt gut tun würde, mal nicht passend gemacht oder optimiert zu werden? Geben wir uns doch einfach mal für einen Moment diese Erlaubnis. Manchmal hilft ja auch still werden. Und sich selbst im Spiegel ganz bewusst nicht als verdächtig oder schuldig oder „falsch“ zu betrachten, sondern als grundgut und wohlmeinend. Kurzum:Lasst uns doch einfach mal gut sein dürfen, ohne dauernd noch besser werden zu müssen.

Oder, um in dieser Wortflut kurz mal ein kleines Zitat aus meinem neuen Buch „Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst“ zu Wasser zu lassen:

Warum solltest du dir jemals gewünscht haben,
anders zu sein als wundervoll?

Das wäre eine schöne Kommunikationsgrundlage. Ich bin cool, du bist cool. Lass mal reden. In diesem Sinne möchte ich es dann auch gleich mal wieder wagen, die eigene Zögerlichkeit für ein Weilchen an der Garderobe abzugeben. Weil es doch – neben dem Durchatmen – unermesslich wichtig bleibt, sich zu bestimmten Dingen zu äußern, ganz besonders dieser Tage.

Worte haben Kraft. Solche, die gesagt werden. Und solche, die geschwiegen werden.
Vielleicht stimmt auch dies: manchmal ist Schweigen halt gar nicht möglich.

Ich möchte deshalb offenherzig zu Protokoll geben, dass in mir weiterhin und unverdrossen ein Pazifistenherz schlägt. Deshalb, ganz ehrlich, fühle ich mich auch persönlich schon ein Spürchen beleidigt, wenn in den Medien immer wieder von „Lumpenpazifisten“ die Rede ist oder der Bundespräsident mich in die Reihe derer sortiert, deren kommunizierter Wunsch nach Frieden „naiv und kitschig“ sei (siehe meine älteren Newsletter) oder wenn die evangelische Kirche mir mit Inbrunst zuruft, Waffen zu liefern, sei „Nächstenliebe!“.

Waffen liefern = Nächstenliebe? Oder, vielleicht, wie Minister Habeck kürzlich im Bundestag sagte – „Das Töten muss ein Ende haben. Deshalb müssen wir jetzt Panzer liefern.“ Oder auch, wer weiß, vielleicht in anderen Kreisen auch so: „Wir sollten uns jetzt alle mal eine Flasche Doppelkorn auf Ex reinlöten, um gemeinsam ein Zeichen gegen den Alkoholismus zu setzen.“

Pazifismus? Ja! Hier! Verzeihung! Ich kann es gar nicht anders betrachten. Ich gehöre ja auch weiterhin zu den allergrößten Fans der Bergpredigt:

Selig sind die... … wie hieß es doch gleich?... die Sturen? Stolzen? Kriegstreiber? Gewaltvollen? Despoten? Provokateure? Eroberer? Machthungrigen? Nein, Sekunde, die waren es alle nicht... die Friedensstifter waren es.

Früher galten Pazifisten übrigens mal als ziemlich cool. Da gab es sogar mal eine Partei in Deutschland, die von den Pazifisten und anderen nach Frieden dürstenden Geistern gerne gewählt wurde. Die waren gegen jede Art von Waffengewalt, gegen die Stationierung von Pershings, gegen internationale Aufrüstung. Die hatten so eine Farbe im Logo, die früher auch als Farbe der Hoffnung galt. Na gut, Schwamm drüber. Schade, dass es die Partei nicht mehr gibt, aber das ist jetzt nicht der Moment für Nostalgie.

Aber was ist denn Pazifismus dann nun eigentlich dieser Tage? Gleichbedeutend mit: automatisch unterlassene Hilfeleistung? Verzeihung, aber das ist ein Missverständnis. Der Geist des Pazifismus, den ich wie viele andere in mir spüre und von dem ich glaube, dass es ihn in uns allen unbedingt zu stärken und zu bewahren gilt, bedeutet ja nicht, dass ich mich selbst für einen Heiligen halte, der nicht fähig wäre, unangenehme Gefühle der Gewalt zu empfinden oder nicht in Situationen zu geraten, in denen die Ohnmacht so überwältigend ist, dass man sich entgegen der eigenen Überzeugung verhalten würde (im Grunde müsste ich in Erkenntnis dieser subjektiven Wahrheit konstatieren, dass ich damals, als ich den Wehrdienst verweigerte, nicht die ganze Wahrheit sagte, als ich behauptete, auch in Notsituationen zu keiner Gewalttat fähig zu sein – aber eben doch die ganze Wahrheit sagte, weil ich damit ja eigentlich ausdrückte, dass ich jede Form von Gewalt aus tiefstem Herzen ablehne und mir sehnlichst wünsche, die Menschheit würde an einen Punkt kommen, an dem diese Verachtung jeglicher Gewalt kollektiver Konsens werden könnte – dann wären auch Kriege gar nicht mehr denkbar und die Frage nach Militärdienst würde sich eh erledigen). Zurück zum Gedanken: Dieser Geist des Pazifismus, der womöglich dieser Tage illusorisch, deshalb aber keineswegs naiv oder weltfremd ist, bedeutet natürlich (!) auch nicht, dass man es grundsätzlich ablehnt, den Schwächeren, den Angegriffenen, den Bedrohten zur Seite zu stehen, ihnen zu helfen, notfalls auch unter Einsatz seines Lebens. Das ist doch sogar selbstverständlich. Vielmehr ist mit diesem Geist – in der konkreten und akuten Situation, in der wir uns als Menschheit gerade befinden, doch gemeint: Lasst uns unbedingt und schnell einen WEG FINDEN, die Gewalt zu beenden, einen gedanklichen Weg, der uns zunächst mal nur diesen einen Konsens ermöglicht und darin die Chance auf eine positive Entwicklung zulässt:

Da draußen tobt tatsächlich der Wahnsinn – der uns seit vielen Jahren glücklicherweise fern geblieben ist und nun auf viele von uns wirkt, wie die aktivierte, wildgewordene Psychose von einigen Mächtigen, die entweder nicht in der Lage oder nicht Willens sind, das grausame Morden durch Verhandlungen zu beenden. Aber wahr ist doch: Kein „Normalbürger“ will Krieg. Das war selbstverständlich schon IMMER so. In diesen barbarischen Kriegshandlungen sterben nun wieder täglich Menschen. Söhne und Töchter. Väter und Mütter. Ein unfassbarer, sprachlos machender Schrecken. Die Eskalation nimmt derweil immer mehr Fahrt auf. Unsere Medien rufen wie berauscht nach immer mehr Waffen, nach immer mehr Wahnsinn. Nun mahnt der Geist des Pazifismus: Das Morden MUSS aufhören – und zwar lieber gestern als heute. Alles andere hat sich diesem Wunsch unterzuordnen. Und ist dann Verhandlungssache. Und wenn diese Verhandlungen 15 Jahre dauern oder 20 oder 30? Dann sei es doch so! Dabei stirbt wenigstens kein Unschuldiger. Kein Krankenhaus explodiert, kein Kampfjet fällt vom Himmel. Das Gegenargument ist nun: Verhandlungen sind aber leider unmöglich, weil „der Andere“ das nicht will. Dieses Gegenargument wird nun allerdings ausgesprochen von jemanden, der seinerseits sagt, dass er keinesfalls verhandeln will und jegliche Verhandlungsbereitschaft sogar unter Strafe stellt. Ist das nicht ... gelinde gesprochen … irre? Ja. Ist es. Kein Konflikt, sei es auf persönlicher oder auf politischer Ebene, lässt sich so lösen. Auge um Auge, Zahn um Zahn? Bis keine Augen und keine Zähne mehr übrig sind. Und ist es nun naiv, das festzustellen? Nein. Das ist eher ein intellektuelles Niveau, die wohl jeder Viertklässler hinkriegen würde:

Gewalt beendet man nicht mit Gewalt, sondern mit Friedfertigkeit und Vernunft. Mit Weisheit. Mit Diplomatie. Mit dem Versuch, sein Gegenüber zu begreifen, die Motivation zu erkennen, die ihn zum handeln bewegt, zu verstehen, ernst zu nehmen, dabei Sensibilität und Verhandlungsbereitschaft als Werkzeuge zu nutzen. Krieg kennt NUR Verlierer. Das wussten natürlich bereits die Weisen vergangener Epochen (die meisten von ihnen übrigens in diesem Sinne Pazifisten). Es wussten auch die Autoren unseres Grundgesetzes. Keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, schon gar nicht in solche ohne die Chance auf Friedensverhandlungen.

„Nie wieder Krieg“? Ja, da war doch mal was. Was außerdem empörend ist – und ich finde, es muss erlaubt sein, auch das mal auszusprechen: wenn man sich mal anschaut, was in den letzten 30 Jahren weltpolitisch geschehen ist, kann man sich als zahlender Zuschauer wirklich nur fassungslos an den Kopf fassen; als Gorbatschow und Reagan damals bemerkten, dass die ganze Aufrüstungsdynamik nur ins Verderben führen kann, hellte sich der Himmel über der Welt auf. Es wurden Abrüstungs-Vereinbarungen getroffen, die Weltpolitik schlug kurz mal den Weg der Vernunft ein, der Ost-West-Konflikt zerbröckelte, Mauern fielen. Anfang der 2000er sprach dann sogar ein gewisser Putin im deutschen Bundestag und hielt eine versöhnliche Rede (auf deutsch). Mit dem Ergebnis, dass plötzlich sogar ein NATO-Beitritt Russlands als nicht-mehr-illusorisch galt. Spätestens da, so ehrlich muss man sein dürfen, wurden aber im sogenannten werteorientierten Westen Kräfte geweckt, die befanden, dass das nun doch deutlich zu viel des Guten wäre. Warum? Was ist seither geschehen? Das offizielle West-Narrativ, vehement darauf beharrend, dass „wir“ natürlich immer die Guten sind, erzählt, dass derselbe Putin seither halt immer irrer wird und sich nun völlig unberechenbar und realitätsentrückt in imperialistischen Fantasien suhlt (was womöglich durchaus Spurenelemente der Wahrheit enthält). Während das offizielle Russland-Narrativ vom Gegenteil berichtet und besagt, dass der Westen (die NATO) seither nicht müde wird, die russische Seele zu beleidigen, zu demütigen, auszugrenzen, abzuspalten, zu bedrohen (was nun sicher ebenfalls wenigstens Spurenelemente der Wahrheit enthält). Wenn man sich die Mühe macht, sich in die entsprechende Literatur der letzten Jahre zu vertiefen, wird man jedenfalls feststellen, dass das nun keineswegs „alles gelogen“ ist. Und übrigens ist es auch kein Grund, jemanden zu diskreditieren, zu entfreunden oder ihn irgendeiner „Desinformation“ zu beschuldigen. Das sind ziemlich kindische Ideen („Du bist doof“ – „Du bist aber dreimal dööfer als ich!“), die letztlich der gleichen Gewalt-Philosophie entspringen wie der Krieg selbst.

Aber wo ist denn nun die ganze Wahrheit zu finden? In der eskalierenden Gewalt? In Furcht, in gegenseitiger Manipulation? Im angestrengten Vermeiden, historische Wahrheiten zu Versöhnungszwecken aufzuarbeiten? In der Verdrängung? Sicher nicht. Wahrscheinlich ist sie nirgendwo. Teil dieser unauffindbaren Wahrheit ist jedoch, dass ein Konflikt wie dieser die Frucht eines jahrelang währenden politischen Desasters ist, für das definitiv beide Seiten Verantwortung tragen. Und das ist, wenn man die letzten dreißig Jahre Revue passieren lässt, tatsächlich mehr als erschreckend. Besonders im Lichte der neuen und lauten Rufe nach immer mehr Waffen, immer mehr Eskalation, immer mehr Gewalt.

Um das alles nicht zu sehen, braucht es schon eine ziemlich große Nebelmaschine.

Warum schreibe ich das alles? Weil ich mir weiterhin erlauben möchte, im hier beschriebenen Geiste des Pazifismus (und meines Glaubens) zu denken, zu fühlen, zu sprechen, hoffentlich sogar innerhalb meiner Möglichkeiten zu wirken, ohne dabei als „Delegitimierer der Demokratie“ oder als Verbreiter „russischer Desinformation“ betrachtet zu werden. Das bin ich nämlich beides nicht. Ich bin bloß jemand, der Gewalt verabscheut und unverdrossen an die Kraft aufrichtig-friedvoller Kommunikation glaubt. Bislang galt das ja nicht als Makel. Seht es mir also bitte nach.

Und noch etwas ist wahr: auch wenn wir alle ohnmächtig vor den aktuellen Entwicklungen stehen; wir können doch jederzeit damit beginnen, die Gewalt in uns selbst zu adressieren, zu erkennen, dann zu beginnen, unsere eigenen Seelen und unsere eigenen kleinen Welten zu befrieden.

Wenn wir nicht in uns selbst damit beginnen, haben wir auch keinen Anspruch darauf, es von anderen zu erwarten.

+++

Mein letzter – für mich selbst wichtiger – innerer Impuls zu den großen „Außenthemen“ ist ein Satz, den ich vor einer Weile in einem Vortrag des großartigen Eugen Drewermann gehört habe: Er sagte darin sinngemäß, dass wir als Gesellschaft immer mehr Verwissenschaftlichung und Verobjektivierung des Menschen zulassen und somit eine kollektive Ent-Spiritualisierung immer selbstverständlicher wird. Anders gesagt: „Lass deine Friedenssschwärmereien in deiner Teestube, deinem Yogakurs oder deiner albernen Gebetsgruppe – und lass ansonsten die Erwachsenen miteinander sprechen, Baby!“

Nun bestehen wir aber nicht nur aus einer Anhäufung von Fakten und Sachzwängen und äußeren Notwendigkeiten und dem ohnmächtigen Ertragen von Irrsinn und Selbstoptimierungsversuchen, sondern auch aus sehnsüchtigen Emotionen, aus Glauben, aus Wünschen, aus eigenen Bemühungen, die eben nicht wirtschaftliches, sondern inneres Wachstum zum Ziel haben. Darin spielt Spiritualität natürlich eine gewichtige Rolle, da sie uns nicht nur hilft, uns auf befriedende Weise zu vergeistigen, sondern uns aus dieser Vergeistigung heraus auch wieder zu erden. Will sagen: Spiritualität (= unser Glaube an eine Kraft, die größer ist als wir und nichts anderes im Sinn hat, als uns die Liebe, Weisheit und die Möglichkeit einer friedvollen menschlichen Zukunft in die Seelen zu streicheln) ist keineswegs ein Widerspruch zum Pragmatismus, sondern eher eine absolut notwendige Ergänzung. Schon der bedeutende Philosoph und bekennende Pragmatiker Bertrand Russell wusste – niedergeschrieben in seinem schönen Essay über das „gute Leben“:

Das gute Leben ist von Liebe beseelt und vom Wissen geleitet.

Ich gebe zu, das ist eine sonderbar anmutende Überleitung zu meinen kommenden Live-Terminen, aber wohl nur auf den ersten Blick. :-) Denn: All das hier Beschriebene möchte ich, mal still mitschwingend, mal laut posaunend, bei meinen demnächst anstehenden Veranstaltungen thematisieren bzw. mitbringen.

Auf Facebook beschrieb ich es kürzlich so

# ZWISCHENDURCH MAL RAUS AUS DER SEELISCHEN SPRACHLOSKEIT
Herzen öffnen, durchatmen, gemeinsam rocken und über das Wunder und die Verrücktheiten des Lebens reflektieren – so stell ich mir in naher Zukunft die Abende vor, an denen ich spielen werde. Auch wenn Touren für mich derzeit weiterhin keinen Sinn machen, wird es in den nächsten Monaten nämlich ein paar vereinzelte Konzerte und Lesungen mit mir geben, die unter der Flagge der „Versöhnungstheorien“ fahren sollen. Kommt vorbei, hört zu, begebt euch für einen Abend hinaus in die Welt der Kommunikation! Lasst uns prokativ Begegnung möglich machen und dabei gleich mal eine Portion Liebe, Offenheit, Hoffnung und Spiritualität tanken. Wer, wenn nicht wir? Und was eignet sich da als Türöffner fürs Herz wohl besser als die Kunst? Soll heißen: Es sind ausdrücklich alle willkommen: Impfbefürworter, Impfgegner, Pazifisten, Bellizisten, Feministen, Maskulinisten, Polizisten, Trappisten, Skipisten. Let's rock. :-))

10.2. Kinderbuch-Lesung (!!) Stefanie Wilkens & Jens Böttcher lesen aus ihrem Buch „Die tollen Abenteuer von Zickzack&Zuppel“ – im Waldhuuske, Rosengartenstr.2, 21224 Rosengarten. Beginn: 16h, Eintritt 10€
11.3. Engelskirchen/Schnellenbach Konzert mit Lesung Jens & das Orchester des himmlischen Friedens,Evangelische Kirche, 1930h
12.3. Engelskirchen/Schnellenbach Jens im Gottesdienst, Evangelische Kirche
17.3. Stadtbücherei Wedel, Jens liest und spielt. 1900h.
20.5. Stellwerk Hamburg-Harburg. Jens solo mit besonderen Gästen. 20H

Zum Schluss noch diese ganz konkrete Info: Wie kürzlich schon verkündet, wird mein neues Buch „Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst“ Anfang April (VÖ 4.4.!) ganz offiziell im Kampenwand Verlag erscheinen. Ich freue mich riesig darauf und darüber. Auch das Hörbuch wird dann in digitaler Form erhältlich bleiben. Für alle unter euch, die noch die signierte und absolut LIMITIERTE VORAB-EDITION bei mir ordern möchten, sei gesagt: Ihr müsst euch beeilen! Es sind nur noch WENIGE Exemplare verfügbar! Wer also diese ganz besondere Version des Buches für 25€ inkl. Porto bestellen möchte (nur noch bis Ende Februar) – einfach eine Mail an mich. [email protected] oder über das Kontaktformular meiner Homepage www.jensboettcher.net

Danke für eure Aufmerksamkeit, für eure Ermutigungen, für eure Unterstützung, für eure Nachrichten und Mails, für eure Freundschaft, für euer Da-Sein. Ich hoffe, wir sehen uns bei einer der kommenden Veranstaltungen! Ich freue mich auf euch!

Liebe, Frieden, Licht & Rock'n'Roll
jens :-)
 
Februar 2023


Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst - LIMITED EDITION OUT NOW!!! 

Ihr könnt das neue Buch ganz einfach bestellen - sendet mir einfach eine kleine Mail (hier via Kontakt oder direkt an [email protected]). 

Es gibt dazu auch ein Hörbuch, das ich selbst vorlese. :-) Die "physische Version" des Hörbuchs ist leider schon ausverkauft, aber ihr könnt es ganz bequem als Download bei mir ordern.

DAS LEBEN IST SINNLOS, WENN DU NICHT LIEBST Jens Böttcher. Edition Lichtspielhaus. 
Limited Edition - zeitlich begrenzt bis Ende Februar und nur solange der Vorrat reicht! 

Buch: 25€ inkl. Porto
Hörbuch-Download: 15€

NEWS-Update: Das Buch erscheint im Frühjahr 2023 erneut und ganz offiziell im Kampenwand Verlag. Es wird eine "andere Version" sein, als diese Limited-Edition! Wir freuen uns drauf! :-) 

VOM WUNSCH NACH INNERER BALANCE BEIM WANDERN ÜBER EINE VON WIRBELSTÜRMEN UMBRAUSTE HÄNGEBRÜCKE IN NICHT UNERHEBLICHER FALLHÖHE.


DAS NEUE BUCH/HÖRBUCH: „DAS LEBEN IST SINNLOS, WENN DU NICHT LIEBST“ AB MITTE NOVEMBER ALS LIMITED EDITION ERHÄLTLICH (nur für kurze Zeit!) ++
ACHTUNG: PAZIFISTISCHE GEDANKEN IN GEWALTVOLLEN ZEITEN +++ TERMINE IM NOVEMBER & DEZEMBER ++ 



Liebe Freundinnen, liebe Freunde,

willkommen in meinem Blog/Newsletter No.11, dem ersten nach einer kleinen Pause. Ich hab mich ganz riesig gefreut, weil einige von euch mir nämlich kürzlich geschrieben und mich gefragt haben, wo eigentlich die neuen Newsletter-Zeilen bleiben. :-) Hier! :-) Also: Sorry! Ich bin in den letzten Wochen nicht dazu gekommen – hauptsächlich, weil ich (wie wir ja alle) versuche, mein Leben immer wieder irgendwie frisch zu sortieren und außerdem, weil mir dabei erschwerend auch noch ein Bandscheibenvorfall in die Quere kam. Gar nicht zu empfehlen sowas. Überdies hatte ich auch reichlich damit zu tun, das neue Buch/ Hörbuch zu finalisieren. Glücklicherweise hatte ich ein tolles Team an meiner Seite (@Tobias Grimm, Stefanie Wilkens und Karsten Deutschmann. Danke!!!) Sonst wäre das Projekt mir wahrscheinlich entglitten! :-) Während ich diese Zeilen schreibe, ist das Buch nun in der Druckerei und das Hörbuch im CD-Presswerk. Ich bin entsprechend a) aufgeregt und b) in fröhlicher Erwartung und voller Vorfreude darauf, die beiden neuen Werke nun bald mit euch zu teilen.

Alle Supporter/Crowdfunder/Vorbesteller bekommen Buch und Hörbuch sobald alles hier eingetrudelt und versandbereit ist (ich schätze, es wird wohl Ende der zweiten Novemberwoche! Also ganz bald!).

Und an alle von euch, die gerne jetzt noch bestellen möchten: Ja, das geht natürlich!!! Schickt mir bitte eure Bestellungen. Das Buch ist ziemlich sicher ein wirklich gutes Weihnachtsgeschenk! :-) Einfach eine Mail [email protected] oder über den Kontakt meiner Homepage www.jensboettcher.net

Die „Goodies“ des Crowdfundings gibt es nun natürlich nicht mehr, aber ihr könnt das Buch ganz unkompliziert bei mir ordern. Es kostet 25€ inkl. Versand. Das Hörbuch in physischer Form ist im Zuge des Crowdfundings bereits ausverkauft! Ihr könnt es aber für 15€ als Download-File bei mir bestellen (auch einfach per Mail).

Die Auflage des Buches ist tatsächlich streng limitiert (das ist kein schnöder Werbespruch! :-) ) und wird außerdem nur für kurze Zeit in dieser Form erhältlich sein. Was unter anderem auch daran liegt, dass wunderbarerweise (!) ein renommierter Verlag aus Süddeutschland das Buch nun ebenfalls veröffentlichen möchte. Details reiche ich bald nach. Für mich ist das natürlich eine sehr schöne Nachricht, weil es bedeutet, dass der Text im kommenden Frühjahr dann auch ganz „offiziell“ erscheinen wird und es mit Glück und des Himmels Hilfe dann auch noch in die größeren Online-Vertriebe und vor allem in die Buchhandlungen schaffen wird. Grundsätzlich ist es so, dass meine eigenen Indie-Veröffentlichungen dieser Art weiterhin sehr kraftraubend sind – deshalb bin ich weiter auf der Suche nach verlässlichen Partnern und Sponsoren, die ebenso an die Wichtigkeit dieser Form von Kunst glauben wie ich selbst. Diese Suche ist aber auch nicht wirklich einfach – besonders im Angesicht von Wirtschaftskrise und Inflation und tiefer Angst vor reichlich Unbekanntem. Es erfüllt mich in all dem erst recht mit tiefer Dankbarkeit, dass so viele von euch meine Kunst so wertschätzen, mich mit Vorbestellungen etc. unterstützen und mir damit immer wieder Mut machen, gewohnt unerschrocken weiterzumachen. Danke!! :-)

Ein guter Moment für eine schöne Überleitung zu den Gedanken, die ich als Schlagzeile oben schon angedeutet habe: Wie soll es möglich sein, innere Balance zu behalten, wenn die Welt um uns herum in schleichendem Prozess komplett irre zu werden scheint?

Ich glaube, man muss kein routinierter Verhaltensforscher sein, um zu bemerken, dass unsere Lebensreisen nun seit bereits drei Jahren durch Landschaften aus diffuser Furcht und zuweilen chaotischer Überforderung führen. Wenn überdies meine heimliche Theorie wahr sein sollte, dass wir doch eigentlich sowieso alle bloß Kinder in Erwachsenenverkleidung sind, die händeringend versuchen, in die großen Klamotten irgendwie heranzuwachsen (während gleichzeitig immer wieder die Frage auftaucht: Warum eigentlich?? Denn wie sang schon Tom Waits einst so schön: I don't wanna grow up“) – dann wäre das innere Chaos nicht nur komplett, sondern nebenbei sogar noch ziemlich gut erklärt. Wir sind und bleiben alle Suchende, Reisende, Pilger. Dass all diese äußeren Krisen und Kriege unsere Seelen derweil unberührt lassen könnten, ist so oder ein absurder Gedanke. Dass manche von uns so tun, als sei alles „völlig normal“ ist allerdings phänomenal, wenngleich wahrscheinlich psychologisch auch wieder gar nicht so schwer nachzuvollziehen.

In all dem gilt es nun für uns alle, uns gegenseitig zu ermutigen, uns zuzuhören, die Balance zu finden: dabei einerseits das normale Leben meistern, die eigenen Ziele und Wünsche und Aufgaben und Missionen verfolgen, als „wär fast nix“, andererseits wach zu bleiben für das, was da gerade an Chaos über uns ausgeschüttet wird und darin selbst mutig genug zu bleiben/ zu werden, daran etwas zu ändern, sofern es uns eben möglich ist.

Ich schreibe über all das auch in dem neuen Buch. Es ist ein so unfassbar großes Thema. Mir scheint... die Liebe... die vielbesungene, gleichwohl die vielvergessene … ist die einzige Quelle, aus der die gesuchte Balance überhaupt strömen kann.

Mehr noch: Die Liebe, um die es im Buch und im Leben (!) geht, ist für mich persönlich tatsächlich die große, die EINE Antwort auf all diese gigantisch großen Fragen nach innerer Befriedung, dann nach Krieg und/oder Frieden im Außen, nach Heilung der großen Seelen- und Weltenwunden, nach einem neu zu erreichenden Mit- und Füreinander. Insofern hat die Liebe natürlich immer auch eine politische Dimension … dazu automatisch eine soziale und friedvolle … und eine spirituelle … sowieso.

Apropos Spiritualität – und Achtung, ich eskaliere jetzt ein bisschen: Während die Welt um uns herum gerade weiterhin alles dafür zu tun und zu proklamieren scheint, dass Glauben und Spiritualität nur noch etwas für hoffnungslos rückständige Hinterwäldler sei, wage ich hier mal, das exakte Gegenteil zu behaupten: die ideologische, in ihrer Starrheit und gewaltvollen Rechthaberei längst sektiererische Herangehensweise unseres regierenden Führungspersonals (gilt für mich in Ost und West gleichermaßen), hat nämlich zwar längst religiöse Züge („auf der Seite der Rechtgläubigen bist du dann, wenn … XX) – allerdings ohne jeglichen spirituellen Unterbau, also auch ohne Spuren eines erkennbaren „Gottes“, der irgendetwas Gutes für die Menschheit wollen würde (ich schrieb darüber übrigens vor einigen Jahren schon mal in dem Magazin Agora42, und sprach in dem Artikel dem Neoliberalismus seine angemaßte Gottheit profilaktisch schon mal ab. Vielleicht findet sich das noch irgendwo online, falls es euch interessiert). Es scheint nur noch schwarz und weiß zu geben, nur noch angebliche „Fakten“, aber unsere Seelen bestehen ja gar nicht aus „Fakten“, sondern aus unendlich viel mehr. Wir sehnen und nicht nach Fakten, wir sehnen uns nach Liebe und Frieden. Warum steht das auf keinem Wahlplakat? Warum wird darüber nicht in der Tagesschau berichtet?

Hypermoralische Schlagworte gibt es natürlich auch in den neuen Ideologien im Überfluss, aber wo um Himmels Willen (sic) ist denn die Substanz, die uns zielführend irgendwohin brächte? Wo ist der Plan? Wo ist der Hoffnungsschimmer? Wo das Ziel? Wo ist die Vernunft (wer zum Henker will Krieg?) Wie der Weg? Und: wo ist eigentlich der gemeinsame Nenner abgeblieben, der zumindest den Geist Europas all die Jahre so entscheidend mitgeprägt hat: Nie wieder Krieg. Fragezeichen. Derzeit scheint dieses Credo leider vollkommen vergessen. Stattdessen überbieten sich alle damit, noch mehr Öl in ein bereits eskaliertes Feuer zu gießen. Wo ist der Sinn? Wo führt uns das hin?

Kleiner Einschub: Wie die meisten von euch ja wissen, bin ich Christ. Aus tiefer Überzeugung, aber, oh, je (sic), dies nun absolut nicht im fundamentalistischen Sinne (den meine Seele nicht versteht), sondern mit aller Freigeistigkeit, die in der christlichen Botschaft bei näherem Hinschauen nicht zu übersehen ist (für mich ist dieser Satz deshalb kein Widerspruch, sondern eine Gleichung).

Ich erwähne das nur deshalb, weil ich als Christ ja automatisch auch Pazifist bin. Ich halte die Worte von Jesus – „Liebe deine Feinde“ – weiterhin für einen der revolutionärsten Sätze der Weltgeschichte. Und auch wenn das tatsächlich „unmöglich“ scheint, dann ist es doch wenigstens ein wunderbarer Leitstern. Wie könnte man also Christ sein und nicht automatisch, zumindest im Geiste, im Wollen, im Sehnen, gleichzeitig Pazifist? Geht ja gar nicht anders! Und wohlgemerkt, „Pazifist“ dabei in aktueller Situation nicht im verträumten Sinne von: „Ach- lasst-uns-den-beiden-Kriegsherren-Joe-Biden-und-Wladimir-Putin-einfach-mal-vorschlagen-friedvoll-fluffig-in-weißen-Gewändern-auf-Gänseblümchenwiesen-herumzutanzen-und-einen-Bachblütentee-miteinander-zu-teilen.“ Mir ist schon klar, dass das so einfach nicht geht. Stattdessen aber: Lasst uns doch in vollem Bewusstsein der Bedrohung durch unsere menscheneigene Dummheit und systemische Rechthaberei in all dem endlich jene Samen säen, die zukünftigen Generationen die Chance eröffnet, in einer gewaltfreien Welt zu leben – einer Welt in der es überhaupt keine Waffen mehr gibt, die unseren Planeten und alles Leben darauf vernichten können. Wenn es jetzt nicht geht, dann lasst uns doch alles dafür tun, dass es morgen geht. Und wenn nicht morgen, dann übermorgen. Wer fängt an? Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt? „Pazifist“ also hier gemeint im vernünftigsten Sinne, im Benennen dieser offenkundigen Wahrheit und des absoluten Wahnsinns darin: Gewalt ist furchtbar, sie ist widerlich, sie ist menschenfeindlich, sie zerstört unsere Leben, sie widerspricht auf bizarre Weise dem höchsten Gebot, das uns Menschen jemals in Geist und Seele gelegt wurde: „Liebe Gott (das Leben, die Welt!) und liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Oder auch, um es mal kurz aus den Sphären des Glaubens in klügstes menschliches Denken zu übertragen, aus dem es ja ebenfalls stammt: Der berühmte Kant'sche Imperativ! (im Volksmund: „Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“).

Gegen diese Art von Pazifismus als Gesellschaft nun aufzubegehren (statt gegen die Grausamkeit der Aufrüstung und Kriegsverherrlichung!) kommt mir ehrlich gesagt mehr als sonderbar vor. Empörend ist, dass jemand, der solche Worte ausspricht oder aufschreibt, inzwischen gar als „rechts“ oder als „Nazi“ oder als „Putinversteher“ diskreditiert wird – während die Propagandisten der Gewalt hüben wie drüben allgemein als „die Guten“ gelten. Da muss zwischendurch doch die Frage erlaubt sein: Wer hat uns allen denn dieses komplett irremachende Kraut in den Tee gekippt?

Letzter Gedanke dazu … der dann womöglich auch auf die Antwort zur Eingangsfrage weist... kürzlich kam mir mal wieder dieser Satz in den Sinn, den ich vor Jahren mal in ein Manuskript schrieb:

Der größte Fortschritt der Menschheitsgeschichte wird es sein, wenn die stolze Moral in den Armen der Gnade hemmungslose Tränen weint“.

Die Balance, die wir suchen und die wir brauchen, findet sich einzig in der Liebe – und die tragen wir wunderbarerweise in uns. Das ist ein Erkenntnisschatz, den wir uns gelegentlich bewusst machen sollten. Und es hilft tatsächlich.
Wann immer wir den Zauber in unseren eigenen Leben anwenden, funktioniert er auch.


***

Termine:

Am nächsten Mittwoch (9/11) bin ich im „Leuchttürme-Talk“ zu Gast – das ist ein wunderbares Format von und mit Gastgeberin Miss Seide :-) Es läuft um 18h live auf ihrer Facebook-Seite „Vocalcoaching by Miss Seide“ und dann anschließend auch in der YouTube.

Am 19.11. bin ich zur Aufzeichnung in Tobi Taddays YouTube-Sendung „Schuppentiere“ eingeladen. Wir spielen einen Song von ihm, einen von mir und einen Coversong. Zwischendurch plaudern wir ein bisschen. Wann die Folge erscheint, weiß ich noch nicht genau! :-) Aber wahrscheinlich dann auch zeitnah...

Am 20.11. lese ich im Rahmen der „Suedlese“ gemeinsam mit Stefanie Wilkens aus unserem aktuellen Kinderbuch „Die tollen Abenteuer von Zickzack & Zuppel“ im Freilichtmuseum Kiekeberg. Beginn: 15h. Eintritt für Erwachsene: 9€, Kinder haben freien Eintritt. 

Absage: Die geplante Show meiner Rockband BÖTTCHER im Stellwerk (geplant für den 4/11) musste leider wegen meines angeknacksten Rückens erneut verschoben werden. Wir hoffen, dass es im frühen Frühjahr klappt. ;) 

Weitere Konzert- und Lesungstermine gibt’s dann im nächsten Newsletter. 

Und: Ich veranstalte derzeit regelmäßige Zoom-Treffen – immer am ersten Mittwoch des Monats um 20h! In diesen ungezwungenen Treffen geht es um „Impulse rund um das große Thema Liebe“. Das Feedback bisher ist ganz wunderbar – es macht offenbar allen Teilnehmenden großen Spaß. Mir auch! :-) Teilnahmebeitrag ist 20€. Wenn ihr Lust habt, dabei zu sein, schickt mir gern eine Mail. Auch persönliche Seelenberatungsgespräche via Zoom könnt ihr jederzeit gern anfragen! 

***

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit... und nochmals für eure Unterstützung, eure Ermutigungen, eure Mails und eure Freundschaft. 

Bis ganz bald, wir sehen uns unterwegs!
Liebe und Frieden auf all euren Wegen …
jens







Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst

Tata! Das neue Buch! Die streng limitierte Sonderauflage erscheint im November in der Edition Lichtspielhaus. Bestellen per Mail hier via Homepage (Kontakt!) ;)

Ich bin tatsächlich ungewöhnlich aufgeregt - und zwar weil der Text so unverstellt ist und ohne kryptische Verkleidung oder Hilfe einer Erzählung oder sonstigem Tamtam daherkommt. Und weil er in eine Zeit hineinplatzt, in der viele Seelen zu glauben scheinen, dass es Kriege braucht, um Frieden zu gewinnen (eine These, die ich für vollkommen absurd halte), dass Gewalt ein geeignetes Mittel sein könnte, um das grundsätzlich Gewaltvolle in uns Menschen zu besänftigen. Die Poesie, die Gedanken, die Worte, die Naivität, die ich mir in dem Buch mitzuteilen erlaube, erzählen vom Gegenteil. Sie sind dabei aber nichtmal leichtbekleidet, sondern ganz und gar nackt. Zwischendurch wollte ich es aus genau diesem Grund gar nicht veröffentlichen. Und jetzt freue ich mich irgendwie ganz besonders auf seine Geburt. Wer wird schon mit Klamotten geboren? Überdies, wie sagte schon der famose James Osterberg aka Iggy Pop einst so

treffend: "wenn du als Künstler universell sein willst, musst du möglichst persönlich werden".
Es lebe die Aufrichtigkeit. Und es lebe die Liebe, um die es letztlich immer geht. Im Buch. Und im Leben sowieso.



DAS LEBEN IST SINNLOS, WENN DU NICHT LIEBST Crowdfunding und Vorbestellungen - so geht’s! 


Dieses Projekt ist für mich eine echte Herzenssache – es wird ein wunderschön gestaltetes Buch- und Hörbuch mit dem Titel

 „Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst“



Als besonderes Goodie hab ich mir überlegt, dass alle Unterstützer/Vorbesteller IM BUCH auf einer Dankesliste verewigt werden. :-) Außerdem gibt es noch einen persönlichen Brief von mir mit Notizen zur Entstehung und zu den Hintergründen des Textes – der ein „lyrischer Free-Flow“ sein wird. Das Genre dafür ist wahrscheinlich bislang nicht erfunden – und ich spüre eine gewisse Freude daran, mir die „gängigen Regeln“ des Kategorisierens egal sein zu lassen. 



In zwölf Kapiteln kommt die Liebe auf poetische Weise selbst zu Wort, eine „traumhafte, heilige Stimme“, die inspirierte Wahrheit spricht (und dabei dem aktuellen Zeitgeist nicht das Wort redet)... Gestaltet wird das Buch wieder von meinem Lieblingsgrafiker und lieben Freund Tobi Grimm vom Atelier Beaufort in der Schweiz. Als kompetente Partnerin für die Verlagsarbeiten konnte ich die fabelhafte Stefanie Wilkens gewinnen. Das Buch wird im schwarzweissradio-Verlag erscheinen - ich habe allerdings für dieses Werk die "Edition Lichtspielhaus" ins Leben gerufen und hoffe, dass noch viele Titel unter dem Dach dieser Edition folgen werden. Ich brenne schon darauf, all das mit euch zu teilen.



Also …  falls DU mitmachen möchtest ... geht es so: Schreib mir einfach eine Mail an [email protected] mit deiner aktuellen Postanschrift. Dann überweist du für Buch/Hörbuch/Danksagung 50€ plus 2,50€ Porto entweder auf mein Konto 



Jens Böttcher 

Hypovereinsbank

IBAN DE75 2003 0000 0004 3339 93



Verwendungszweck (bitte angeben)

CF „DAS LEBEN IST SINNLOS, WENN DU NICHT LIEBST“



oder ganz einfach via Paypal



paypal.me/jensboettchersupport

(bitte auch hier den Verwendungszweck erwähnen)



Natürlich dürft ihr wenn ihr mögt auch spenden oder gleich für FreundInnen mitbestellen etc. 



Die Vorbestell-Aktion läuft bis Ende August. Im September wird das Buch finalisiert, im Oktober gedruckt – und wenn alles glatt geht, reist es dann in der ersten Novemberwoche zu euch. 



Ich werde zwischendurch immer mal wieder ein Update per Mail schicken... ;) 

Wenn ihr Fragen habt, immer her damit … ;) 



Liebe und Frieden, ihr Wunderbaren!

Herzlichst

Jens

Crowdfunding für neues Buch - Juli/August.

"Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst"


6/22 VON MERKWÜRDIGEN TRÄUMEN, DER REVOLUTION DER HERZEN UND VOM SINN DES LEBENS … 


NEUE BÜCHER +++ NEUE MUSIK +++ CROWDFUNDING MIT BESONDEREN GOODIES ++ "ZICKZACK & ZUPPEL" : KINDERBUCH-RELEASE MIT LESUNG ++ ÜBER DIE LICHTVOLLE KRAFT DER KUNST IN SCHATTIGEN ZEITEN.


Liebe Freundinnen und Freunde,


willkommen in meinem Newsletter No.6 und in meiner Gedankenwelt … ich komme heute mal relativ schnell zu den ganz konkreten News und Themen, weil ich mich sonst bestimmt wieder nicht bremsen kann und ein paar zu viele Worte zur Welt da draußen verliere. Nur dies: Es sind offensichtlich und weiterhin und im wahrsten Sinne des Wortes verrückte Zeiten – und mittlerweile wird man ja sogar schon als „rechts“ tituliert oder sonstwie beleidigt, („Lumpenpazifist“ - Hä? Ehrlich?) wenn man mal so ganz generell das Wort für die Sehnsucht nach Frieden ergreift und leise anmerkt, dass es doch irgendwie ganz hilfreich sein könnte, die Konflikte der Welt gewaltlos lösen zu wollen – also ohne, dass sich die entseelten Neandertaler unter uns (dann stellvertretend für uns alle?) mit modernen Keulen die Köpfe einschlagen. Diese Wege zur Gewaltlosigkeit werden ja auch in Kindergärten und bei eskalierten Familienkonflikten oder Beziehungskrisen wärmstens empfohlen, warum darf man das denn nicht mehr aussprechen, wenn's um die Familie Mensch geht? Püh. Nur eine von vielen Entwicklungen, die man wirklich nicht mehr begreift. (hier: ein gelöschter Kraftausdruck). 


Kann mal eine gute Fee kommen und Weisheit und Sanftmut vom Himmel regnen lassen?


Es liegt dabei ziemlich nahe, dass wir Menschen – der konstanten Nähe zum florierend-eskalierenden Wahnsinn entsprechend – seelisch leiden. Wie könnte es auch anders sein, wie könnten wir nicht angetastet werden und einen Teil unserer Lebensenergie verlieren in diesem Strudel aus Ängsten und Nöten und hypermoralischen äußeren Verordnungen und Gesinnungen, die schleichend zu inneren werden? Zusätzlich zu all den anderen Sorgen, die wir sowieso schon haben?


In all dem gilt nun umso mehr, geschützte Räume zu entwickeln oder zu bewahren, in denen wir sein dürfen wie wir sind, in denen wir nicht befürchten müssen, wegen vermeintlicher „Unkorrektheiten“ an den Rand gedrängt zu werden. Liebe! Ich glaube, wir sollten uns möglichst oft gegenseitig darin bestärken und darüber offen kommunizieren, dass es verflixt vieles in uns selbst gibt, das tatsächlich ganz wunderbar ist. Außerdem sollten wir ganz dringend, sofern noch intakt, unser Mitgefühl und unseren Glauben und unseren Humor bewahren. 


Die Revolution der Herzen startet immer noch bei uns selbst. Ohne uns fängt sie nicht an. Sie ist ein stehender Zug, der erst losfährt, wenn wir einsteigen.


Ps, ich sollte das folgende vielleicht lieber ganz ganz klein drucken, nein, besser noch, ich werd es aufschreiben und dann wieder löschen: kürzlich hatte ich einen Traum, in dem ich mit einer Sprühdose in die Stadt schlenderte und an eine große Amtswand sprühte:  Winnetou ist ein Indianer – er ist mein Vorbild und ich liebe ihn. Dann fragte ich mich, ob es wohl möglich sein könnte, jemanden zu diskriminieren, in dem man ihm Verehrung und Liebe zeigt? Und: ob das eine philosophische, eine ethische, eine politische oder eine ganz alltägliche Frage ist? Aber: das hab ich jetzt ja gar nicht aufgeschrieben. Doch. Hab ich. Mist. Aber gelöscht hab ich's. Püh. Ein Glück. Grade nochmal die Kurve bekommen (hab jetzt übrigens extra nicht „gekriegt“ geschrieben, weil da das Wort „Krieg“ drinsteckt.) 


So, jetzt aber, zur eben schon erwähnten Revolution der Herzen passend, die News aus meiner Kreativstube. :-))


EIN NEUES BUCH!! DAFÜR BRAUCH ICH EURE HILFE! 


DAS LEBEN IST SINNLOS, WENN DU NICHT LIEBST!“

CROWDFUNDING für neues Buch + Hörbuch + Goodie


Im Spätherbst möchte ich ein Herzensprojekt veröffentlichen, als Buch und als Hörbuch – es trägt den Titel „Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst“ und wird eine poetische Zusammenfassung dessen sein, was ich für mich persönlich, aber auch für uns alle für absolut essentiell und überlebenswichtig halte –


eine Rückbesinnung auf das, was uns wirklich menschlich sein und bleiben lässt. Der Text ist eine bewusst (!) naive und ungefilterte Fokussierung aufs Wesentliche – ein Manifest der Liebe, der Sanftmut, der Kraft des Echtseins und der Hoffnung auf eine Gemeinschaft, die all unsere Emotionen und all unsere Sehnsüchte erlaubt, die inneres Wachstum zulässt und erlaubt und begünstigt, die nach Frieden in einer Welt ohne Gewalt dürstet.


Den Text des Buches habe ich als lyrischen „Free-Flow“ verfasst – und ich glaube, dass diese freie Form dem Anliegen recht gut steht. Das Hörbuch werde ich selbst „vorlesen“. Beides soll in wunderschöner Aufmachung daherkommen und natürlich möglichst viele Herzen erreichen. Das Tolle ist, dass ich bereits ein großartiges kleines Team und eine wunderbare Anschubfinanzierung zur Verfügung habe. :-) Nun gilt es, mit eurer Hilfe und euren Vorbestellungen das Produktionsbudget aufzustocken, so dass nicht nur die Produktions-, sondern auch die Vertriebs- und Marketingkosten gedeckt sein werden.


Wenn ihr mitmachen und mir mit eurer Vorab-Bestellung vertrauen und helfen möchtet, schreibt mir bitte gerne eine kurze Mail an [email protected]. Und wie gesagt wird es für jede Vorbestellung ein sehr besonderes „Goodie“ geben, nämlich: 


Alle, die mitmachen werden IM BUCH auf einer Extra-Dankes-Seite erwähnt und gewürdigt. :-) Ist also was für die Ewigkeit!


Also – so geht’s: schreibt mir eine Mail und bestellt bei mir vor! Bitte Adresse schonmal mit aufschreiben! Jede/r, der/die dann 50€ für Buch, Hörbuch und Danksagung überweist (Kontodaten mail ich euch dann), bekommt Anfang Novemberdas Paket, darin auch noch einen Brief von mir mit Gedanken zum Buch und zum Entstehungsprozess. Weitere Extragoodies verrat ich dann auch noch per Mail. :-) 


Ich freue mich sooooooooo darauf, von euch zu hören und zu lesen! :-)) ps Das Buch wird übrigens (natürlich) auch ein schickes Weihnachtsgeschenk... (um dem ganzen noch eine Extraportion Motivation zu verleihen!) :-) 


Ich sage mal vorab … DAAAAAAANKE!!!! 


***


TATA! UND NOCH EIN NEUES BUCH – EIN KINDERBUCH! ERSCHEINT AM 10.7.!


DIE TOLLEN ABENTEUER VON ZICKZACK & ZUPPEL – ein Kinderbuch, das ich gemeinsam mit der fabelhaften Stefanie Wilkens geschrieben habe und das in enger Zusammenarbeit mit dem schönen Freilichtmuseum am Kiekeberg entstanden ist, erscheint am 10.7.!! Wir freuen uns alle riesig auf den „Release-Day“ – zumal Steffi und ich dann beim Sommerfest im Kiekeberg-Museum auch aus dem Buch vorlesen werden. Die Lesung startet am Sonntag, den 10.7. um 14.30h und wird auf dem Museumsgelände in Ehestorf im Pringens Hof stattfinden (das ist ein altes Bauernhaus, in dem die Geschichten von Zickzack & Zuppel auch spielen – und zwar im Jahr 1804) ;) Zickzack ist übrigens ein frecher Ziegenbock und Zuppel eine sehr kluge, süße Maus. Die beiden haben auch noch einen kleinen Kumpel, einen Geheimagentenfloh namens Flohfloh7. ;) (Das ganze Buch wurde sehr liebevoll illustriert von meiner wunderbar begabten Nichte Katharina Böttcher und grafisch toll gestaltet von unserem lieben Freund Tobi Grimm vom Atelier Beaufort in der Schweiz) ;) Die Lesung wird bestimmt lustig und schön. Zielgruppe: alle Kinder zwischen 3 und 142. Falls ihr euch da angesprochen fühlt, kommt gern vorbei. :-) 


***


MEHR KUNST UND BEGEGNUNGEN 


1) Ein neues Album: Ich brenne darauf, bald damit beginnen zu können, aber es ist noch nicht ganz so weit. Ich schätze, dass ich im Herbst mit den Aufnahmen beginnen kann und es dann Mitte 2023 erscheinen darf. Auch dafür werde ich rechtzeitig ein Crowdfunding machen und darauf hoffen, dass ihr Freude daran habt, mitzumachen. 2) Ein neues Talkformat in der YouTube: In letzter Zeit wurde ich oft auf die alten „Tiefsehtauchen“-Folgen angesprochen – und ich habe dabei mehrfach gehört, dass diese Talks den Menschen wirklich gut getan haben... mir ging es ja selbst auch so. Es waren so tolle, inspirierende Gäste und Gesprächspartner dabei (ihr könnt natürlich alle Folgen im Archiv in der YouTube anschauen – einfach Tiefsehtauchen eingeben und rumstöbern). Das ermutigt mich, die Idee weiterzuverfolgen, im Spätherbst mit einem neuen Online-Talk-Format anzufangen. Das alles braucht etwas Vorbereitungszeit, aber ich bin fest entschlossen … ;) 3) Persönliche Beratungen/Coaching: Wie in den letzten beiden Newslettern geschrieben, könnt ihr persönliche Beratungstermine mit mir abmachen und dann treffen wir uns per Zoom. Ich weiß immer noch kein gutes Wort dafür – Lebensberatung, Seelencoaching, geschützter Raum – das alles trifft es, klingt aber trotzdem nicht so, als würde es alles erzählen, was in diesen Begegnungen geschieht (alle Themen sind erlaubt!) – auf jeden Fall macht es mir sehr große Freude, euch zu begegnen und euch bei euren Anliegen (was immer es ist!) ein bisschen unterstützen zu dürfen. Auch hier gilt: Schreibt mir gerne einfach eine Mail und wir machen ein persönliches Treffen ab (Kostenpunkt: 80€ pro Session oder Pay-what-you-want!)... Und wieder Stichwort „geschützte Räume“... du bist willkommen. Sagt es gern auch in eurem Freundes- und Bekanntenkreis weiter. Danke!! 


EPILOG


Noch ein paar weitere Gedanken kurz vor Schluss: Ende Mai und Anfang Juni durfte ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder drei Konzerte spielen (Kerpen, Engelskirchen, Buchholz). Es war ein wunderbares Gesamt-Erlebnis. Nicht nur, weil Henry, Karsten, Anne Maren und ich es so genossen haben, wieder das zu tun, was wir lieben, sondern auch, weil es so so so so offensichtlich war, wie GUT ES ALLEN TUT, sich in der Kunst zu treffen, die Verbindung zwischen den Seelen herzustellen, gemeinsam die Lasten dieser bedrängenden Zeit zu tragen und der depressiven Grundstimmung der Innen- und Außenwelt für eine heilsame Weile zu entsagen. Ganz egal, ob man jetzt auf der Bühne oder im Publikum ist. Nach dem ersten Konzert schrieb ich in mein Tagebuch, es fühlte sich an wie ein Atmen nach langem Tauchgang. Aber eben nicht nur für mich, sondern offenbar für alle Anwesenden. Nach dem ersten Konzert seufzte jemand, es sei doch „Wahnsinn, zu denken, dass eine Gesellschaft ohne Kunst, ohne Musik funktionieren könne“. Wie wahr. Kunst und Kultur, die darauf zielen, die Liebe in den Herzen wachzuhalten, sind wie Milch und Honig in Zeiten von geistigem Brackwasser und trockenem Brot. In diese Gewissheit mischt sich sogleich ein wenig Wehmut, da schon feststeht, dass ich in diesem Jahr nur noch eine Handvoll Konzerte/Lesungen machen werde. Nichtsdestotrotz: Lasst uns rausgehen solange es möglich ist! – und lasst uns die vielen wunderbaren Künstler da draußen ermutigen, nicht aufzugeben. Und: lasst uns auch weiterhin dem sich ausbreitenden Geist der Verobjektivierung und der Verwissenschaftlichung und Entspiritualisierung unseres Menschseins mit angemessener Empörung begegnen. Und uns darauf besinnen, wer wir sind und was uns ausmacht. 


Liebe und Frieden. Das ist weiterhin KEIN Gesäusel, es ist unfassbar WICHTIG. 


Hier meine verbleibenden Live-Termine für dieses Jahr: 


10.7. Lesung Zickzack&Zuppel (mit Stefanie Wilkens) Freilichtmuseum Kiekeberg, Ehestorf, 1430h. 15.7. Konzertauf Sylt (geschlossene Gesellschaft) 13/8 Hauskonzert (privat) 27.8. Konzert vor dem Rathaus Nenndorf/Rosengarten – Sommerfest und Feier 50 Jahre Rosengarten (18h – mit dem Orchester des himmlischen Friedens). Oktober (genaue Daten folgen demnächst): Kulturnacht Wedel. Weitere Zickzack&Zuppel-Lesung mit Stefanie Wilkens im Freilichtmuseum Kiekeberg. 4/11 BÖTTCHER – Nachholtermin der „Rockshow“ mit meiner re-aktivierten Alternative-Band im Stellwerk Hamburg-Harburg. Details demnächst.


Ich würde mich ganz riesig freuen, wenn wir uns bei einem der Termine begegnen.


Zum Schluss noch zwei Zitate als Reiseproviant … aus gegebenem Anlass... 


Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.

(Gandhi)


Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.

(Rumi)


Bis ganz bald,

Mehr Liebe und Frieden y'all!!!

jens 


www.jensboettcher.net



AB JETZT CROWDFUNDING UND VORBESTELLUNG

DAS LEBEN IST SINNLOS, WENN DU NICHT LIEBST“

BUCH UND HÖRBUCH (!) ERHÄLTLICH IM NOVEMBER. 

Mail an Jens: [email protected]













VON DER UNERMESSLICHEN WICHTIGKEIT KITSCHIGER NAIVITÄT

Gedanken zum Mai ++ Kinderbuch-Veröffentlichung im Juli ++ Konzerte in Mai und Juni.


Liebe Freundinnen und Freunde, 


willkommen im Blog und meiner Gedankenwelt... ich hoffe, es geht euch gut... oder so gut, wie es eben grade gehen kann. 


Bevor ich zu den sehr schönen News komme, dass ich ein paar Konzerte spielen darf (Engelskirchen noch im Mai! Buchholz Anfang Juni!) und dass die Veröffentlichung neuer Bücher sich endlich konkretisiert, aus gegebenem Anlass noch diese kurze Vorrede: 


Mir geht das Kriegsgebrüll da draußen sehr nah. Ich bin sicher, dass es vielen von euch ebenso ergeht. Es sind auch innerlich weiterhin (!) so anstrengende Zeiten, weil das „Außen“ nun – nach Corona und natürlich all den Lebensfragen, die wir sowieso alle ganz individuell haben, noch eine weitere Ebene der Reflektion in uns herausfordert. 


Um es sinngemäß im Duktus eines meiner Lieblingsphilosophen zu sagen – nämlich Sören Kierkegaard, der vor langer Zeit das großartige Buch „Entweder-Oder“ schrieb: Entweder wir begeben uns mit ganzer Seele und ganzem Verstand auf dieses ohnmächtig machende Schlachtfeld aus dem Schrecken des Krieges und dem Hoffen auf Frieden, oder wir blenden es aus, so gut wir können und versuchen, „ganz normal“ weiterzuleben – beides bleibt naheliegend, beides bleibt unbefriedigend. Jedenfalls geht es mir so: der „Zwischenraum“, das Hin- und Her zwischen dem Entweder und dem Oder ist mühselig und fühlt sich nicht sicher an. Hier das Drängen, etwas zu „tun“, dort die Erkenntnis (und Ohnmacht), dass es nicht in unserer Macht steht.


Hier deshalb ein paar meiner Gedanken dazu, die ich eigentlich nur deshalb hier teile, weil sie mir selbst ein bisschen helfen, mich zu sortieren und ich die Hoffnung habe, dass ihr sie auch gebrauchen könnt (ihr könnt sonst aber natürlich auch gleich zu den schönen News runterscrollen!): 


Vor einigen Tagen sagte unser Bundespräsident bei einem Empfang, dass die Friedenssehnsüchtigen hierzulande sich von den Slogans „Frieden schaffen ohne Waffen“ und „Schwerter zu Pflugscharen“ zu lösen hätten, weil diese nämlich offenkundig „naiv und kitschig“ seien. Natürlich bekommt er viel Beifall für diese Worte. Es ist ja Krieg. Realität. Kein Raum für unsinnige Schwärmereien. Ich klatsche trotzdem nicht mit. Nicht nur deshalb nicht, weil Steinmeier hier eine der schönsten und friedvollsten Passagen aus dem Buch des jüdischen Propheten Jesaja als träumerischen Unsinn diskreditiert, sondern vor allem auch deshalb, weil er damit einen wunden Punkt in mir trifft, an dem schon mein Leben lang ein großes Fragezeichen steht: 


Ist die Gewalt der Welt die alleingültige, in Stein gemeißelte „Realität“ – oder ist die Realität nicht vielleicht doch etwas, das wir immer auch selbst kreieren … indem wir entweder immer weiter den erprobten Weg fortwährender, selbstverständlicher Gewalt wählen, die dann stets nur mit Gegengewalt beantwortet werden kann, oder indem wir einen inneren Weg wählen, auf dem wachsender Friede überhaupt erst möglich wird, weil er das Gewalt-Narrativ aus der Tiefe des eigenen Herzens abzulehnen beginnt? (es geht dabei natürlich nicht um eine moralisch intakte Argumentation oder Diskussion, sondern um ein grundsätzliches Bewusstsein, in dem Gnade und Güte über jeder (stets subjektiven) Moral stehen). Anders gesagt: Solange wir es als „Realität“ anerkennen, dass es „naiv und kitschig“ ist, an einen Frieden zu glauben, der den Herzen der Menschen entspringt – wird dieser Friede wohl auch niemals existieren können. 


Da sich aber derzeit doch alles auf der rationalen, argumentativ-moralischen Ebene abspielt, ist es fast unmöglich, diese inneren Fragen in Gesprächen (und Gedanken?) überhaupt ins Spiel zu bringen. Dabei sind sie doch entscheidend. Sogar überlebensnotwendig. Eigentlich ging es doch auch in der ganzen Corona-Zeit schon um diese viel tiefer liegenden Themen. Wo gehen wir hin? Wie wollen wir leben? Nun gilt aber seit mehr als zwei Jahren für uns alle: Nicht der Frieden, sondern der Krieg führt das Wort. Ich persönlich möchte in all dem aber dringend weiter daran glauben, dass es doch wenigstens so ist: nicht wir führen diesen Krieg, sondern der Krieg führt uns. Dann gäbe es ja immerhin noch die Möglichkeit, ihm innerlich zu entsagen. Der großartige Eugen Drewermann sprach kürzlich in einem Vortrag davon, dass unsere Spiritualität, also das, was dem Menschen im Wortsinne wesentlich ist, einer immer weiter um sich greifenden „Objektivierung des Menschseins“ zum Opfer fällt. Das betrifft dann uns selbst, ganz akut. Ob wir das in unserem Leben so oder anders praktizieren möchten, können wir ja selbst entscheiden. 


In diesem Sinne sind die Worte des Bundespräsidenten fatalistisch und erschreckend. Und zwar völlig unabhängig von der konkreten Frage, wie man auf die Kriege der (zahlreichen) gewalttätigen Herrscher der Welt zu reagieren habe. Und dieser Kriege (bewaffneten Konflikte) gibt es derzeit so verdammt viele, es wird einem ganz schwindelig. Der Ukraine-Konflikt ist einer von dutzenden, die vergleichbar sind und in denen herzzerreißendes Leid geschieht: Äthiopien, Syrien, Sudan, Nigeria, Somalia, Kamerun, Kongo, Afghanistan (laut Unicef leiden allein dort derzeit 14 Millionen (!) Kinder an Hunger). Der seit sieben Jahren erbittert geführte Krieg im Jemen – mit mehr als einer halben Million Kriegsopfern – wird von den Vereinten Nationen als schlimmste humanitäre Katastrophe unseres Jahrhunderts bezeichnet. Überall sterben Menschen, Unschuldige, Seelen wie du und ich. Kinder, Väter, Mütter, Großeltern, in-den-Kampf-Gehetzte, Verblendete, Geopferte. 


Was um Himmels Willen soll all diesen Wahnsinn beenden – wenn nicht das veränderte Herz der Menschheit? Und wo fängt das an, wenn nicht bei uns selbst? Wo, wenn nicht beim „naiven Kitsch“?

Es wird doch keinen einzigen „Systemwechsel“ auf der Welt geben, solange es keinen Systemwechsel im menschlichen Herzen gibt. 


Was gibt nun Halt in all dem Wahnsinn? Mich persönlich tröstet in all der abgrundtiefen Ohnmacht, dass wir als Träumer und Spinner weltgeschichtlich betrachtet immerhin in guter Gesellschaft sind, denn wir dürfen unter anderem auf Gandhi weisen, auf Siddharta Gautama, auf Martin Luther King, letztlich auf Jesus – Seelen, die für viele von uns zu Helden und Vorbildern geworden sind, WEIL sie allen Widerständen zum Trotz nicht müde wurden, naive und kitschige Worte zu machen und damit den Glauben, die Liebe und die Hoffnung in uns zu bewässern.


(Zwischenbemerkung: Auch Papst Franziskus möchte an dieser Stelle noch kurz erwähnt sein, weil er den großen Mut hatte, darauf hinzuweisen, dass es den „einen Bösen“ in diesem Schauerstück da draußen gerade gar nicht gibt. Er versuchte mit seinen Worten über Mitverantwortung des „Westens“ im aktuellen Kriegsgeschehen natürlich – sehr offensichtlich und seiner Position als ein Vertreter des christlichen (also gewaltablehnenden!) Glaubens durchaus angemessen – den Geist eventueller Versöhnung überhaupt möglich zu machen, indem er zunächst mal den Samen ehrlicher Selbstreflektion sät – aus dem allein Friede erblühen könnte. Aber auch diese Selbstreflektion ist derzeit nicht zu den hysterischen Feierlichkeiten der Eskalation eingeladen. Stattdessen gilt Franziskus jetzt in der deutschen Presselandschaft auch ganz offiziell als „sonderbar“ und „seltsam“.)


Zum Schluss dieser viel zu langen Vorrede nur noch schnell ein passendes Schopenhauer-Zitat: „Die Grobheit besiegt jedes Argument und verscheucht allen Geist.“ Demnach wäre die Antwort auf die Grobheit: Sanftheit. Und dann, bevor ich mich wirklich bremse, noch ein Zitat, diesmal aus der Bergpredigt: „Selig sind die Friedfertigen.“ Und noch eins: „Selig sind die Sanftmütigen.“ 


Alles naiver Kitsch, ich weiß. 


Trotzdem. 

*** 


Und nun ENDLICH die News. Siehe oben. Der Versuch, sich an Schönem zu erfreuen. Nicht um die Schrecken auszublenden, sondern um ihnen einen versöhnlichen Geist entgegenzuhalten. Wir dürfen Konzerte spielen! Und haben deshalb gemeinsam mit unserem lieben Freund, Pfarrer Henning Strunk aus Engelskirchen/Schnellenbach, gleich mal 2 spontane Termine gemacht. Nachdem wir am Freitag, den 27.5. noch unterwegs für ein Hauskonzert im Kölner Raum zwischengestoppt haben werden, landen wir dann am 28. und 29. in der evangelischen Kirche Schnellenbach (Konzert am Samstag, am Folgetag dann morgens im Gottesdienst). Als Special Guest wird beim Konzert die fabelhafte Dania König dabei sein. Auf all das freuen wir uns ganz riesig. Da Engelskirchen für uns eh als „Heimspiel“ (fern von zuhause) gilt, ruf ich euch mal zu: Kommt einfach alle vorbei, egal wo ihr lebt! (ähm, auch die Aftershowparties im Hotel Engelskirchen sind mittlerweile legendär. Ja, doch.). 


Und dann, nur ein paar Tage später, nämlich am Donnerstag, den 2.6. werden wir das gemeinsame Konzert mit dem ebenfalls großartigen Johannes Falk in der Buchholzer Empore nachholen (die Veranstaltung war im vergangenen November den Corona-Maßnahmen zum Opfer gefallen, auf besonders absurde Weise sogar – aber das ist nochmal eine ganz andere Geschichte) ;) … 


Also... wir freuen uns sehr darauf, euch zu sehen! Hier nochmal kompakt: 


Freitag, 27.5 Hauskonzert (privat)

Samstag, 28.5. Evangelische Kirche Schnellenbach/Engelskirchen

Sonntag, 29.5. Evangelische Kirche Schnellenbach/Engelskirchen (Gottesdienst)

Donnerstag, 2.6. Buchholz Empore (mit Johannes Falk und der Slam-Poetry-Künstlerin Annika Henrike Meier)


Weitere Konzerte sind in der Planung (aber nicht viele!): ziemlich sicher wird es im August ein weiteres im Landkreis Harburg geben (mit Orchester) und im Juli eins auf Sylt (Jens solo), dazu hier und da ein Hauskonzert. Und evtl. holen wir im Frühherbst auch die Release-Show für das Rock-Album mit der Band „Böttcher“ nach (im Stellwerk in Hamburg-Harburg). Was natürlich ebenfalls fabelhaft wäre. Ein neues Album wartet auch darauf aufgenommen zu werden, nur fehlt es mir dafür leider grade an Zeit und auch an finanziellen Mitteln (das gleiche gilt für das Tiefsehtauchen-Nachfolge-Format, das ich so gerne machen möchte... es sieht aus, als müsse beides mindestens bis zum Herbst warten).


*** 


Außerdem nämlich aktuell: ich arbeite an drei Buchprojekten, von denen eins bereits ein Veröffentlichungs-Datum hat – nämlich das Kinderbuch „Die tollen Abenteuer von Zickzack&Zuppel“, das ich gemeinsam mit der wunderbaren Stefanie Wilkens verfassen durfte (es ist unsere zweite Kinderbuch-Kooperation nach dem „kleinen Nuffel“) ;) – und zu dem meine überaus talentierte Nichte Katharina Böttcher die Illustrationen beisteuert. Das Buch erscheint am 10. Juli. Als Grafiker konnten wir unseren lieben Freund Tobias Grimm vom Atelier Beaufort in der Schweiz gewinnen (Tobi hat schon auch schon die Cover und Booklets meiner letzten Alben gestaltet) Das „Zickzack&Zuppel“-Buch entsteht im Auftrag des renommierten Freilichtmuseums am Kiekeberg und wird dann natürlich auch dort im Museum erhältlich sein (ebenso aber in den Buchhandlungen und Online bei allen üblichen Verdächtigen). :-) Das Projekt macht uns allen richtig große Freude und wir sind schon sehr gespannt auf die Veröffentlichung (inklusive Lesung (!) am 10.7. im Rahmen eines Sommerfestes im Museum). 


Von den beiden anderen Buchprojekten – beides keine Kinderbücher :-) – schreibe ich beim nächsten Mal (wird sonst jetzt zu lang). :-) 


***


Abgesehen von all diesen Aktivitäten, biete ich auch weiter Zoom-Termine an – dabei fehlt mir aber weiterhin das richtige Wort für diese Meetings. „Seelenberatungen“ trifft es wahrscheinlich am besten. Es macht mir bislang große Freude, euch bei euren Fragen und Gedanken zu begleiten, mit offenem Herzen und Impulsen für euch da zu sein. Falls ihr jemanden kennt, der Rat oder Zuspruch benötigt, sagt es bitte gerne auch weiter – in diesen Online-Treffen ist jeder Gedanke/jede Frage erlaubt, erst recht, wenn sie in die Kategorie „naiv und kitschig“ fallen. Preis für eine Stunde ist 80€ oder PAY-WHAT-YOU-CAN (also ist theoretisch auch 0,50€ in Ordnung). Sprecht mich gerne einfach [email protected])


Letztens: es ist weiterhin eine Gratwanderung, von den Künsten zu leben und all diese Projekte zu finanzieren. Ich hoffe für die kommenden Projekte deshalb weiter auf eure tolle und liebevolle Unterstützung. Dementsprechend werde ich in den nächsten Wochen für eines der neuen Buchprojekte ein Crowdfunding starten. Ich hoffe, ihr fühlt euch davon nicht „belästigt“ (falls ja, ignoriert es bitte einfach!) ;)... und an dieser Stelle möchte ich dann auch einfach nochmal „Danke“ sagen. Ich fühle mich nämlich sehr beschenkt durch eure Mails, Briefe, den Zuspruch und die Herzensoffenheit darin. Siehe oben. Niemand zwingt uns bei der „Objektivierung des Menschseins“ mitzumachen. Also... von Herzen Dank. 


Beenden möchte ich diesen Neuigkeiten- und Gedankenfluss gerne noch mit einem Text, den ich kürzlich mal auf Facebook gepostet habe – in der Hoffnung, dass er die hier gemachten Worte vielleicht mit sanften Strichen untermalen kann.


Wir sind ganzheitliche Wesen. Wir sind nicht aus Fakten. Wir sind aus einem großen Geheimnis. Wir sind emotional. Wir sehnen uns nach Herzenswärme, nach Gemeinschaft, nach Verbindung, nach Nähe, nach Abenteuern und nach Freiheit. Unsere Seele lechzt nach diesen Zutaten des Lebens. Wir sind Wesen, die geliebt werden möchten und Liebe verschenken möchten. Wir sind Reisende, wir sind Lernende. Was wir uns selbst und uns gegenseitig wieder und wieder flüstern sollten ist dies: jede Form von gewaltvoller Kommunikation schadet uns. Jede verfestigte Angst macht uns krank. Die spirituellen Helden unserer Geschichten und unserer Geschichte lehrten uns, dass es unmöglich ist, Gewalt mit Gewalt zu lindern, Krieg durch Krieg zu beenden. Und diese Gewalt, dieser Krieg - all das beginnt immer mit jenen Worten, die den Glauben ausdrücken, jemand müsse gezwungen werden, zu sein wie wir es wünschen. So wie es gerade überall geschieht. Aber das ist nicht Wahrheit, es ist nur eine Idee, es ist nur Ideologie. Wo sind die weisen Seelen, die ihre sanften Stimmen klingen lassen? Eine Atmosphäre der kommunikativen Gewalt und des Zwangs schwächt uns. Feindschaft schwächt uns. Angst ist wie Kryptonit. Wir alle wissen das eigentlich. Vielleicht können wir uns gelegentlich daran erinnern. Liebe will nicht recht haben, sie will nicht zwingen, sie will nicht gewinnen, sie möchte stattdessen zärtlich umarmen, was sich ihr nicht hinzugeben wagt. 


Danke für eure Aufmerksamkeit... wir sehen uns bei einem der Konzerte oder bei einer Lesung oder per Zoom oder wie-und-wo-auch-immer! Es ist wunderbar, dass es euch gibt … gebt auf euch acht! – und gebt den Glauben, die Hoffnung und die Liebe nicht auf … 


Liebe und Frieden

jens 




# VON GESCHÜTZTEN SEELENRÄUMEN – UND BIS EBEN NOCH SCHLEICHENDEM IRRSINN, DEM ES DIESER TAGE DURCHAUS ZU GEFALLEN SCHEINT, DAS SCHLEICHEN ZUGUNSTEN DER RASEREI AUFZUGEBEN.

Liebe FreundInnen und HerzensmenschInnen... :-)

hier kommen frische Märzgedanken aus meiner Schreibstube. Aber ich möchte auch diesen Newsletter erstmal mit einem herzlichen Dank an euch beginnen – ich freue mich nämlich sehr, dass meine Ankündigung, nun wieder regelmäßig Rundbriefe zu schreiben so viel positive Resonanz auslöst. Also Danke für euer Feedback, eure Mails, für euer Da-Sein, für euer Echt-Sein, für eure Herzensoffenheit..

Dieser Newsletter wird nicht so lang wie die letzten beiden. Nicht, weil ich nicht viel zu schreiben hätte, sondern, weil ich viel zu viel zu schreiben hätte. Es geschieht so vieles da draußen, so dass es mehr als herausfordernd ist, innerlich nicht komplett auszusteigen. Ich finde es dieser Tage schon anstrengend, mich bei Facebook einzuloggen oder Nachrichten zu lesen, weil ich die entfesselten Schlagzeilen so erschreckend finde. Als wäre die Corona-Zeit (und der Umgang mit der Situation) bis hierher für uns alle nicht mies und anstrengend genug gewesen, hat die Menschheit zwischendurch offenbar beschlossen, sich nun vollends und mit Karacho ins Mittelalter zurückzuschießen (sic). Dass nun auch in unserer unmittelbaren Nähe (und auch im Außen, statt wie gewohnt nur im Innen) Krieg ausgebrochen ist, war und ist schwer zu verarbeiten. Ich glaube, das betrifft nicht nur die Sensiblen unter uns, sondern unweigerlich uns alle.

Auch wenn wir die unterschiedlichsten Wege haben, damit umzugehen (von Ignoranz bis Rechthaberei, von innerer Lähmung bis zu tollwütigem Sarkasmus) Aus vielen Gesprächen weiß ich aber, dass vor allem diese Gefühle um sich greifen: es entsteht eine Ohnmacht, ein innerer Rückzugs- und Fluchtimpuls, zuweilen (leider) auch ein noch stärkerer Drang auf der „richtigen Seite“ zu stehen usw. (was in weitere Spaltung führt... waren es bis gestern noch die „Ungeimpften“, die an allem Schuld waren, sind es jetzt „die Russen“ etc. – Gott sei dank, sind es „diesmal“ wenigstens nicht die „Flüchtenden“, im Gegenteil – die Hilfsbereitschaft ist ja großartig – aber das macht den Hass gegen die anderen „Andersgläubigen“ letztlich leider auch nicht besser.

Dass auch die hiesigen Medien und die Politik sich überdies in einen Rausch zu steigern scheinen, der den „Krieg gegen das Böse“ mehr und mehr nicht nur zu rechtfertigen, sondern sogar auf bizarre Weise zu feiern scheint, macht das ganze noch unerträglicher. Ich weiß, ich biun grenzenlos naiv, aber waren wir nicht irgendwie gefühlt doch schon auf dem inneren Weg, eine friedvolle Welt wenigstens ersehnen zu dürfen? Eine Welt ohne Gewalt und ohne Waffen? (Gab es da nicht in den 80ern schon so große Demos und Bewegungen, die einen kollektiven Geist suggerierten?) Eine Welt der Diplomatie, der Verständigung? Eine Welt, in der es erlaubt sein sollte, von immer MEHR Frieden zu träumen? Und jetzt applaudieren „wir“ plötzlich ohrenbetäubend laut, wenn unser Regierungschef verkündet, dass wir dieses Land mit unsagbaren Summen aufrüsten bis der Arzt oder der Sensenmann kommt? Mir fällt da sofort ein berühmter Satz aus Brief ein, den der Apostel Paulus an die Galater schrieb: Welcher böse Geist hat euch verzaubert? Oder, profaner ins Jetzt gesprochen: Sind wir jetzt alle komplett irre geworden?

Gedankenpause. Siehe oben – ich hätte endlos viel dazu zu sagen und zu schreiben, aber das würde jeden Rahmen sprengen. Also versuche ich es mal so kurz wie möglich – und vor allem mit einem Reißschwenk zu Positivem, denn ja, natürlich GIBT es das.

Die Nacht ist nicht einfach nur Nacht. Sie ist auch Beweis für den Tag. 

Mir scheint unfassbar wichtig, dass wir uns gegenseitig bestärken und Hoffnung geben. Dabei ehrlich sind oder werden. Dass wir uns erinnern an diese neuen Tage, die aus den Nächten erwachsen. Dass wir Räume schaffen, in denen wir uns offenherzig begegnen können. In denen wir vertrauen dürfen, nicht fürchten müssen, für unsere Gedanken angefeindet oder gar mit Ausgrenzung bestraft zu werden. In denen wir SEIN können, was wir sind, mit allen Ängsten, allen Sorgen, allen Freuden, allen Fragen.

Um das aus der blank-schöngeistigen Theorie in die Praxis zu heben, habe ich ja kürzlich damit begonnen, Beratungsgespräche über Zoom anzubieten (das läuft übrigens wunderbar. Es macht mir wirklich Freude, euch auf diese Weise zu begegnen … dabei ist es schön und heilsam... wenn ihr daran Interesse habt oder jemanden kennt, der Interesse oder Bedarf hat, schreibt mir einfach eine Mail an [email protected]).
Und genau aus diesem Grund biete ich am nächsten Mittwoch, den 30.3. von 1930h bis 2130h auch meinen ersten Online-Workshop über Zoom an. Thema ist (ihr wisst oder ahnt es jetzt schon :-) )

Geschützte Seelenräume schaffen – in verrückten Zeiten“

Wenn ihr dabei sein möchtet – um einfach zuzuhören oder um vielleicht sogar „aktiv“ dabei zu sein, sagt mir einfach per Mail (siehe eben) bescheid und ich schicke euch rechtzeitig den Meeting-Link zu. Kosten: 25€ ODER pay-what-you-can (= wenn ihr nur einen Euro entbehren könnt, kommt trotzdem vorbei)

Ich freu mich auf euch!!

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Derweil … News aus Künstlerhausen: Ich arbeite fleißig an allerlei Projekten – zum Beispiel an einem wirklich besonderen und schönen Kinderbuch, das schon im Juli erscheinen wird (mehr Details dazu demnächst)

Außerdem schreibe ich an einer neuen Erzählung. Und habe ein „lyrisches Manifest“ (klingt nach Poesie! Isses auch!) fertiggestellt, von dem ich glaube, dass es die Liebe, nach der wir uns alle heimlich oder offen sehnen, halbwegs angemessen feiert. Und von dem mich jetzt grad frage, wie ich es am cleversten veröffentlichen kann (hat einer von euch 'ne Idee? Oder zufällig grade einen größeren Schwung Geld übrig?) ;) Und ich bereite außerdem ein neues Talkformat vor, das via Zoom/YouTube laufen wird (und das dann hoffentlich wegen der zu erwartenden tollen Gäste an die Gesprächsqualität der Tiefsehtauchen-Staffeln heranreichen wird) ;) Damit wollte ich eigentlich schon im Frühjahr beginnen, aber es wird wohl doch Herbst werden, bevor ich es verwirklichen kann. Die Tage sind grade irgendwie alle zu kurz. Ein neues Album möchte ich natürlich auch in diesem Jahr aufnehmen. Songs dafür sind mittlerweile in Hülle und Fülle vorhanden.
Und ich werde mit den Beratungen weitermachen – und gelegentlich Workshops anbieten.

Ach ja, auch wenn ich es wegen der misslichen Lage nicht proaktiv forciere – ein paar vereinzelte Konzerte wird es in diesem Jahr auch geben! Wahrscheinlich werden es so vier oder fünf... hoffentlich. Ich sag rechtzeitig bescheid.

Vorletztens: ich war ja kürzlich zum NDR-Interview bei Radiopastorin Susanne Richter eingeladen. Ist nur ein kleiner Beitrag, aber falls ihr ihn verpasst habt und noch hören möchtet, bitte einfach hier entlang: :-)

https://www.ndr.de/kirche/podcast/podcast5284.html

Letztens: Auch der kleine Film zum Release des BÖTTCHER-Albums ist weiterhin frei in der YouTube verfügbar (es geht um die „Anthologie“ meiner alten Krachband, die nach zwanzig Jahren Pause wieder zusammengefunden hat). Bestellen könnt ihr das Album einfach über meine Homepage oder per Mail.

Den Film seht ihr hier:
https://www.youtube.com/watch?v=myfaIN4KlNc

Mehr Worte und Gedanken dann irgendwann im April. 

Es ist schön, dass ihr da seid … ich wünsche euch Liebe und Frieden... 
Lasst das Licht scheinen – wann auch immer es möglich ist.

LuvPeaceRock'n'Roll!
Jens 



# VON VERSÖHNUNGSTHEORIEN, MUSIKALISCHEN ABENTEUERN UND FILMPREMIEREN.

Liebe FreundInnen und HerzensmenschInnen... :-)

hier kommen meine Februargedanken- und Neuigkeiten. Und meine Dankbarkeit. Ich freue mich, dass es euch gibt, dass ihr alle da Draußen seid, ihr freundlichen Menschen, ebenso freue ich mich über euer Feedback zum letzten Newsletter. Es waren einige Mails dabei, die mich tief berührt haben. Im Sinne von: Ehrlichkeit und Herzensoffenheit. Es ist nämlich u.a. viel mehr als ein bloßes Gerücht, dass dieser Riss, der durch unsere Gesellschaft geht, in starkem Maße existiert und viele von uns wirklich bis in tiefste Sphären bedrückt und plagt (auch wenn unser Bundeskanzler der öffentlich geäußerten Ansicht ist, dass diese Spaltung gar nicht existiert. Hust.). Für eure Offenheit diesbezüglich von Herzen Dank. Dazu dann gleich noch mehr, erstmal – möglichst kompakt – die Neuigkeiten (Haha... als ob ich „kompakt“ beherrsche...)...

Ich versuch's mal chronologisch: Nachdem wir im Januar eine wirklich tolle Filmpremiere via Zoom-Konferenz hatten, bei der viele von euch dabei waren (Danke, das war toll!), nämlich zu unserem poetischen Seelenreise-Film „Wenn der Tag die Nacht vergisst ...“ … kommt jetzt am Freitag, den 18.2. schon die nächste Filmpremiere! Tata! Diesmal ganz „normal“ ohne Tickets in der YouTube in meinem Jens-Böttcher-Kanal. Um 20h geht’s los – und der Bootleg-Film zum Album-Release meiner alten und temporär re-aktivierten Rockband BÖTTCHER erblickt das Licht der Welt.

Das Album „Anthologie“ erscheint ja nun dieser Tage auch ganz offiziell (die Limited-Edition ist ja schon alle) ;) – und mit dem Film wollen wir diese Tatsache gebührend feiern. Wir haben für die Produktion einen großen Schwung altes Film- und Videomaterial aus dem staubigen Archiv geholt (hat sich gelohnt... ist eine wirklich besondere Zeitreise!), dazu gibt es Statements von allen Bandmitgliedern (Mark Rosenbrock, Mathias Bernhold und Alex Wladikas) und es erklingen zwei von den neuen Songs in voller Länge (plus einer, der es nicht aufs Anthologie-Album geschafft hat). Also... kurzum... wenn ihr lauten, intensiven, leidenschaftlichen, deutschsprachigen Rock'n Roll mögt, schaut und hört euch den Film an... :-)) Für mich war diese Re-Union ein echtes Herzensprojekt, es fühlt sich wirklich an, wie ein Kreis, der geschlossen werden wollte und nur auf den richtigen Moment gewartet hat. Nun freue ich mich, dass das Album erhältlich ist und ich innerlich zu neuen musikalischen Abenteuern aufbrechen kann (als nächstes kommt dann wieder ein Jens-Album mit ganz leisen Songs)... ;) …

Das Anthologie-Album könnt ihr für 20€ plus Porto bestellen, in dem ihr mir einfach eine Mail schreibt – nämlich an [email protected] oder über Kontakt auf meiner Homepage www.jensboettcher.net
(Übrigens könnt ihr da bei Interesse jetzt auch den „Wenn der Tag die Nacht vergisst“-Film als Stream erwerben!).

Zweitens – und mindestens genauso wichtig: Wie schon angekündigt, beginne ich dieser Wochen mit meinen Online-Beratungen. Alle Themen sind erlaubt. Seien es die großen Lebensfragen oder spezielle Teilbereiche (zB Kunst, Beziehungen, Seelenfragen). Wir schaffen gemeinsam einen geschützten Vertrauensraum. Wenn es euch interessiert, fragt mich einfach (bei mir geht’s sehr unbürokratisch zu) ;) ! Und wenn ihr jemanden in eurem Freundes- oder Bekanntenkreis habt, der/die seelischen Beistand oder Rat braucht, dann sagt es auch gern weiter. Neben den Einzelberatungen wird es im März den ersten „Versöhnungstheoretiker-Online-Workshop“ geben. Die Teilnehmerzahl wird begrenzt sein, also sagt gern schnell bescheid. :-)

Ich habe ja grade so viele Pläne … neue Bücher... ein neues Gesprächsformat in der Youtube... all das wird kommen... aber ziemlich weit oben auf meiner Liste ist die Idee, einen solchen „Workshop“ (man könnte es auch Seelen-Happening nennen :-)) ein- oder zweimal monatlich zu machen. Würde mich riesig freuen, wenn ihr Lust habt, dabei zu sein, so dass es nach und nach zu einer festen Institution werden kann. :-) Schreibt mir gern, was ihr davon haltet...

***

Wie oben angedeutet, dann noch ein paar Worte zum Thema Herzensoffenheit in all dieser Unruhe um uns herum und dieser oft diffusen Not in uns selbst. Wie können wir alle in diesen verrückten und herausfordernden Zeiten unseren inneren Frieden bewahren – oder ihn zurückgewinnen? Ich glaube, es funktioniert nicht, wenn wir unserer Ohnmacht mit Schweigen begegnen. Es braucht Kommunikation. Und für Kommunikation braucht es Vertrauen. Begegnungen ohne Gewalt.

Soweit ich es aus meinem begrenzten Horizont beurteilen kann ist besonders in der greifbaren äußeren Realität der Kulturschaffenden, der Künstler, der Veranstalter und Techniker, aber auch in der Welt der Gastronomen und vielen anderen Selbstständigen enormer Schaden entstanden. Aus diesem äußeren Schaden wuchsen dann meist auch recht schnell existenzielle, innere und sehr individuelle Kämpfe, die natürlich auch immer schambehaftet sind. Und natürlich sind die „sensiblen Seelen“ davon eher betroffen, als die Gestählten. Aber ich denke, dass auch von den normalerweise äußerst widerstandsfähigen Menschen mittlerweile doch einige betroffen sind.
Nur: Niemand von uns spricht gern über seine Nöte, seine Bedrückungen, seine Ängste, schon gar nicht öffentlich – und schon gar nicht, wenn man sofort befürchten muss, mit Schimpftiraden überzogen zu werden. So werden weitere Fassaden geschaffen, mehr Mauern, hinter denen wir versuchen, uns zu verstecken, um nur keine Schwäche zuzugeben, nicht noch verletzlicher zu werden.

Für mich bleibt das eigentlich Skandalöse dieser Tage, dass unsere Regierung (ausgerechnet) von Anfang an Ängste in uns allen geschürt hat (statt aufzuklären und den Umständen entsprechend zu ermutigen) und somit eine Kommunikation in der Gesellschaft gestiftet hat, die jeder Form von zwischenmenschlich tauglicher Krisenbewältigung von vornherein in den Rücken fällt. So viel schwarze Pädagogik … (Du musst dies! Du darfst das nicht! Wenn du beobachtest, dass jemand etwas Falsch macht, dann weise ihn zurecht! Wenn du dies oder das nicht tust, bist du ein Feind der Gesellschaft! Solange du deinen Fuß unter meinen Tisch stellst, wird gegessen was auf den Tisch kommt! Wenn du dich nicht taufen lässt, kannst du in unserer Gemeinde nicht länger mitmachen!) etc.

Ebenso erschreckend finde ich, dass wir als Gesellschaft dieses Kommunikations-Desaster nicht von Anfang an als toxisch erkannt und vehement abgelehnt haben. Stattdessen sind wir mit Schmackes auf dem seifigen Weg des Konformismus ausgerutscht. Im Laufe der Monate ist so viel Feindseligkeit aus den tiefen der Seelen ans Licht gekommen, so viel Rechthaberei, so viel Verachtung für Andersdenkende oder Andersgläubige (ich persönlich finde, dass die Parallelen zu religiösen Systemen bzw. dogmatischen Glaubenskonstrukten mehr als offensichtlich sind). Sogar etwas komplett Triviales, wie etwa sich-bei-Facebook-einzuloggen ist mittlerweile eine Art Mutprobe für das eigene Nervenkostüm geworden. Und ich nehme an, das gilt für die Gläubigen der unterschiedlichen Religionen. Natürlich schützt es gefühlt ein wenig, zur „Mehrheit“ zu gehören, aber auch dann ist man vor verbalen Verletzungen natürlich ebenfalls nicht sicher (zumal ja sowohl die Mehrheit als auch die Minderheit aus Überzeugung glaubt (mangels Evidenz). Das dient natürlich auf allen Seiten als Rechtfertigung für „harte Worte“, weil die „Idioten das ja sonst nicht verstehen“. Die Wahrheit ist aber weiterhin: keiner weiß wirklich die Wahrheit, trotzdem wollen alle Recht haben. Das ist sehr anstrengend. Wie eine 84-Stunden-Nonstop-Live-Diskussion zwischen Hitchens und Bonhoeffer, bei der Einschlafen streng verboten ist – eine Eintrittskarte für eine wilde Festivität kollektiver Depression. Wir leben nun schon seit zwei Jahren in dieser Energie. Für viele von uns fühlt es sich weiterhin an, wie eine Wolke aus Bedrückung, Unsicherheit und Ängsten. Und viele wissen längst keinen anderen Weg mehr, als Schweigen. Einsamkeit ist kein Sturm, nur ein müder Wind. Umso wichtiger sind diese Vertrauensräume, in denen wir miteinander ins Gespräch kommen können, ohne zu befürchten, „falsch zu sein“.

Wir sollten dabei darauf vertrauen, dass Würde, Respekt und anständiger Umgang immer möglich sind, bzw. mehr noch: dass sie ja alle sogar IN UNS unangetastet bleiben, solange WIR SELBST sie wertschätzen und ihre Fahne gegen die Widerstände von Außen hochhalten. Es bleibt unsinnig, sich über mangelnde Wertschätzung zu beklagen, solange man selbst sein Gegenüber nicht wertschätzt. Es bleibt indes unendlich kostbar, der äußeren Eskalation mit Friedfertigkeit zu begegnen. Nichts ist mächtiger, als die innere Bereitschaft zur Liebe (in ihr natürlich automatisch der Wunsch nach Sanftheit, Toleranz, Respekt, Würde). Der Dalai Lama sagte mal, dass die berühmten Worte der Bergpredigt genau so in einem buddhistischen Text stehen könnten, er nannte diese Passage als Beispiel: „Wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut Ihr Besonderes?“ Jesus sprach überdies davon, dass wir unsere „Feinde“ lieben sollten. Dieser Satz gilt ja weiterhin als ungeheuerlich! Wenn wir unsere Feinde lieben, haben wir ja plötzlich gar keine mehr. Darin liegt Heilung. Ist das nun unmöglich? Ich selbst deute die Worte zunächst als mystisch, bin also weiter davon überzeugt, dass sie in erster Linie auf die „Feinde“ (also das Unerlöste) in uns selbst zielen, bevor ihre sanfte Kraft überhaupt in uns selbst entfesselt sein kann. Doch gleich danach gilt diese Bereitschaft zur Liebe dann für all die Situationen und Herausforderungen, die uns täglich umgeben. Geimpft? Ungeimpft? So what! Ist das wichtig? Solange einen keiner zwingen will, zu glauben, was er glaubt ist es das NICHT. Es geht um etwas anderes. Wenn es uns in einem ersten Schritt gelingt, die Rechthaberei (auch sie nur eine Frucht der Angst, „falsch zu sein“) auf den Tisch zu legen, wie eine Waffe, die man niederlegt und nicht länger zu nutzen gedenkt, dann ist der Anfang gemacht: die Angst des Anderen ernst nehmen, ebenso seinen/ihren Glauben, sei er uns auch fremd. Vollkommen egal, ob er/sie nun an die finstere Göttin Corona glaubt oder an den Apostel St. Karl (der uns retten und alle vor dem Sterben bewahren wird!) oder an Zarathustra oder an was-auch-immer-es-ist. Fest steht: wir brauchen nicht noch mehr religiöse Kriege, davon haben wir weiß-Gott (sic) genug. Und wir brauchen vor allem nicht noch mehr Zwang. Sondern Freiheit. Wir sind ja alle schon groß. (Ok, eine einzige persönliche Bemerkung dazu muss nun doch noch raus: Im Lichte all dessen, ist z.B. ein Zwang zur Impfung natürlich völlig indiskutabel. Das kann aber eigentlich sowieso keiner mehr ernst meinen... ich hoffe da weiter auf das Offensichtliche … glücklicherweise sind wir ja alle befähigt, selbst Verantwortung zu übernehmen und haben weiter das Recht, uns gemäß unserer eigenen Überzeugungen selbstverantwortlich schützen zu dürfen.)

Liebe. Würde. Respekt. Vertrauen auf etwas, das größer ist als unser löchriges Sicherheitsnetz aus Angst und Rechthaberei. Macht ihr mit?

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Nochmals Danke für alles. Schreibt mir gern, wenn ihr möchtet! Ich freu mich drauf und drüber. :-)

Wenn ihr mich unterstützen möchtet, kauft gern das neue Anthologie-Album (auf meiner Homepage) oder den Stream vom „Wenn der Tag die Nacht vergisst“-Film (im schwarzweissradio.de-Shop) oder lasst mir eine Künstlerspende zukommen (zB via Paypal paypal.me/jensboettchersupport bzw. [email protected])

Ach ja, ps, ich war zum NDR-Interview bei Radiopastorin Susanne Richter eingeladen. Ist nur ein kleiner Beitrag, aber wenn ihr ihn hören möchtet, bitte hier entlang: :-)

https://www.ndr.de/kirche/podcast/podcast5284.html


Mehr News und Details zu kommenden Projekten kommen dann im März... 

LuvPeaceRock'n'Roll!
Jens 

Wenn der Tag die Nacht vergisst ...  


Und vieles mehr... der BÖTTCHER-NEWSLETTER Januar 2021


# IHR SEID ALLE HERZLICH EINGELADEN ZUR FILMPREMIERE VON „WENN DER TAG DIE NACHT VERGISST ...“ ALS ZOOM-EVENT AM 20.1.! # PARADIES UND DAS: BÖTTCHER-ANTHOLOGIE-ALBUM ERSCHEINT IM FEBRUAR OFFIZIELL '# COACHING/MENTORING/ SEELENBERATUNG: AB SOFORT PERSÖNLICHE ONLINE-TERMINE MIT MIR FÜR SEELEN, DIE DRINGEND MAL REDEN MÜSSEN ... :-) 


Liebe Freunde, Freundinnen, Seelen- und HerzensmenschInnen, :-) 


ich hab ja angekündigt, dass ich jetzt wieder regelmäßig Newsletter schreibe. Und ich hab mich wirklich sehr darüber gefreut, dass so viele von euch sich darüber freuen. :-) Wie letztes Mal schon geschrieben, ist wahnsinnig viel in Bewegung. Innen und Außen. Die Corona-Zeit hat die meisten von uns eine ganze Weile lang gewissermaßen in der Warteschleife festgehalten. Von der seelischen Bedrückung darin mal ganz zu schweigen. Nun gilt es, neue Wege zu gehen und auch die Freude an der Veränderung wieder mehr und mehr zuzulassen. Ich persönlich habe den ganzen Corona-Wahnsinn von Anfang an irgendwie auch als Chance betrachtet, mehr Klarheit zu gewinnen. Es hat gedauert, aber für mich selbst hat das nun geklappt und ich spüre viel Tatendrang. :-) Und zwar nicht im Sinne von „GEGEN etwas sein“ (obwohl die Verlockung riesig ist, sich immer mal wieder auf dieses innere Schlachtfeld zu begeben), sondern ausdrücklich und mit neuem Schwung „FÜR etwas zu sein“. Und zwar FÜR ein friedvolles Miteinander, für liebevolle und herzensoffene Kommunikation, für Versöhnung, für die Überwindung der Einsamkeit und FÜR die Linderung der vielen Seelenerkältungen. Ich würde mich total freuen, wenn ihr Lust habt, euch in diese Energie mit einzuklinken und wenn ihr die folgenden Zeilen aufmerksam lesen mögt. :-)


1 # EXKLUSIVE FILMPREMIERE!! Tata. Endlich! Wir konnten ja mit dem „Haben oder Sein“-Album überhaupt nicht touren, wegen „ihr-wisst-schon-wer-äh-was“. Jetzt wollen wir den Poesie- und Konzertfilm „Wenn der Tag die Nacht vergisst...“, den wir zum Album gedreht haben, endlich aufführen und mit EUCH GEMEINSAM ANSCHAUEN! Und zwar nicht ganz schnöde als verpuffendes You-Tube-Posting, sondern als einmaliges Event, das wir zusammen MIT EUCH zelebrieren möchten. Und zwar am


Donnerstag, den 20.1.2022 um 1930h-2130h LIVE ALS ZOOM-EVENT.

FILMPREMIERE „Wenn der Tag die Nacht vergisst ...“ (Poesie und Musik)


Und das geht so: Unter dem gleich unten folgenden Link könnt ihr euch ganz einfach live reinklicken. Henry, Karsten und ich werden dann natürlich auch anwesend und ansprechbar sein, wir werden bestimmt ein bisschen Unsinn und vielleicht auch ein bisschen kluges Zeug reden und dann zeigen wir euch den Film. Bringt also 'ne Tüte Chips oder ein Fläschchen was-ihr-möchtet und ein paar Freunde mit. :-) Im Anschluss an den Film können wir uns alle noch miteinander in dem Zoom-Raum aufhalten und uns unterhalten. Ich werde dann gern auch noch einiges über meine/unsere Ideen und Pläne für die Zukunft erzählen.


Wir haben uns ausgedacht, dass wir für die Filmpremiere einen Ticketpreis von 10€ nehmen möchten, gleichzeitig möchten wir aber auch jedem, der kein oder wenig Geld hat, ermöglichen, mit dabei zu sein. Also: Es ist kein „Muss“ zu bezahlen, aber wer geben kann und möchte gibt – und wer's nicht kann wird von uns allen eingeladen. :-) Ach ja, klar, natürlich könnt ihr gern auch mehr geben als 10€ wenn euch danach ist. Es soll nur unkompliziert bleiben. :-) 


Hier ist erstmal der Zoom-Link. Schreibt euch den Termin prominent in den Kalender – und dann klickt euch am 20.1. um 1930h einfach zu uns rein!


Jens Böttcher lädt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein.


Thema: Jens Böttcher FILMPREMIERE 

Uhrzeit: 20.Jan..2022 19:30 PM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien


Zoom-Meeting beitreten

https://us02web.zoom.us/j/87141688554?pwd=aytrR3ZZMWo3Wmtldmk1Rk44dWZZdz09


Meeting-ID: 871 4168 8554

Kenncode: 546992


Und hier könnt ihr das Ticket bezahlen – 

Entweder via paypal 


paypal.me/jensboettchersupport


oder per Überweisung auf mein Konto 

Jens Böttcher 

Hypovereinsbank

DE75 2003 0000 0004 3339 93


Falls ihr vorab überweisen möchtet, gebt bitte als Verwendungszweck „Künstlerspende“ oder „Filmpremiere“ an. Henry, Karsten und ich würden uns riesig freuen wenn ihr ALLE dabei seid! Da wir derzeit keine Konzerte spielen können, ist das die beste Gelegenheit für eine Begegnung und schöne MUSIK!... :-) (Wir haben total Lust euch zu sehen!! Kommt rein!)... 


Apropos Begegnung... 


2 # Wie im letzten Newsletter schon angekündigt, biete ich ab sofort Coaching/Mentoring an (auch via Zoom). Mir ist bewusst: das klingt immer alles so hochgestochen und distanziert. Es gibt leider kein wirklich gutes Wort dafür. Gemeint ist in all dem: Seelenwellness. Impulse für festgefahrene innere Strukturen. Einer meiner Hauptansätze ist ein Weg zur inneren ERLAUBNIS. Alle lebensrelevanten Themen sind deshalb erlaubt – die eigene Suche nach dem inneren Frieden inmitten all der offensichtlichen persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen dieser sonderbaren Zeit, dazu Partnerschaftsfragen, Krisen, Sinnsuche, Spirituelles, Kunst- und Schreibblockaden, festgefahrene Strukturen, Alltägliches, Konkretes. ALLES. Ich werde zuhören, jede Seele und jedes Thema ernst nehmen und Impulse geben. Kurzum: Wenn ihr möchtet, dürft ihr dieses Angebot gern an euch nahestehende Menschen weiterempfehlen, von denen ihr wisst, dass sie einen Ort brauchen, an dem sie sich aussprechen und zeigen dürfen. Natürlich dürft ihr das Angebot auch selbst nutzen und mit mir über alles sprechen, was euch bewegt. Ich stelle meine Lebenserfahrung zur Verfügung – und ein warmes offenes Herz für Gespräche auf Augenhöhe. Der Sinn der Sache ist, dass ein geschützter Raum entsteht, an dem die Menschen sich wohlfühlen, an dem sie echt sein dürfen und ermutigt werden, sich selbst wertzuschätzen. 


In den nächsten Wochen und Monaten werde ich das ganze noch ausbauen und auch Online-Workshops/Webinare zu ausgewählten Themen anbieten. Meine Themenliste wird immer länger... :-) Zunächst wird das alles online stattfinden, aber ich hoffe sehr, dass es irgendwann auch wieder möglich sein wird, von Angesicht zu Angesicht zusammenzukommen. 


Also erzählt es bitte gerne weiter! Und wenn ihr das Angebot selbst annehmen möchtet oder euch schon für die Themen der Workshops interessiert, schreibt mir sehr gerne einfach 'ne Mail an [email protected].


Termine, Themen, Preise besprechen wir dann persönlich und vertraulich. Gebt meine Mailadresse weiter oder sprecht mich einfach an!


Ich freu mich schon sehr auf die Begegnungen, die daraus entstehen ... 


3# Und dann noch erwähnenswert: die Außer-der-Reihe-Veröffentlichung des „Anthologie“-Albums meiner lange stillgelegten Rockband „Böttcher“! Die limitierte Special-Edition des Albums, die im November vorab erhältlich war ist schon restlos vergriffen – am 14.2. erscheint das Album nun ganz offiziell. Ihr könnt es dann in unserem schwarzweissradio-Shop bestellen oder es digital bei Bandcamp.com erwerben. Bei den großen Räuberbanden von Amazon, Spotify etc. wird es NICHT erhältlich sein!


Anfang Februar wird dazu überdies eine kleine Doku über die Geschichte der Band in der YouTube erscheinen. Auf diesem Weg werdet ihr dann auch in die Musik reinhören können. Warnung: sie ist deutlich weniger „feingeistig“ und sehr viel rockiger als meine Solosachen der letzten Jahre. Aber es hat verflixt viel Freude gemacht, die alte Wuchtband für dieses Projekt einmalig zu reaktivieren. :-) Wie letztes Mal schon geschrieben... es war der „Mr. Hyde“ in mir, der dieses Projekt initiiert hat. Und ich bin ihm sehr dankbar dafür. :-) Das nächste richtig schöngeistige Album wächst und gedeiht derweil in meiner Fantasie. Dafür habe ich nun schon ca. 70 neue Songs geschrieben. Es wird also – so Gott will – auch ohne geplante Tourneen in diesem Herbst ein ganz neues Album von mir geben, das ich sobald wie möglich mit dem fabelhaften „Orchester des himmlischen Friedens“ und einigen Gastmusikern aufnehmen werde. 


Darüber erzähl ich dann beim nächsten Mal etwas mehr... ich werde nämlich auch Anfang Februar wieder schreiben... :-)) 


Vielen Dank für eure Zeit und eure Aufmerksamkeit. Es ist wunderbar, dass ihr da seid. Ich glaube, dass Gemeinschaft, Miteinander, FÜReinander gerade in diesen Zeiten eine unfassbare wichtige und stabilisierende Konstante sein können. In vielen Menschen wächst weiterhin das Gefühl der Einsamkeit, des Unverstanden- oder Ungesehen-Seins. Lasst uns sensibel sein/bleiben/werden für die Nöte, die uns umgeben – oder jene, die in uns selbst lebendig sind und darauf warten, endlich erkannt und schließlich zärtlich umarmt zu werden. 


Liebe und Frieden zu euch!!!

Jens 




NEUES ALBUM, PLÄNE, BERATUNGEN UND VERSÖHNUNGSTHEORIEN


Anfang Dezember 
NEWSLETTER JENS BÖTTCHER 


WER, WENN NICHT WIR? VERSÖHNUNG STATT SPALTUNG ** SCHWIERIGE ZEITEN: ERNEUT ALLE KONZERTE ABGESAGT+++ VERÖFFENTLICHUNG EINES BESONDEREN ALBUMS - „BÖTTCHER-Anthologie“ +++ FÜR ALLE, DIE ES INTERESSIERT: ICH BIETE AB JANUAR (PERSÖNLICHE) KREATIVE LEBENSBERATUNG UND ONLINE-WORKSHOPS AN ++ DEMNÄCHST CROWDFUNDINGS UND GEMEINSAME PROJEKTE MIT EUCH ++ NEUES BUCH UND NEUES ALBUM 2022.


Liebe Freundinnen und Freunde, Unterstützerinnen und Unterstützer, Hörerinnen und Hörer, Herzensmenschinnen und Herzensmenschen ... :-) 


hier kommen endlich mal wieder ausgiebige Neuigkeiten aus Himmelherzhausen, darin enthalten die Ankündigung eines für mich absolut besonderen Albums (das ziemlich aus der Reihe fällt, siehe unten), mein Angebot für euch zu „kreativer Lebensberatung“ (erstmal Online wegen Sie-wissen-schon-warum), dann eine kleine Vorausschau und schließlich im Flüsterton die Bitte um eure Unterstützung... falls ihr Lust habt, würd ich mich riesig freuen, wenn ihr diesen Brief komplett lesen mögt... 


PERSÖNLICHE VORREDE


Haha... ja, schöne Überschrift. Als ob irgendwas von dem, was ich je geschrieben habe, nicht persönlich sei. :-) Also erstmal: ja, es ist eine Weile her, seit ich einen Newsletter geschickt habe. Dafür bitte ich alle unter euch um Verzeihung, die gern von mir lesen... (alle, die nicht gern von mir lesen, diesen Newsletter aber trotzdem bekommen, weil ihre Tante eure Mailadresse eingetragen hat, bitte ich ebenfalls um Verzeihung, außerdem darum, mir kurz per Mail Bescheid zu geben und um Löschung zu bitten) :-) Ich werde jetzt in Zukunft nämlich wieder regelmäßig schreiben. ;) 


Der Grund meiner Zurückhaltung ist sowohl praktischer als auch seelischer Art. Und beides hat miteinander zu tun. Wie ihr wisst, betreibe ich meine Kunst seit vielen Jahren aus einem Gefühl der „Berufung“ heraus. Mag komisch klingen, ich weiß, ist aber so. ;) Meine Musik, meine Bücher, mein ganzes Schaffen, mein ganzes Wirken auch jenseits vom öffentlich-Sichtbaren ist das, von dem ich glaube, dass ich es hier auf dieser Welt, in diesem Leben tun soll/darf. Es ist das, was mir erfüllende Freude macht und im Laufe der Jahre auch vielen von euch Trost oder Freude gebracht hat und dies auch hoffentlich weiterhin tun wird. Irgendwie. Corona bzw. die Corona-Maßnahmen der letzten 1,5 Jahre haben in der Kunst- und Kulturwelt vieles drastisch verändert, bzw. sie haben vor allem die Möglichkeiten zu künstlerischem Ausdruck überhaupt drastisch verändert. 


Als mein noch aktuelles Album „VI: Haben oder Sein“ im letzten Juni erschien, waren die Lockdowns schon in vollem Gange. Unsere letzte Tour, das war im März 2020, hatten wir zuvor schon auf halbem Wege abbrechen müssen, weil mittendrin der erste Lockdown verhängt wurde. So gab es für mich überhaupt keine Chance, die neuen Werke auf herkömmliche Weise zu promoten, sie in der Welt zu zeigen, sie zu verkaufen. Seither habe ich ja höchstens eine Handvoll Konzerte spielen dürfen (zwei davon Streams ohne Publikum). Nun wurden mir alle geplanten Herbst- und Winterkonzerte leider wieder abgesagt – da ich unter 2G-Bedingungen nicht auftreten wollte (meine persönliche Ethik und das Verständnis meiner eigenen Kunst lässt es nicht zu, jemanden auszugrenzen, der gerne dabei wäre. Ganz wertfrei. Ich respektiere natürlich jede andere persönliche Ansicht. Unterm Strich bleiben Konzerte für mich in naher Zukunft aber äußerst schwer umzusetzen. Realitätscheck. Tut in diesem Falle weh. Ich vermisse es. Ich vermisse euch. Und ich vermisse einen Teil von mir.


Überdies fühlte es sich eine ganze Weile auch merkwürdig an, über Kunst auch nur zu sprechen, während die Welt um uns alle herum zwischen Chaos, Plage und Klage schwankte. Das alles hat natürlich auch etwas mit Selbstwert zu tun, den es im Inneren zu beschützen und zu verteidigen galt und gilt. Zu verstehen, wie wenig die Künstler und die Kunst in diesem Land als „unterstützenswert“ gelten, war auch eine besondere Erfahrung. Auch das kostete für eine Weile tatsächlich ziemlich viel Seelenkraft. Zumal ich zwischendurch noch aus meinem geliebten Häuschen umziehen musste, was auch nicht ganz ohne war (zum Glück konnte ich mich dann bei Freunden in einem zauberhaften Waldcafé einmieten). Alles in allem waren die letzten 20 Monate auch für mich – wie für viele von euch – ein ziemlich anstrengender Ritt.


HERAUSFORDERUNGEN ALS WIEGE NEUER IDEEN


Nun sind fast zwei Jahre vergangen, seit wir alle mit den neuen Herausforderungen der Zeit umzugehen haben. Ich habe zwischendurch für das „Haben-oder-Sein“-Album den Preis der deutschen Schallplattenkritik erhalten, ebenso den Kulturpreis „Blauer Löwe“ des Landkreises Harburg. Das war beides ganz wunderbar, nur leider haben es gar nicht so viele von euch mitbekommen. Auch die entsprechenden Feiern, Preisverleihungen etc. konnten ja quasi nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Und bei aller Freude, die natürlich darin war, auf so schöne Weise wertgeschätzt zu werden, war das ja dennoch „nur das Außen“. Mein „Innen“ war derweil weiterhin noch ganz anderen Bewegungen und Strömungen ausgesetzt, denn ich litt nicht nur daran, dass meine Kunst (ausgerechnet in diesem Moment) unsichtbar wurde, sondern auch daran, dass die Menschen in unserer Gesellschaft anfingen, sich auf ungeahnte Weise anzufeinden und sich verbal zu bombardieren. Das betrifft uns ja alle, jeden Freundeskreis, jede Familie. Ich persönlich bin relativ schnell zu einer für mich gültigen Formel gekommen, nämlich niemanden auch nur im Geringsten zu „verurteilen“ – wenngleich ich natürlich meine Meinung und meine subjektive Sicht der Dinge habe. Aber das haben wir ja ebenfalls alle. Doch warum sollte eine „Wahrheit“ mehr wert sein, als die andere? Das ganze hat mittlerweile definitiv eine religiöse, eine kultische Ebene entwickelt. Ich bestaune das. Und ich verstehe dabei alle, die sich aus ihren persönlichen Gründen impfen lassen möchten, ich verstehe aber auch alle, die sich aus ihren persönlichen Gründen nicht impfen lassen. Ganz besonders verstehe ich auch jene, die sich vor dem fürchten, was als seelische Entwicklung in all dem mitschwingt – dass es uns als Gesellschaft nicht mehr gelingt, miteinander zu kommunizieren, ohne dass dabei das Gefühl von Schuld mitschwingt. Gott sei Dank ist es in meinem Freundeskreis weiterhin möglich, sich wohlwollend und respektvoll auszutauschen. Wenn ich mir anschaue, wie sehr das Miteinander in unserer Gesellschaft mehr und mehr eskaliert, bin ich dafür wirklich zutiefst dankbar. Ich gebe aber gleichzeitig zu Protokoll, dass in meinem engsten Freundeskreis weder Menschen sind, die dackeltreu und automatisch alles prima finden, was die Autoritäten dieser Welt alles so von den Dächern rufen, noch solche, die ganz sicher sind, dass auf der Rückseite des Mondes reptilienartige Unwesen wohnen, die regelmäßig auf die Erde kommen, um sich unsere Seelen und Körper mit Kartoffelpüree und Gemüse einzuverleiben.


Davon abgesehen: Ich glaube jeder von uns spürt inzwischen diese bedrückende Energie und sorgt sich dabei um etwas anderes (immer ganz individuell – sei es Tod, Krankheit, Ruin, Einsamkeit etc.) Irgendwie macht gerade diese Erkenntnis der eigenen Furcht es dann aber ja auch einfacher, sich innerlich anderen Seelen zuzuwenden, auch denen, die „anders denken“, denn wenn alle Angst haben, gibt es ja womöglich gar keinen Feind – außer der Angst. Ob sie überhaupt ein „Feind“ ist, sei dabei nochmal diskutabel. 


Angst geht jedenfalls nicht weg, wenn jemand sagt: „Hab doch keine Angst“. So wie Hunger nicht weggeht, wenn jemand sagt: „Hab doch keinen Hunger.“ Bleibt die Frage, wieso man sich Feinde schaffen sollte, wenn man sich klarmacht, dass wir alle irgendeine Art „Hunger“ haben? Es braucht dafür definitiv andere Lösungen als Besserwisserei und Zwang. Zum Beispiel Weisheit, Toleranz und Mitgefühl. Kommunikation! Und wäre es nicht sowieso viel einfacher, unsere eigene Angst erstmal zu benennen und dann aus diesem Gefühl auch die spezifische Angst unseres Gegenübers verstehen zu wollen? Müsste funktionieren. Eigentlich. 


Meine eigenen Versuche, friedvoll auf die Welt um mich herum einzuwirken und der Radikalität „beider Lager“ mit einem Bewusstsein für die unsagbare Wichtigkeit von Toleranz und Mitmenschlichkeit etwas zu mildern, haben mir allerdings auch vor Augen geführt, wie tief wir als Gesellschaft in diesem Sog aus Negativität schon gefangen sind. Sobald man etwas Versöhnliches in die Welt hinaus sendet, hagelt es sofort „Argumente“. Dabei geht es ja gar nicht um Argumente. Es geht erstmal um das, was wir alle sind. Menschen. Ganzheitlich. Emotionen. Traumata. Erlebtes. Erspürtes. Freie Geister. Und klar, dann irgendwann später geht’s auch um Fakten, sofern sie wirklich welche sind. Viele Menschen versuchen gerade ihr nahes oder ferneres Umfeld mit ihren eigenen „Fakten“ zu überzeugen – Fakten, Fakten, noch mehr Fakten. Alter Falter. Nur lassen sich auch damit Angst und Hunger nicht bändigen („Du musst jetzt keinen Hunger mehr haben, verdammt!! Die Statistik sagt, dass jeder Mensch auf der Welt genug zu essen hat!!“). Es braucht … warme Herzen! Kluge Leute haben wir ja offenbar schon genug. ;) Umso wichtiger scheint es mir jetzt, positive und versöhnliche Signale zu setzen – und auch andere dazu zu ermutigen. Also: Hinfort mit dem seelischen Bürgerkrieg, her mit dem seelischen Bürgerfrieden. Wer macht mit?


Ich brauchte jedenfalls einen Moment, um das alles in mir zu sortieren. Nun bin ich aber soweit, wieder in echtes „Handeln“ zu kommen, statt die Dinge zu betrauern und nur zu bestaunen. Und ich denke und hoffe, dass es vielen von euch auch so geht. Die einzige „Wahrheit“, die sich für mich auch und besonders in all den Geschehnissen zeigt: Es gibt keine stärkere Kraft als die Liebe. Darin Mitmenschlichkeit, Barmherzigkeit, Toleranz, Authentizität, Glaube, Hoffnung, Güte, Wertschätzung dessen, was uns alle ausmacht und auch zu tragen in der Lage ist – die Liebe in uns selbst. Sie hat unverminderte Strahlkraft. Und sie leuchtet in jedem guten, ermutigenden Wort, in jedem liebevoll gesprochenen, gespielten oder gesungenen Ton, in jeder wohlwollenden Kommunikation. Diesbezüglich hat diese Welt – die große und die „kleine“, in der wir uns ebenfalls täglich bewegen, gerade einen Riesenmangel. Gerade deshalb: diese Erkenntnis der Kraft der Liebe und darin unseres eigenen Wertes und unserer eigenen Stärke gilt es zu pflegen und zu bejubeln, dann so oft es geht miteinander zu teilen. Jetzt. Und in jedem neuen Jetzt.


AUF ZU NEUEN, HEIMISCHEN UFERN: INDIVIDUELLE KREATIVBERATUNG UND WORKSHOPS. :-) 


Ok, jetzt kommt der Übergang zu den News. :-) Und zum Handeln. In all dem Denken und Fühlen bin ich gedanklich immer wieder an diesen einen Punkt gekommen und folge meinem Herzen: Ich werde ab Februar persönliche Online-Beratungen und Online-Workshops anbieten. Eigentlich mache ich das schon seit Jahren... nur unter dem Radar … aber nun wir's offiziell. ;) Und zwar ganz individuell, ganz privat, in geschütztem Raum (zunächst natürlich alles nur Online), im Geiste des eben beschriebenen. 


Jeder, der möchte, kann mich kontaktieren und einen Zoom-Termin mit mir vereinbaren (ja, das kostet dann auch was, Preise sage ich euch vorher, da reden wir dann drüber und einigen uns). Ich bin ja offiziell kein Therapeut und werde mich natürlich als solcher auch nicht ausgeben, aber ich bin doch immerhin ein innerlich weitgereister Mensch, der reichlich Erfahrungen gesammelt hat und außerdem um die Kraft der Liebe weiß (sowohl im spirituellen, als auch im ganz pragmatischen Sinne ;) Und ich kann gute Fragen stellen. :-) Ihr dürft es also gern einfach wagen, sowohl mit persönlichsten Themen zu mir zu kommen (allein oder auch zu zweit bei „Paarfragen“), als auch mit sämtlichen Themen, die eure eigene Kreativität und/oder Kunst betreffen. Was auch immer. Alles ist erlaubt. Es geht ums Lebens. Ich werde demnächst trotzdem eine Liste mit Themen/Workshops/Angeboten verfassen und euch dann mit Freude zukommen lassen. Wenn euch das spontan schon interessiert oder reizt, schreibt mir gerne eine Mail an [email protected]. Weiter Details dazu gibt es spätestens Anfang Januar, übrigens dann immer auch auf meiner Homepage www.jensboettcher.net



AUS MEINER WERKSTATT 


Ich habe zahllose Projekte angeschoben. Darunter auch spannende Online-TV-Projekte. Wenn die alte Lebensweisheit bzgl. Saat und Ernte stimmt, sollten einige davon sich im nächsten Jahr manifestieren. Ich sag dann Bescheid. :-) 


Bücher und Musik: Ich habe in den vergangenen Monaten fünf Buch-Exposés auf den Weg gebracht. Die Geschichten sind gerade alle unterwegs bei diversen Verlagen. Ich hoffe also, dass im nächsten Jahr einige davon mit Hilfe größerer Verlage das Licht der Welt erblicken dürfen. Eines davon, ein übersichtliches lyrisches Manifest mit dem Titel „Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst“ werde ich wahrscheinlich im Frühjahr in unserem kleinen Verlag schwarzweissradio als Buch und Hörbuch selbst herausbringen. Dafür braucht es allerdings noch ein Budget, das ich derzeit noch nicht zur Verfügung habe. 


Zudem habe ich etwa 60 neue Songs geschrieben. Zwischendurch hatte ich die verrückte Idee, im nächsten Jahr gleich VIER Alben daraus zu machen, Diese Idee kam auch deshalb zustande, weil ich bemerkt habe, dass die neuen Songs sich emotional zu „Themen“ sortieren lassen, nämlich in Liebeslieder, Nachdenkliches, Dunkles und Helles... und so wollte ich den Alben folgende Namen und Farben geben: Rosa, Blau, Schwarz, Weiß. :-) Finde die Idee immer noch gut, aber ich glaube, das würde erstens alles viel zu teuer und mich zweitens auch über meine Kraftgrenzen hinaus führen – also bin ich derzeit auf dem Stand, dass ich EIN proppevolles Album machen werde mit den jeweils 4 besten Songs aus den Farbwelten … :-) Wenn alles gut läuft, werde ich im frühen Frühjahr mit den Aufnahmen beginnen, so dass dann hoffentlich Mitte 2022 ein besonderes neues Album geboren werden darf. :-) Da ich – siehe oben – nicht wirklich erwarte, demnächst wieder einen Haufen Konzerte spielen zu dürfen, werde ich dabei eure Unterstützung brauchen (und dann das Album als limitierte Edition mit einigen Goodies herausbringen). 


Apropos besonderes Album – es ist auch JETZT eins in der Startlöchern. :-) Siehe oben, es ist „außer der Reihe“, bedeutet mir aber total viel. Einige von euch haben es vielleicht schon auf Facebook gelesen – ich habe für ein Album-Projekt meine alte, rockige Alternative-Band „Böttcher“ reaktiviert. Diese Idee ist tatsächlich auch irgendwie aus meinen Songschreibe-Sessions erwachsen – weil ich bei ein paar der neuen Songs dachte: die müssten eigentlich richtig krachen. Und wenn es um „richtig krachen“ geht, denke ich sowieso immer sofort an diese alte Band. Wir waren von 1997-2002 zusammen, haben dann eine „Pause“ eingelegt, ohne uns je offiziell getrennt zu haben. :-)) Auch ohne gemeinsames Musizieren sind wir aber immer in Liebe und Freundschaft verbunden geblieben. So wurde aus der reinen Idee dann vor einer Weile relativ spontan Wirklichkeit (bei einem Fläschchen Wein) ;). Also trafen wir – die großartigen Mark Rosenbrock, Mathias Bernhold, Alexander Wladikas und ich – uns ab Sommer zum Proben, schließlich gingen wir kürzlich ins Gentle Art-Studio und nahmen mit Henry und Karsten als Produzenten vier Songs auf (einen brandneuen und drei von den alten, die wir damals nie im Studio aufgenommen und nie veröffentlicht hatten) Nun erscheinen diese Neuaufnahmen zusammen mit vielen weiteren Songs von damals auf dem Album „Anthologie“. Und ich freue mich darüber riesig. Das Album wird … intensiv. Und laut. ;) Und es ist quasi schon auf dem Weg ins Presswerk. Es wird ein schönes Digipack mit 20seitigem Booklet, also... hübsch. :-) Den „Pressetext“ zum Album könnt ihr hier gleich anschließend – falls ihr mögt – gern noch unterhalb dieses Textes lesen. Darin erklärt sich noch so einiges. :-) 


BÖTTCHER- ANTHOLOGIE VORBESTELLEN! 


Na, jedenfalls: Tata! Ihr könnt das Album als limitierte Edition ab sofort vorbestellen! 

Ich muss aber nochmal klarstellen: Es ist ausdrücklich NICHT das Nachfolge-Album zu „Haben oder Sein“, also keine feingeistige Singer-Songwriter-Musik, sondern tatsächlich ein philosophisch-existenzialistisch-laut-rockendes Alternative-Punk'n'Roll-Album! :-) Es ist mein Mr.Hyde, der diese Band wiedererweckt hat! (und ich mag den mittlerweile) ;) Wenn ihr also für 25,€ inkl. Porto vorbestellen möchtet, schreibt mir bitte GERNE eine Nachricht an [email protected]. Alle Vorbesteller bekommen übrigens eine Special-Edition (mit besonders schöner Verpackung und einem Extrabrief von mir, der Notizen zu den einzelnen Songs enthält). Offizieller Veröffentlichungstermin des Albums ist dann Februar, aber wir hoffen sehr, dass alle Vorbesteller es noch vor Weihnachten in Händen halten. Letztens: Wenn die Limited Edition ausverkauft ist, wird das Album nicht wieder als „physisches“ Produkt erhältlich sein – sondern nur noch als Download über die Indie-Plattform Bandcamp. Wer es also gerne als „haptisches Erlebnis“ haben möchte, sollte bitte nicht ZU LANGE warten. :-) 


Ok, allerletzter Satz dazu: auch diese Veröffentlichung ist natürlich mit einer – der Zeit angemessenen – schlechten Nachricht verbunden. Denn eigentlich wollten wir EIN Konzert in dieser Besetzung spielen und die Geburt des Albums mit euch feiern (am 17.12 im Stellwerk in Hamburg-Harburg). Auch dieses Konzert fällt nun leider aus, wie alle anderen. Umso schöner wäre es natürlich, wenn ihr Lust habt, das Album zu erwerben, es zu hören und es möglichst weiter zu empfehlen (vielleicht habt ihr ja auch Lust, es weiter zu verschenken, wenn ihr noch ein paar Freunde gepflegt-krachiger Rockmusik unter euren Freunden habt!?) :-) 


Mein nächstes „reguläres“ Singer-Songwriter-Album (siehe oben, das mit den Farben) wird dann hoffentlich nächstes Jahr im Spätsommer oder Herbst erscheinen. Es wird deutlich sanfter und feingeistiger sein, das kann ich schon versprechen. :-)) Ich freue mich jetzt schon wahnsinnig darauf, mich den neuen Songs zu widmen und sie bald aufzunehmen (mit dem Orchester des himmlischen Friedens und vielen wunderbaren MusikerfreundInnen)... :-) 


Es bleibt aber dabei ... ich werde bei ALL DIESEN PROJEKTEN UND PLÄNEN EURE UNTERSTÜTZUNG UND HILFE brauchen. 


Ihr könnt mich via PayPal mit einer Spende unterstützen und/oder gern das BÖTTCHER-Anthologie-Album vorbestellen. Für das reguläre nächste Album werde ich dann ca im Frühjahr wieder ein Crowdfunding starten. Es wäre wunderbar, wenn ihr dann wieder dabei seid. Ich sage jetzt schon mal von Herzen... Danke. Es ist wirklich wunderbar, zu wissen, dass ihr da draußen seid.


Ich schreibe bald wieder und halt euch auf dem Laufenden! ;) 


Schreibt mir 'ne Mail! :-) 


Mein PayPal-Account:

paypal.me/jensboettchersupport


Ich schicke euch jetzt zum Schluss ganz viel Liebe und viele gute Gedanken. Lasst euch bitte nicht in diese gesellschaftliche Spaltung hineinziehen. Oder bewegt euch wieder heraus. Nicht vergessen: es geht bei uns Menschen nicht nur um Fakten. Es geht um Emotionen, um Gemeinschaft, um Verständnis und in Zeiten wie diesen ganz besonders um Versöhnliches. Gewalt kann man nicht mit Gewalt eindämmen. Krieg beendet man nicht mit Krieg. Viele unserer Vorbilder und „Helden“ haben das gewusst und danach gelebt: Von Jesus zu Gandhi zu Martin Luther King. Lasst uns immer für ein Ende der Gewalt einstehen und lasst uns zusammenkommen und uns gegenseitig darin bestärken. 


Liebe, Frieden, Durchhalten!! 

In uns allen ist eine Liebe, die stärker ist als jede Furcht... 


Godspeed

Euer Jens 


www.jensboettcher.net



Anhang:

BÖTTCHER – Anthologie 

Das Album – jetzt vorbestellen!


Nach fast 20 Jahren Pause reformierte sich die Hamburger Alternative-Band BÖTTCHER in klassischer Besetzung – Mark Rosenbrock (Gitarre), Mathias Bernhold (Bass), Alexander Wladikas (Schlagzeug) und Jens Böttcher (Gesang) fanden wieder zusammen, um dieses Anthologie-Album inkl. einiger neuer Songs herauszubringen und eine (!) Show im Stellwerk in Hamburg-Harburg zu spielen. 


Die Band war Mitte der 90er-Jahre aus einem Soloprojekt von Jens Böttcher hervorgegangen und hatte sich in der Hamburger Alternative-Musikszene schnell einen guten Namen gemacht – dabei zwei Alben und drei EPs veröffentlicht (allesamt längst vergriffen), zahllose Live-Shows gespielt (u.a. mit King's X, Neues Glas aus alten Scherben, Bronx Boys, Roh, Cucumber Men, C.I.A., Elektro Nord) und Musik für einen US-Independent-Film beigesteuert, ehe die Band im Spätsommer 2002 nach einigen Festival-Gigs in den „Pausenmodus“ ging – bis jetzt. 


Die Musik der Band zu beschreiben, war schon immer herausfordernd. Erst recht, wenn man die Solo-Alben von Jens Böttcher kennt, dessen poetische Songs oft von bemerkenswerter Sanftheit sind (sein Solo-Album „VI: Haben oder Sein“ wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet). Ganz anders jedoch die Band BÖTTCHER: das Hamburger Stadtmagazin Oxmox schrieb damals über sie, ihr Klang sei „kompromisslos und bedrohlich“, das Online-Magazin peoplesound nannte sie „brachial, druckvoll und genial“. Die Meldung im Programmheft eines Festivalveranstalters brachte es wohl auf den Punkt: „Super Special aus Hamburg! Sehr druckvoller und düsterer Rock mit unglaublich intensiven, geradezu philosophischen Texten. Geheimnisvoll und mitreißend. Klasse!“ Fakt bleibt, dass einem kaum eine Band einfällt, die klang und klingt wie BÖTTCHER – wobei die Einflüsse aus Alternative, Grunge, Punk und klassischem Rock'n'Roll immer spürbar sind. 


Jens Böttcher sagt über die Band und die Reunion: „Diese Band ist uns unglaublich wichtig. Es war richtig, dass sie Pause hatte. Und es ist richtig, dass sie wieder da ist. Sie ist wie ein sanftes Ungeheuer, das begehrt, erkannt zu werden, wie ein geschorenes, frierendes Schaf im Wolfspelz. Sie ist ein lautes Rufen, das eigentlich doch stets nur ein Seufzen oder Stöhnen sein wollte, das im verzweifelten Sehnen und Suchen keinen Frieden entdeckte und schließlich keine andere Ausdrucksmöglichkeit fand, als entblößte, emotionale Ohrenbetäubung. In all dem geht es um den Schmerz des Menschseins – also um Aufrichtigkeit. Und um die Hoffnung, dass es am Ende reichen könnte, sich auf die Schönheit des Seins zu besinnen, sie als das eigentlich Wesentliche zu erkennen, ohne etwas anderes überhaupt noch wirklich zu wollen. Ich glaube, dass diese Musik die Kraft in sich trägt, in unsere Krisenzeiten hineinzuwirken, dabei den steinharten Zeitgeist zu entlarven, ihn für eine Weile zu umstürmen, seine herunterfallenden Teilchen in alle Winde zu wehen und unter seiner Fassade universelle, wesentliche, liebevolle und versöhnliche Gedanken und Gefühle zum Vorschein zu bringen.“


Dieses vorliegende BÖTTCHER-Album möchte in diesem Sinne ein Statement sein. Vielleicht hofft es überdies auch ein wenig zur Erhaltung des mittlerweile ziemlich vernachlässigten Genres deutschsprachiger PowerRockbeizutragen. Diese Anthologie ist übrigens nicht wirklich ein reines „Best of“ der Band, eher eine liebevoll zusammengestellte Werkschau, die aus Platzgründen leider auch vieles auslässt, was womöglich auch für den neueinsteigenden Hörer von Interesse sein könnte. 


Es befinden sich vier Neuaufnahmen auf diesem Album – neben dem brandneuen Song „Wir wären so gerne Helden“ sind es drei Songs, die sich 2001/2002 bereits regelmäßig im Live-Repertoire der Band befanden, aber bislang nie im Studio aufgenommen wurden: Aphorismia Metaphorik Alien, So/weit ich weiß und Unter dem Herzschlag. 


Dazu gibt es einen Schwung altbewährtes Material, das die Band ziemlich gut repräsentiert – darunter den in Fankreisen wohl bekanntesten Böttcher-Song „Das Flüstern eines Schmetterlings“, der Teil des Soundtracks für den US-Independant-Film „LoveSexy“ des Regisseurs Ricardo Scipio war und Anfang der 2000er außerdem auf zwei Compilation-CDs veröffentlicht wurde (The Best of Hamburg Underground & Viva la Revolučion) . Der Rest der Songs ist eine Reise quer durch die damaligen Album- und EP-Veröffentlichungen. Mit „Auf Wiedersehen #9“ und „Verzauber mich“ sind sogar noch zwei damals nicht veröffentlichte Studioaufnahmen dabei, die eher zufällig archiviert geblieben sind und von denen keine Master existieren – dafür aber die hier vorliegenden, ziemlich wilden Roughmixe. 


Aufgenommen und produziert wurden alle Alben und Songs (damals wie heute) von den multitalentierten und großartigen Henry Sperling und Karsten Deutschmann, die nun schon seit Ewigkeiten auch zu Jens' aktueller Band, dem „Orchester des himmlischen Friedens“ gehören und (sowieso) seit ebenso langer Zeit des Böttchers Partner und Brüder im Geiste sind. Auch Henry, Karsten und das ganze schwarzweissradio-Label-Team sind nun Teil dieses musikalischen Kapitels, von dem wir alle denken, dass es neugelesen und neu erspürt werden darf. 


Diese Musik ist intensiv. Sie ist anders. Sie ist ehrlich. Sie ist zeitlos und frei. 


Den geneigten Hörenden wird empfohlen, dieses Album möglichst laut anzuhören. Und vor allem: mit offenem Herzen. Möge die unverstellte Aufrichtigkeit dieser Musik sich als seelischer Gewinn für euch alle erweisen. Let it rooooooock. :-) 


Pikk Kekkelek

als Mandolinen-, Orgel-, Flöten- und Flügel-Roadie von Anfang an dabei.

Hamburg, am 34. Mai 2026.





BÖTTCHER - Anthologie erscheint im Februar!

Leider muss unsere geplante ROCK-SHOW am 17.12. im Stellwerk, Hamburg-Harburg wegen der Corona-Maßnahmen ausfallen, da wir nicht unter 2G-Bedingungen spielen. ABER DAS ALBUM KOMMT! :-)) Und wir freuen uns alle riesig (Details zur ReUnion siehe unten). Mehr in den nächsten Tagen. :-) 

BÖTTCHER - ReUnion der Alternative-Band. Album und EIN (!) Konzert am 17.12.21 im Stellwerk in Hamburg-Harburg.

+++ Update ++ Jens Böttcher ++ Presse-Mitteilung ++ Mehr Details demnächst ++ ... und das Orchester des himmlischen Friedens gibt es natürlich trotzdem weiterhin  +++


Nicht nur Abba! Noch 'ne Wiedervereinigung: Nach fast 20 Jahren reformiert sich die Hamburger Alternative-Band „BÖTTCHER“ in Originalbesetzung – Mark Rosenbrock (Gitarre), Mathias Bernhold (Bass), Alexander Wladikas (Schlagzeug) und Jens Böttcher (Gesang) haben wieder zusammengefunden, um zum Jahresende ein Anthologie-Album inkl. neuer Songs herauszubringen und eine (!) Show zu spielen. 

Das exklusive Konzert wird am 17.12.21 im Stellwerk (Hamburg-Harburg) stattfinden. Das Album erscheint Mitte Dezember in limitierter Auflage (im coolen Digipack).

Die Band „BÖTTCHER“ war Mitte der 90er-Jahre aus einem Soloprojekt von Jens Böttcher hervorgegangen und hatte sich in der Hamburger Alternative-Musikszene einen Namen gemacht – dabei zwei Alben und zwei EPs veröffentlicht, zahllose Live-Shows gespielt (u.a. mit King's X, Neues Glas aus alten Scherben, Bronx Boys, Cucumber Men, Elektro Nord) und Musik für einen US-Independent-Film beigesteuert, ehe die Band 2002 nach einigen Festival-Gigs in den „Pausenmodus“ ging – bis jetzt! 

Die Musik der Band zu beschreiben, war schon immer herausfordernd. Erst recht, wenn man die Solo-Alben von Jens Böttcher kennt, dessen poetische Songs oft von bemerkenswerter Sanftheit sind (sein letztes Solo-Album „IV: Haben oder Sein“ wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet). Ganz anders jedoch die Band „BÖTTCHER“: das Hamburger Stadtmagazin Oxmox schrieb damals über sie, ihr Klang sei „düster und bedrohlich“, das Online-Magazin peoplesound nannte sie „brachial und druckvoll“. Die Meldung im Programmheft eines Festivalveranstalters brachte es wohl am besten auf den Punkt: „Super Special aus Hamburg! Sehr druckvoller und düsterer Rock mit unglaublich intensiven, geradezu philosophischen Texten. Geheimnisvoll und mitreißend. Klasse!“ Fakt bleibt, dass einem kaum eine Band einfällt, die klang und klingt wie „Böttcher“ – wobei die Einflüsse aus Alternative, Grunge, Punk und klassischem Rock'n'Roll immer spürbar sind. 


Jens Böttcher sagt über die Band und die Re-Union:

 „Diese Band ist uns unglaublich wichtig. Es war richtig, dass sie Pause hatte. Und es ist richtig, dass sie wieder da ist. Sie ist wie ein sanftes, missverstandenes Ungeheuer, das begehrt, erkannt zu werden. Sie ist wie ein geschorenes, frierendes Schaf im Wolfspelz. Sie ist ein lautes Rufen, das eigentlich doch stets nur ein Seufzen oder Stöhnen sein wollte, das im verzweifelten Sehnen und Suchen keinen Frieden entdeckte und schließlich keine andere Ausdrucksmöglichkeit fand, als entblößte, emotionale Ohrenbetäubung. In all dem geht es um den Schmerz des Menschseins – also um Aufrichtigkeit. Und um die Hoffnung, dass es am Ende reichen könnte, einfach zu die Schönheit des Seins zu entdecken, ohne etwas anderes überhaupt noch zu wollen. Warum die Band wieder zusammengefunden hat? Weil diese Musik die Kraft in sich trägt, in diese Krisenzeiten hineinzuwirken, dabei den steinharten Zeitgeist zu entlarven, ihn für eine Weile zu umstürmen, seine herunterfallenden Teilchen in alle Winde zu wehen und unter seiner Fassade universelle, wesentliche, liebevolle Lebenskonzepte zum Vorschein zu bringen.“


Tickets für das exklusive Stellwerk-Konzert sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich. 

(Konzert gemeinsam mit Singer-Songwriter David Green und den Tischtennis-Punks von Kleen Flitzpiepe)


Die Plätze für die Show werden voraussichtlich auf NUR 50 (!) begrenzt sein! Hurry up!

Mehr Details zum limitierten Album demnächst. 


JENS BÖTTCHER & das Orchester des himmlischen Friedens +++
TOURTERMINE 2021


Montag, 20.9. Gastauftritt Jens Solo 
bei der Preisverleihung des „blauen Löwen“ 2021
in der Empore Buchholz.

Samstag 25/09 Baumhaus (Harz)

Donnerstag, 11/11 Filmpremiere
„Wenn der Tag die Nacht vergisst ...“
Der poetische Konzertfilm zum „Haben oder Sein“-Album.

Samstag, 20/11 Empore Buchholz 
Songpoeten-Abend mit Johannes Falk 

Samstag, 27/11 Engelskirchen/Schnellenbach
mit Herr Svenson singt Liebeslieder 

Sonntag 28/11 Engelskirchen/Schnellenbach
(im Gottesdienst)

Freitag, 17/12 Hamburg-Harburg Stellwerk
BÖTTCHER ReUnion (Alternative-Punk'n'Rock'n'Roll-Show)

Von Drachen und Träumen

Eine Frage an uns alle und deshalb ein Text für alle. 


Von Drachen und Träumen

Jens Böttcher


Chaos. Ein Urknall. Eine Bedrohung, ganz plötzlich. Ein Wecker, ein Brennglas. Seelenunordnung. Ängste, die lange tief in uns gebunden und gezähmt waren, werden entfesselt. Angst vor Krankheit und Tod. Vor dem Verlust unserer Sicherheiten, dem Verlust des Gewohnten. Angst vor Pleiten. Angst vor Einsamkeit. Angst vor Entwürdigung, Entmenschlichung. Angst davor, nicht Recht zu haben, Angst davor, die Kontrolle und die Macht zu verlieren. So viel Angst. 


Doch Angst ist kein weiser Ratgeber. 


Angst ist ein Drache, der uns lähmt. Dabei wissen wir gar nicht, ob er nicht etwas Gutes im Schilde führt. Vielleicht ist es sogar möglich, auf seinen Flügeln zu reisen – in eine bessere, eine schönere, eine heilere Welt. Eine Welt, von der wir manchmal zu träumen wagen. Wenn wir nicht gerade damit beschäftigt sind, mal wieder einen Weg zu finden, der – in Anlehnung an einen Satz des Philosophen Adorno – uns ermöglicht ein richtiges Leben im Falschen zu finden.


Doch wie würde sie aussehen, diese Welt? Wenn wir all die Ängste überwunden hätten? Wenn die Angst uns losließe, weil wir bereit wären, sie loszulassen?


In was für einer Welt möchten wir leben?

In einer, in der wir uns gegenseitig anschreien, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind? In der wir all jene verachten und verspotten, die etwas anderes glauben als wir? Sind wir nicht klug geworden aus der Geschichte der Gewalt, aus den haarsträubend-sinnlosen Religions- und Gebietskriegen, den Schlachten um Kontrolle, Macht und Rechthaberei. Sind wir dem Mittelalter noch immer nicht entwachsen? Möchten wir in einer Welt leben, in der immer der Stärkere oder der Lauteste gewinnt? Oder möchten wir jene zu Helden erklären, die uns Weisheit und Sanftheit bringen, jene, die Konflikte gewaltlos lösen – in einer Welt leben, in der am Ende die Güte gewinnt? Nicht das Fördern und Fordern, nicht das Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn, sondern das Hilfsbereite, das bedingungslos Freundliche, das Wertschätzende? In einer Welt, in der wir uns erkennen und respektieren, in der wir unserem Gegenüber zuhören, ohne ihn zu verdächtigen, uns etwas Böses zu wollen? Ohne, dass wir ihn, den Anderen, bezichtigen „dümmer“ zu sein als wir selbst, nur weil er eine andere Meinung hat, einen anderen Glauben – oder eine andere Angst. 


In was für einer Welt möchten wir leben?

In einer Welt, in der wir Leben nur dann zu schützen bereit sind, wenn es uns selbst oder unser Haus betrifft? In einer Welt, in der seit Jahrzehnten täglich Abertausende an Hunger und Durst leiden oder sterben, in Armut, einsam und verlassen, frierend und verzweifelt an unseren Stränden und Grenzen auf den Tod warten, in einer Welt, in der die Würde der Anderen nie so viel zählt, wie unsere eigene Würde? 


Doch würde unsere Würde, würde nicht jede Würde ins unermessliche wachsen, wenn wir aufhörten, den Anderen zu missachten, ihm stets Schlechtes zu unterstellen? Würde nicht jede Würde in den Himmel wachsen, wenn wir beginnen, unsere Nächsten zu lieben, wie uns selbst? Wäre es nicht ein erster Schritt, würden wir damit beginnen … uns selbst zu lieben wie uns selbst? 

Würde unsere Würde nicht in den Himmel wachsen, wenn wir nicht nur Coronatote vermeiden, um unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten, sondern auch Hungertote, Kriegstote, Kapitalismus-Tote, Herzenskälte-Tote um unser kollektives weltweites Seelengesundheitssystem nicht zu überlasten?


In was für einer Welt möchten wir leben?

In einer, in der das, was uns wichtig ist, an der eigenen Haustür, beim eigenen Smartphone endet? Oder in einer Welt, in der wir unsere Nächsten sehen und schätzen, weil wir genau das für uns selbst wünschen: Geschätzt, geachtet und geehrt zu sein. Ganz besonders, wenn die Not in unser Leben tritt, doch nicht nur dann. Warum sollte dies nicht auch für die Freude gelten?


Jesus sagte das gleiche wie Immanuel Kant. Koran, Buddhismus und Hinduismus, Judentum, Jainismus, Daoismus und Humanismus lehren es uns ebenfalls –  das menschliche Herz sehnt sich nach diesem einfachsten Gesetz der Achtung:


Behandele die Anderen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.  


Wie möchten wir behandelt werden? In was für einer Welt möchten wir leben? 

In einer Welt aus immer weiter wachsendem Misstrauen, Zwang, Zensur, Verachtung, Verdächtigung, Intoleranz, Entwürdigung und Furcht? Oder in einer Welt aus Liebe, Güte, Geduld, Freundlichkeit und Sanftheit.  


In einer Welt, die am Ufer eines großen unsichtbaren Tränenflusses gebaut ist? Oder in einer Welt, in der wir aus den Brunnen der Liebe täglich unser Lächeln schöpfen?

Und … wer trifft diese Entscheidung, wenn nicht wir? Sollen wir darauf warten, dass ein Politiker, ein religiöser Führer, ein Kluger, ein Mächtiger, für uns entscheidet? Aber was, wenn diese Mächtigen doch immer nur wir selbst sind? Und was, wenn der Drache der Angst in Wirklichkeit nichts anderes möchte, als uns auf seinen mächtigen Schwingen hinfortzutragen .. 

In die Welt, in der wir eigentlich leben möchten.

In die Welt, in der wir sein möchten.

In die Welt, in der wir sein dürfen, was wir sind.

Jeder einzelne. 

Gesehen. Geschätzt. Geliebt.

Wer könnte sie nicht wollen, diese Welt?

Wer könnte sie nicht wollen, diese friedvolle Welt?

Wer könnte sie schaffen außer uns selbst?

Lasst uns auf den Flügeln des Drachen reiten.

Und wann immer jemand runterzufallen droht,

dann halten wir ihn fest. 

Halten wir uns fest. 

Es ist die Liebe, die uns halten wird.

Lasst es uns wagen, ihr zu vertrauen. Nicht in zehn, zwanzig, dreißig oder vierzig Jahren. 

Jetzt. Dann lasst uns die Menschlichkeit wagen, die wir alle uns wünschen,

die wir alle seit langer, langer Zeit ersehnen. 

Jetzt.

"VI: Haben oder Sein" - ausgezeichnet mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik

Jens Böttcher & das Orchester des himmlischen Friedens # VI: Haben oder Sein. Ausgezeichnet mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik.


Liebe Freunde. Ich bin überrascht. Und ich freue mich riesig. Und ich bin tatsächlich auch ein bisschen stolz. Heute habe ich erfahren, dass wir für das Album "VI: Haben oder Sein" tatsächlich und überraschend mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet werden und somit in die Bestenliste des Jahres 2020 als eine der "künstlerisch herausragenden Tonträgerproduktionen" aufgenommen worden sind. Diesen Preis gibt es ja schon seit ich denken kann, respektive seit ich mich für Musik interessiere (was zeitlich ja so ungefähr aufs Gleiche rauskommt). Das bedeutet mir grade wirklich etwas. Und ich möchte bei euch allen Danke sagen, dass ihr mich und uns all die Jahre so wunderbar unterstützt. 


Herzlichen Glückwunsch auch an Henry Sperling, Karsten Deutschmann, Anne Maren Falk, Tobias Grimm, Stefanie Wilkens - und die auf diesem Album abwesenden Orchestranten (die aber immer doch Teil des Ganzen sind) Sven Urbatzka, Georg Schröder. Ebenso Dank an die Jury des Preises der deutschen Schallplattenkritik und nochmal an euch alle. :-)




Artist Support - 

Jens Böttcher

paypal.me/jensboettchersupport

"VI: Haben oder Sein" nominiert für Preis der deutschen Schallplattenkritik

Was für eine Ehre. Unser neues Album ist in der Kategorie "Liedermacher" für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert worden. Wir freuen uns und sind dankbar! :-) 

 

"BLAUER LÖWE" 

FÜR SCHRIFTSTELLER UND MUSIKER

Landkreis-Kulturpreis für Jens Böttcher aus Rosengarten

Autor: Christoph Ehlermann


ce. Rosengarten. Der freischaffende Musiker und Schriftsteller Jens Böttcher (54) aus Rosengarten erhält den diesjährigen Kulturpreis "Blauer Löwe" des Landkreises Harburg in der Sparte "Wortakrobaten". Mit der Auszeichnung wird das langjährige und professionelle kreative Schaffen des auch von Live- und TV-Auftritten bekannten, charismatischen Künstlers gewürdigt.
Der "Blaue Löwe“ wird seit 2005 jährlich in wechselnden Sparten ausgeschrieben. Die Jury besteht aus Journalisten lokaler Medien - darunter WOCHENBLATT-Redakteur Christoph Ehlermann -, aus Vertretern der Sparkasse Harburg-Buxtehude, des Landkreises und der regionalen Kulturinstitutionen. Sie wählt aus den Bewerbern einen Gewinner aus. Das Preisgeld von 2.000 Euro wird von der Stiftung der Sparkasse gestellt und bei der Preisverleihung überreicht. Diese findet Corona-bedingt am 23. November im kleineren Rahmen statt und wird per Livestream übertragen.
"Neben seinem gesamten Wirken haben uns vor allem Jens Böttchers aktuelle CD ‚VI: Haben oder Sein' und das dazugehörige Video überzeugt“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Das kürzlich erschienene Album sei ein "poetisches, gesellschaftliches und persönliches Statement in 13 neuen Songs". Anders als auf Böttchers vorherigen Alben spielte er die neuen Songs nicht mit einer Band, sondern mit Streichern ein. "Unsere Gesellschaft scheint sich wie in einem stillen Abkommen darauf geeinigt zu haben, dem 'Haben' deutlich mehr Gewicht zu geben, gleichzeitig ist die Sehnsucht der Menschen nach einem 'reinen Sein', das ohne Druck und Bedingungen ausgelebt werden könnte, so deutlich spürbar", erklärt Böttcher im Gespräch mit dem WOCHENBLATT zur Idee hinter dem Album. Er habe den Titelsong vor Corona geschrieben: "Aber jetzt scheint er mir wichtiger als je zuvor."
Im berührend-bedrückenden Video zum Titeltrack (https://www.youtube.com/watch?v=0mrVDGM35TU) verkörpern die virtuosen Zirkusartisten Milena und Christopher auf menschenleeren Straßen und Plätzen die Rollen von „Haben“ und „Sein“. "Das gespenstische Setting symbolisiert einerseits die Kälte der Gier, des rücksichtslosen Haben-Wollens. Gleichzeitig ist das 'Sein' auch hier präsent, wie eine Fee, ein guter Geist, der das Haben zu betören in der Lage ist", erklärt Jens Böttcher. Das Ende des Kurzfilms bleibe bewusst offen: "Auch hier geht es dann wieder um die Frage an uns alle: Wofür werden wir uns langfristig entscheiden?"
"Für mich ist es eine besondere Ehre, mit dem Kulturpreis des Landkreises Harburg ausgezeichnet zu werden", freut sich Böttcher. Seit 30 Jahren wohne er im "schönen Rosengarten" und sei der gesamten Region "von Herzen verbunden, denn hier finde ich immer wieder Frieden für meine Seele“.
Jens Böttcher hat seit 2005 verschiedene Alben herausgebracht, die er mit seiner Band, dem "Orchester des himmlischen Friedens“, regelmäßig auf Konzerten in Deutschland und der Schweiz präsentiert. Als Schriftsteller veröffentlichte er mehrere Bücher, zuletzt "Herr Sturm und die Farbe des Windes“ und "Der Tag, an dem Gott nicht mehr Gott heißen wollte“. Religiöse Aspekte klingen bei Böttcher, der 2001 auch durch persönliche Krisen "vom melancholisch Suchenden zum christlichen Glauben konvertierte", in Liedern und Büchern immer wieder an. "Für mich ist Glaube etwas, das Toleranz, Freiheit, Barmherzigkeit, Sanftmut und Liebe impliziert und begünstigt", so seine Definition.
Den Fernsehzuschauern ist Jens Böttcher bekannt als TV-Autor unter anderem für das Satiremagazin „Extra 3“ durch seine eigene Talksendung "Tiefsehtauchen“ auf YouTube.
• Erstmals wird der Kulturpreis "Blauer Löwe" auch an eine Newcomerin vergeben. Annika Henrike Meyer (16) lebt in Neu Wulmstorf und hat die Jury mit ihren tiefgründigen Poetry-Slam-Texten und den dazugehörigen Videos überzeugt. "Annika Henrike Meyers Texte haben uns – besonders vor dem Hintergrund ihres Alters – sehr beeindruckt. Deshalb haben wir uns entschieden, dieses junge Talent ebenfalls zu würdigen“, so die Begründung. Als Preisgeld gibt es 500 Euro.



VI: Haben oder Sein

Das neue Album. Erhältlich als Digipack mit 24-Seiten-Booklet im schwarzweissradio-Shop oder als Download bei Bandcamp.com. 

Morgen werden wir blühen + Haben oder Sein (Albumversion) + Weil du bist + Was immer + Sie erinnert mich an dich + Alles wird anders + Schwester + Alles über dich + Valentinstag + Begrabt mich + Vertrau mir + Leuchtturm + Leb wohl, Geliebte 

Haben oder Sein (Bandversion) b/w Mehr als du selbst. Exklusive Vorab-Single!

Das "Haben oder Sein"-Album kommt am 23.6.! Bei Bandcamp und Itunes könnt ihr die Bandversion des Titelsongs und eine exklusive B-Seite anhören und downloaden. Das Video zu "Haben oder Sein" ab sofort in der YouTube. 

Leitsterne ... 

Jens Böttcher über das Album und die Songs auf „VI: Haben oder Sein“


Jens, du bist Musiker, Schriftsteller und Fernsehschaffender, u.a. für das Satiremagazin Extra 3 und deine eigene Talksendung „Tiefsehtauchen“ – und du veröffentlichst in schöner Regelmäßigkeit Alben und Bücher. Hast du einen geheimen Vorrat an zur Verfügung stehender Zeit?


(lacht) Nein, aber der Trick ist ganz leicht: Ich mache ja immer nur eins zur Zeit. Und jetzt ist wieder Zeit für Musik. Danach kümmere ich mich um ein neues Buch.


Du machst poetische Singer/Songwriter-Musik, kommst aber eigentlich eher aus dem Rock und dem Punk. Wie geht das zusammen?


Ich habe das Gefühl, dass alles was uns im Leben prägt, sich immer wieder Wege sucht, zusammenzufinden, sich in uns zu harmonisieren. Wir haben ja alle unendlich viele Einflüsse, jeder Mensch, jeder ganz persönlich. Wir sind bunte und vielfältige Wesen und ich finde es schön, wenn man Schubladendenken vermeidet. Ich liebe es, Musik zu machen und ich liebe Kunst immer dann, wenn man ihr abspürt, dass sie echt ist und von Herzen kommt. In der Musik kann das dann Punk sein oder Pop oder Alternative oder Swing oder Polka. Oder vielleicht auch Punkpopswingpolka (lacht).


Wann erscheint das neue Album?


Offiziell wird es Mitte oder Ende Juni veröffentlicht. Aber alle, die uns so großartig beim Crowdfunding unterstützt haben, bekommen es vorher, so schnell wie möglich. Wir sind jetzt gerade in der letzten Phase von Mixen und Mastern und hoffen, dass dann Ende Mai, spätestens Anfang Juni das Album und die EP fertig sein werden. 


Das Album hat nun diesen ungewöhnlichen, reduzierten Folk-Kammerorchester-Klang, weil ...


… weil ich nach den letzten Alben „Revolution“ und „Unsterblich“ und dem „halben Album“ „Heimweh nach einem Traum“ (die mich alle sehr glücklich gemacht haben) den Wunsch hatte, die neuen Songs irgendwie intimer und zerbrechlicher klingen zu lassen. Sie sollten nicht zu sehr „durchdacht“ sein, sondern extrem dicht an dem Gefühl bleiben, in dem sie komponiert wurden. Ich musste zwischendurch an den schönen Spruch des Produzenten Rick Rubin denken, der ja u.a. ein paar fantastische, spartanische Platten mit Johnny Cash gemacht hat. Rubin hat mal gesagt: „Wenn die Demos besser klingen, als das Album, dann sind die Demos das Album“. Mit dieser Attitüde habe ich dann angefangen, bei mir zuhause aufzunehmen. Produzent Karsten Deutschmann hat dann im nächsten Schritt die Streicher arrangiert und sie dann im Studio gemeinsam mit der Cellistin Anne Maren Falk zu meinen Spuren hinzugefügt. Karsten spielt dazu Viola und Violine, ansonsten sind da nur noch meine Gitarren und mein Gesang. Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis und hoffe, dass die Menschen es trotz oder grade wegen der Ursprünglichkeit gern hören werden.


Der Titel des Albums ist auch Titel eines Buches des Sozialpsychologen Erich Fromm, weil …


… das Buch mir immer wichtig war und weil Fromms Botschaft bzw. die Frage darin mich immer sehr bewegt hat. Und sie ist ja jetzt noch aktueller. Und dabei geht es nicht nur vordergründig um das Haben von Dingen, sondern auch um das Haben von Kontrolle. Wir sagen ja auch, dass wir Kinder haben oder Ehepartner haben oder ein gutes oder ein schlechtes Leben haben. Es ist interessant, wie die Sprache da funktioniert und was wir damit eigentlich jeweils aussagen. Das sitzt in uns allen sehr tief. Es ist aber doch ein Riesenunterschied, ob wir sagen: „Ich habe eine Frau/einen Mann“ oder „ich bin mit dir zusammen“ oder „Ich habe einen Hund oder ich habe ein Pferd oder ich habe eine Krankheit“ vs „Ich teile mein Leben mit einem wundervollen Wesen bzw. ich versuche mit einem widrigen Umstand umzugehen, der mein Sein aber in der Tiefe nicht verändert“. Die Frage, ob wir etwas besitzen wollen oder aus einer vertrauenden, geborgenen Verankerung im Leben das Sein erspüren möchten, um es als Basis für unseren Umgang mit uns selbst, mit den anderen, mit der Natur, mit den Tieren, mit der Welt zu benutzen, scheint mir jetzt gerade wichtiger als je zuvor. Die Corona-Krise scheint die Frage dieser Tage und Wochen in fettgedruckten Lettern an uns alle zu versenden. In welche Richtung gehen wir jetzt als Individuen und als Gesellschaft? Wollen wir weitermachen wie bisher? Oder besinnen wir uns auf die Erfüllung einer Sehnsucht, die in uns allen ist – Schluss mit dem Wachstumswahnsinn, Schluss mit den Kriegen im Innen und Außen? Hinwendung zur Empathie und zum Miteinander? Ist das möglich? Aber bei all diesen Gedanken, war es trotzdem immer noch eine intuitive Entscheidung, das Album so zu nennen, ich betrachte es ja nicht als Konzeptalbum. In meinen Songs geht es ja sowieso immer um die Frage freiheitlichen Seins in einem Leben, das uns alle immer wieder vor die komplizierte Frage stellt, wie Freiheit und Liebe auf unseren eigenen Lebenswegen eigentlich zu erreichen sind. Und das bleibt auch verflixt schwer zu beantworten, weil kein einziger von uns schon angekommen ist und somit das Recht hätte, andere zu belehren oder den Zeigefinger zu heben. Der Gedanke einer Zwangsmissionierung zu dem, was man selbst für „Wahrheit“ hält, ist etwas, das mich im Leben mehr und mehr gruselt. Mich erschreckt deshalb gerade sehr, dass eben das in der Welt in dieser Corona-Zeit so entfesselt wird. Die vielen „Wahrheiten“, die sich gegenüberstehen und die Vehemenz, mit denen die Vertreter unterschiedlicher Gesinnungen sich gegenseitig anpredigen und anpöbeln. Ich finde das jedenfalls deutlich beängstigender als Corona. 


Und die anderen Songs auf dem Album?


Es ist ja insgesamt ein sehr leises und persönliches Album geworden: zarte Liebeslieder neben Klageliedern, Protestsongs neben Ermutigungen, und ich hoffe, es ist geglückt, sie klingen zu lassen wie stimmlose Rufe aus tiefster Stille. Sie sind wie ein Tagebuch, das sich selbst schreiben wollte. Ich habe an diesen Songs tatsächlich nur dann geschrieben, wenn sie selbst es wünschten. Und ich freue mich riesig darüber, dass sie nun ihre Reise zu den Herzen antreten dürfen.


Du bist bekannt für hoffnungsvolle, oft sogar tröstende Musik. Einige der Songs auf diesem neuen Album klingen aber recht dunkel, weil …


… es die Wahrheit ist, dass viel Dunkelheit uns umgibt. Ich habe zwischendurch mit mir gerungen, Songs wie „Schwester“ oder „Begrabt mich“ auf das Album zu nehmen, mich dann aber doch dafür entschieden, weil ich diese verschiedenen Seelenfarben jetzt einfach zulassen wollte. Gerade in den schwereren Liedern geht es eben auch um die Folgen des „Haben-Wollens“.

„Schwester“ ist ein Song über die dysfunktionale Familie Mensch, die es dem Überfluss und dem Reichtum zum Trotz nichtmal fertig bekommt, die Hungernden zu speisen, die Armen zu versorgen und die Traurigen zu trösten. „Begrabt mich“ hat zwei Ebenen, es ist einerseits die Klage des Stimmlosen, der anders fühlt und denkt, als die Masse und dann als Folge von ihr ausgeschlossen wird, weil er durch seine Sehnsüchte und sein kompromissloses Wesen zu einem lebendigen Vorwurf wird. Zudem eröffnet es in der letzten Strophe die unvorstellbare Klage eines Vaters, dessen Kind auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken ist. Aber niemand hört ihm zu. Niemand interessiert sich für ihn und sein Leid. Diese Dinge geschehen ja. Sie sind in uns selbst und sie umgeben uns täglich. In ihnen ist eine Frage verborgen und die Antwort ist eigentlich klar. Auch wenn man nicht gläubig ist – im Sinne von Glauben-an-etwas-das-größer-und-liebevoller-ist-als-wir-selbst – findet man sie ja schon im Kant'schen Imperativ: Behandele andere Menschen immer so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Nur offenbar sind wir alle noch nicht so weit. Dieser Leitsatz zieht sich aber schon durch alle Religionen, Philosophien, Hippiekommunen und wahrscheinlich auch Kegel- und Häkelvereine – wir alle wissen doch eigentlich, dass es richtig wäre und scheitern doch selbst immer wieder kläglich an der konsequenten Verinnerlichung. Wir alle haben Ängste, Nöte, Auslöser für unseren Egoismus, die uns buchstäblich gefangen halten, also verdrängen wir mit aller Vehemenz. Die menschliche Seele ist kompliziert. Trotzdem verändert es auf jeden Fall etwas, wenn wir Liebe und Empathie zu unseren Leitsternen machen. 


Und damit zu den typischen, zarten Songs, die ja auch wieder vertreten sind ...


Ja, natürlich sind sie auch da, sie alle kommen ja auch aus der Sehnsucht, aus dem Suchen, dem Gefundensein, aus den Tiefen meines Herzens. Songs wie „Valentinstag“, „Weil du bist“ und einige mehr, sind Liebeserklärungen an einen besonders wundervollen Menschen – und an die Liebe selbst. „Vertrau mir“ und „Was immer“ sind Ermutigungen, am Glauben an gute Entwicklungen festzuhalten, dabei einen eigenen Weg weiterzugehen, der mehr und mehr zum Echtsein führt.

Letztlich hoffe ich, dass die Mischung aus hell und dunkel auf dem Album die Seelen der Hörer auf besondere Weise zu berühren vermag, so wie ich selbst ja beim Schreiben davon berührt war. Und ich hoffe, dass die Menschen das ganze Album sogar am Stück hören mögen, auch wenn man dabei vielleicht schlecht Smalltalk betreiben oder Wäsche bügeln kann (lacht).


Was ist mit den aussortierten Songs passiert?


Einige landen auf der EP, die wir exklusiv beim Crowdfunding angeboten haben, die anderen bleiben erstmal in meinem Giftschrank, äh, Archiv.


Vom Titelsong „Haben oder Sein“ gibt es zwei Versionen, weil …


… wir an den Song glauben und möchten, dass ihn möglichst viele Menschen hören. Wir haben deshalb zusätzlich zur sparsamen Albumversion eine rockende Bandversion eingespielt, die nicht auf dem Album sein wird, aber als Download erhältlich ist. Letztes Wochenende haben wir ein Video dazu gedreht und wir werden dann auch einige Radiostationen und Kulturredaktionen damit bemustern. Und natürlich hoffen wir darauf, dass viele Menschen den Song teilen und in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis davon erzählen. 


Wirst du mit Henry Sperling und Karsten Deutschmann, dem sogenannten Orchester des himmlischen Friedens, mit dem Album auf Tour sein?


Wir wollten viele Konzerte spielen und waren schon in den Vorbereitungen für den Herbst, auch ein Releasekonzert hatten wir natürlich in Planung, das werden wir wahrscheinlich nun wahrscheinlich im Juni einfach streamen. Durch Corona ist alles anders. Es scheint derzeit alles nicht möglich zu sein, aber wir werden sehen. Falls wir keine Konzerte spielen können, werden wir versuchen, über mehr Online-Aktionen präsent zu sein. Es wäre aber sehr traurig, wenn wir damit nicht rausgehen könnten, weil es ein so wichtiger Teil unserer Kunst ist, sie von Mensch zu Mensch, in persönlicher Begegnung, zu teilen. Aber trotz aller Einschränkungen ist diese Corona-Zeit ja gleichzeitig für uns alle eine große Chance, uns die Frage nach dem Haben oder Sein in der Stille mal wirklich ernsthaft und sorgfältig zu stellen. Sofern wir die Stille eben zulassen können. Meine Hoffnung ist, dass das neue Album wenigstens ein ganz klein bisschen zu diesem inneren Prozess beitragen kann. Das würde mich schon sehr glücklich machen.

IV: Haben oder Sein

Das neue Album von Jens Böttcher & dem Orchester des himmlischen Friedens erscheint im Juni!!!
Wir sind fleißig in Produktion.
Alle Details demnächst hier. 

Crowdfunding für das neue Album "VI: Haben oder Sein"

Vielen Dank an alle, die schon mitgemacht haben!! :-) Bitte helft uns weiter beim Crowdfunding fürs neue Album.  

Der kleine Nuffel :-) 

Ab jetzt überall erhältlich. Ein Kinderbuch mit warmherzigen und liebevollen Geschichten und Gebeten. Geschrieben von Stefanie Wilkens und Jens Böttcher, mit wunderschönen Illustrationen von Henry Sperling. Eine Veröffentlichung vom Verlag am Birnbach in Zusammenarbeit mit schwarzweissradio.


2020: Neues Album & Tourdaten 


1. Januar 2020. Neues Jahr, neues Jahrzehnt. Ich freue mich auf alles was kommt  - auf die geplanten und die ungeplanten Ereignisse, auf die verlässliche Dynamik des Lebens, die uns doch immer wieder nur die Illusion lässt, dass wir irgendetwas (von den wichtigen Dingen) wirklich selbst kontrollieren können. Dies vorweg geschickt, hoffe ich, dass der Himmel mir schenkt, in diesem Jahr die nächsten Herzens-Projekte verwirklichen zu können. 
Henry, Karsten und ich sind gerade dabei, mein nächstes Album zu produzieren. Ich freue mich riesig darauf, euch die neuen Songs präsentieren zu dürfen. Ende Januar starten wir dafür ein Crowdfunding, bei dem wir wieder auf eure Hilfe hoffen. Das Album wird übrigens sehr besonders, im Sinne von ungewöhnlich  - :-) mehr Details verrate ich demnächst hier. :-) Es wird wieder bei unserem eigenen Label/Verlag schwarzweissradio erscheinen, da wir es weiterhin lieben, frei zu sein und uns nicht den sonderbaren (angeblichen) "Gesetzen des Marktes" zu unterwerfen. Was wir stattdessen möchten: intensive Herzens-Kunst mit euch zu teilen, uns mit euch zu verbinden, die Kunst sprechen, singen und berühren lassen, wo sie berühren möchte. 
Außerdem werden wir wieder unterwegs sein (mit dem Orchester und mit Henrys "Wullefump"). Wir hoffen, euch unterwegs zu treffen! Hier die ersten bestätigten Termine (bald mehr). Wir freuen uns schon auf euch... 

18/1 Berlin (mit Hossatalk) Heilig.Berlin, Wilmersdorf
31/1-6/2 Jens Böttcher als Teil des Web-Seminars „Der kraftvolle Mann“ von Urs Meyer
01/3 Repis Teeketel Wedel – Wullefump (szenische Lesung mit Henry, Karsten und Jens 1530h )
12/3 Remchingen, Hauskonzert, Lesung mit Musik 
13/3 Heiligenberg, Café Landei, 20h
14/3 Büsingen am Hochrhein, Evangelische Kirche, 1930h
15/3 Büsingen am Hochrhein – Wullefump (szenische Lesung mit Henry, Karsten und Jens )
29/3/ Hamburg-Harburg (15h, Stellwerk im Hamburger Bahnhof, Wullefump-Lesung mit Henry, Karsten und Jens)

Jens Böttcher & das Orchester des himmlischen Friedens. Konzert in Engelskirchen/Schnellenbach, Samstag, 7/12, 1930h. 


Liebe Freunde, herzliche Einladung an euch alle, egal woher ihr kommt... :-)Am Samstag findet wieder unser persönliches "Wacken" statt... von nah und fern kommen nette Menschen angesegelt und treffen sich mit uns und unserem lieben Freund und Veranstalter Henning Strunk in der evangelischen Kirche in Schnellenbach... wir freuen uns sehr darauf. Nachdem ja schon eine Reihe Konzerte wegen meiner Malade ausfallen mussten, wird das nun wieder ein besonderer Abend - mit special Guests Roberto Lange (Vorprogramm) und Stefanie Wilkens (Kurzlesung), außerdem werden wir diesmal Henning zu uns auf die Bühne bitten, ich werde auch ein bisschen lesen ("Der Tag, an dem Gott nicht mehr Gott heißen wollte") und ein paar brandneue, ungehörte Songs Premiere feiern lassen... kommt vorbei, wir freuen uns! ps: die Aftershowparty im Hotel findet auch wieder statt. :-) 

Heimweh nach einem Traum


Unser "Heimweh-nach-einem-Traum"-Projekt (Buch und CD) war bislang nur auf Tour erhältlich, jetzt ist es auch im Buchhandel und natürlich direkt bei uns zu bekommen. Die Texte in dem Buch sind eine Sammlung aus Gedanken, Poesie, kleinen Geschichten und Tagebucheinträgen von mir. Wir haben kürzlich ein paar Lesungen daraus aufgenommen und wunderschöne kleine Filme daraus gemacht, die wir nun in den nächsten Woche hier posten werden. Sagt und teilt es sehr gern weiter. Lasst uns alle weiterhin ein kleines gallisches Dorf sein, das es mehr und mehr wagt, den sonder- und streitbaren Geistern der Zeit ein überzeugtes Lächeln der Sanftheit und Liebe entgegenzuhalten. Zum Auftakt und zum Einfühlen hier mal der Auftakttext des Buches ...

1 # Der Traum, das Wagnis.

Wir tun uns selbst Gewalt an, wenn wir uns nicht erlauben, weiter zu träumen. Es gibt sogar einen Traum, den viele von uns gleichzeitig träumen - verängstigt oder tapfer, suchend oder gefunden, gedemütigt oder ermutigt, verwelkend oder knospend, schlafend oder wach. Es ist der Traum von einem liebenden Ich, einem liebenden Wir. Wagen wir es weiter, zu träumen. Suchen wir diesen Teil des eigenen Seins in jenen Kammern unserer Herzen, die mit himmlischer Liebe gefüllt sind und aus denen wir auf der Reise immer wieder schöpfen und trinken dürfen. Träumen wir davon, weitere Spurenelemente von uns selbst zu finden, dort, wo die Schwere unserer Gedanken, Selbstzweifel, Vorwürfe und Ängste endet: In der stillen Vergebung für uns und andere, die nicht davon abhängt, ob sie jemand akzeptiert. Dort, wo der Mut wartet, den alten Träumen neu zu vertrauen, darin auch das Vertrauen auf unsere eigene Gabe der Gnade und Barmherzigkeit - zunächst für all die Teile in uns, die seit Jahren weinen, wüten, trauern und Krawall machen, weil wir selbst sie ausdauernd ignorieren und ungehört lassen. Träumen wir weiter davon, dass die Liebe diese Welt mit uns als Boten ihrer sanften Kraft beatmen darf. Was für ein wunderbarer Satz, den Christus diesbezüglich mal sagte: Das Königreich des Himmels ist mitten unter uns. Natürlich, er meinte auch sich selbst - ein menschliches Gefäß, das von bedingungsloser Liebe überlief und deshalb noch heute in der Lage ist, unseren plagenden Seelendurst zu stillen. Und man darf da übrigens nichts verwechseln – dieser Christus steht sehr oft nicht im Zentrum der sogenannten Christenheit, aber er ist doch immer dort, wo das eigene Herz sich in einen Ort der Güte und der Sanftheit verwandelt. Was sonst – außer dem Windhauch bedingungsloser Liebe – könnte unsere Herzen verwandeln? Das Königreich des Himmels findet sich in einem Traum nach Liebe und es beginnt in Senfkorngröße mit der Öffnung des eigenen Herzens, mit behutsamer Ehrlichkeit, mit dem wachsenden Bewusstsein eines Schuldenerlasses für uns selbst. In der wahren Liebe findet sich keine Schuld und keine Angst. In der Liebe findet und trifft die Liebe sich selbst. Sie ist nicht zu verstehen. Und sie ist nicht zu lernen. Aber sie atmet in uns. Sie atmet uns. Gnade. Annahme. Achtsamkeit. Akzeptanz. Wer in der Liebe ist, der ist in Gott (1.Johannesbrief). Dieses Wunder ist in uns, irgendwo da unten, an einem inneren Ort, an dem aus knorrigen Bäumen wundervolle Blumenleitern in den Himmel wachsen, irgendwo in den tiefsten Tiefen der Stille, aus der all unsere Träume gemeinsam mit unseren vielen Tränen auf die Reise gehen.

# Jens Böttcher # Orchester des himmlischen Friedens # Henry Sperling # Karsten Deutschmann # LiebeheiltdieWeltwennwirsielassen

Herbst-Tour 2019

schwarzweissradio präsentiert: 
   
JENS BÖTTCHER & DAS ORCHESTER DES HIMMLISCHEN FRIEDENS 


13/9 Dresden (Hochzeitsfeier, Jens Solo, privat)
13/9 Dresden (Hochzeitsfeier, Konzert, privat)
28/9 Bad Segeberg (Jugendzentrum Mühle, An der Trave 1, 20h)
10/10 Wedel (bei Hamburg) Stadbücherei, Lesung mit Musik.
7/11 Stockach, Bücher am Markt, Lesung mit Musik
8/11 Heiligenberg, Café Landei, 20h
9/11 Büsingen am Hochrein, Evangelische Kirche, 1930h
7/12 Engelskirchen/Schnellenbach, Evangelische Kirche, 20h
8/12 Engelskirchen/Schnellenbach, Evangelische Kirche, Gottesdienst, 10h

Aus meiner Werkstatt

Mittwoch/ 10/7/19

Liebe Freunde, danke für die vielen wundervollen Reaktionen auf mein Buch "Der Tag, an dem Gott nicht mehr Gott heißen wollte". Ich freue mich darüber immer sehr. Überdies gibt's hier bei mir mal wieder kein Sommerloch. Ich schreibe dieser Tage, Wochen, reihenweise neue Songs für mein neues Album. Es sind schon wieder so viele, wird schwer Entscheidungen zu treffen - ich würde am liebsten gleich mal wieder ein Doppelalbum aufnehmen. :-) Auf jeden Fall werde ich schon bald mit den Aufnahmen beginnen. :-)) Und freue mich jetzt schon drauf, die neuen Lieder und Gedanken mit euch zu teilen. Ein paar Tourtermine im Herbst/Winter wird es auch geben. :-) 
 

# Henry Sperling # Karsten Deutschmann # Orchester des himmlischen Friedens # Jens Böttcher # AlbumNoVIdemnächstineinemLIchtspielhausineurerNähe

Neues aus Himmelherzhausen

Montag, 3/6/2019

Liebe Freunde, hier mal ein kleines Update: Henry, Karsten und ich arbeiten an ein paar wunderbaren Projekten, u.a. schreibe ich reihenweise neue Songs für unser nächstes Album - und es wird einige Tourtermine im Herbst geben. Sobald es mehr Details gibt, sage ich natürlich bescheid. Falls ihr ein Konzert/Lesung mit uns veranstalten möchtet, meldet euch gern! Wir produzieren außerdem grade ein paar Videos zu unserem Heimweh-nach-einem-Traum-Projekt (=Buch mit CD), das bislang ja nur auf Tour erhältlich war. Apropos Buch - hier mal ein Auszug aus einer schönen Rezi zu "Der Tag, an dem Gott nicht mehr Gott heißen wollte". Bitte empfehlt es weiter gern weiter... :-) 
Ihr seid wunderbar! Vielen Dank für eure Unterstützung, eure Mails, Kommentare und fürs Weitersagen. :-)


Der Tag, an dem Gott nicht mehr Gott heißen wollte.

"Ein wundervoll gestaltetes und sehr bewegendes Buch über viele Fragen,die sich jeder Mensch wohl schon gestellt hat mit autobiographischen Kontext. Mal zum Lächeln, mal zum Weinen, mal zum Nachdenken. Was wäre, wenn Gott auf einmal in unser Leben treten würde und uns bitten würde ihm einen neuen Namen zu geben? So passiert es Leon,dem Hauptdarsteller dieses Buches, er erlebt einige Abenteuer mit Gott und eine Liebesgeschichte die romantischer nicht sein kann. Dieses Buch ist mein absolutes Lieblingsbuch geworden. Jens Böttcher schreibt so tiefsinnig und poetisch, dass es an keinem Herzen vorbeigehen kann!!!"

Carpe Diem

Dienstag, 18.5. 2019
 
Am Freitag, den 24.5. spielen Henry, Karsten und ich ein Konzert im evangelischen Bildungszentrum in Bad Bederkesa. Kommt vorbei! Weitere Infos gibt's hier...